Die Rolle des Körpers…

Die Rolle des Körpers...
Zitat: Die Lösung eines Problems ist stets auf einer anderen Bewusstseinsebene zu finden, als auf der sie entstanden ist

Ich liebe das Zitat, keine Ahnung wer es erstmalig benutzt hat, aber es besagt für mich die oberste Regel des Seins: ein Problem das in meiner Gefühlswelt – also in meinem Gehirn – entstanden ist kann nicht durch mein Gehirn – durch exessives nachdenken und analysieren gelöst werden. Vielmehr liegt die Lösung darin auf eine andere Bewusstseinsebene zu gehen um es dort zu „bearbeiten“: im Körper!

Unser Körper ist unbestritten ein Wunderwerk der Natur, „dasjenige“ das uns Menschen erschaffen hat hat echt unglaubliches geleistet, denn wie lässt sich erklären:

Woher der Körper weis, wie er in der Entstehung des Menschen eines nach dem anderem zu entwickeln hat?

Welche Stoffe er wann bildet?

Wann welcher Prozess mit welchen Beteiligten Organen, Zellen oder Nerven durchlaufen werden soll?

Komisch das ich trotz meinen 41 Jahren mit meinem Körper, nun das erste mal das bewusst darüber nachdenke, denn ehrlich man ist doch im Alltag meist froh wenn alles läuft und vergisst bei den eigentlichen „Superstar“.

Die Füsse die einen täglich von A nach B eilen lassen, die Hände die fleissig im Büro auf der Tastatur klimpern, das Gehirn das uns dabei unterstützt kreativ und organisiert zu sein – alles Dinge für die wir täglich dankbar sein können.

Mittlerweile versuche ich zumindest morgens & abends dem Körper und seinen Einzelteilen 😉 mal bewusst Dank auszudrücken, um den sichtbaren Teil von mir wertzuschätzen dem ich viel abverlange.

Noch in der nahen Vergangenheit war keinerlei körperliches Bewusstsein in mir, denn aufgrund verschiedener Erlebnisse hatte ich unterbewusst die Entscheidung getroffen körperlich nicht mehr zu spüren und demzufolge auch weniger tief zu empfinden um weitere Verletzungen zu umgehen.

Auch wenn ich es vom Kopf her wusste, ist mir diese Herzens-Erkenntnis doch erst vor nicht allzulanger Zeit, da ich wieder gelernt hatte zu spüren gewusst geworden: Jede Wahrnehmung entsteht erst körperlich z. B. als Anspannung im Körper bevor sie das Nervensystem aufgreift und den Impuls zu einem Gedanken/Gefühl verarbeitet. 

Folgende Situation: Mir kommt jemand zu nahe denn ich nicht besonders gut kenne und auch nicht sympathisch empfinde, sofort ist da ein ganz sanftes leises Empfinden im Unterbauch das meinen Atmen kurz stocken und die Muskel anspannen lässt – Anspannung.

Dieser kleine Reiz, war so lange nicht mehr bewusst spürbar in meinem Leben, bzw. Ich habe ihn unterdrückt oder ignoriert so das er vielleicht erstrecht „weniger wurde“.

Denn ein großer Bestandteil meiner Hochsensibilität ist es genau solche feinste Antennen zu haben. Feinste Wahrnehmungen wie z. B. der plötzliche dezente Druck im Hals, wenn ich mein Bedürfnis nicht artikulieren kann oder das Unbehagen wenn mir jemand zu nahe kommt oder mich mit seien Erzählungen flutet, mir alles zuviel ist und meine Beine sich leicht anspannen um nicht gleich wegzurennen – was ich natürlich nicht tue ;).

All diese Signale die einem der Körper gibt und die ich ignoriere da ich meinen Körper nicht mehr wirklich gespürt habe bzw. Ihm nicht vertraute in der Wahrnehmung.

Alles nur aufgrund von Wunden die Jahrzehnte zurückliegen…klar waren diese nicht trivial aber will ich mich langfristig meines größten Schatzes berauben: nicht zu spüren.

Im Spüren liegt so viel Wissen darüber wie es einem gerade geht, er ist unser zuhause und das Haus unserer Seele.

Das merkt man spätestens schwarz-auf-weiß falls man mal einen lieben sterbenden begleitet oder einen lieben Menschen vor der Beerdigung nochmal sieht. Ohne die Seele, sieht und fühlt es sich nicht mehr wie der Mensch an der es vorher war.

Wenn also die Seele in Körper wohnt sollte er uns dann nicht mindestens so wichtig wie die Seele selbst sein?

Für mich ist es klar das ich im Namen meiner Seele und der Sehnsucht nach dem wieder „bei mir ankommen“ meinen Körper wieder mehr Tribut zollen möchte. Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt dazu da ich meine Themen sehe, wahrnehme und ab und an sogar gefühlsmässig zulassen & spüren kann.

Was mir hier wichtig ist, ist darauf hinzuweisen das man gerade wenn man unter Traumatisierungen leidet eine vorsichtige Herangehensweise an das Thema haben sollte und ich würde auf vorschlagen einen Profi dabei mit ins Boot zu nehmen. 

Einen Therapeuten oder noch besser Körpertherapeuten eures Vertrauens mit dem man mit der Zeit lernen kann es wieder zuzulassen etwas zu spüren – was einen wirklich berührt (meine nicht das spüren wenn einem was auf den Fuss fällt, das spürt man wohl in den meisten Fällen).

Nachdem ich schon einige innere Verarbeitungsprozesse durchlaufen habe, habe ich aktuell mal wieder etwas neues – diesmal körperliches Verfahren zur inneren Heilung für mich ausprobiert.

Ich bin schon öfter mal darüber in Büchern oder im Internet gestolpert, über „Somatic Experience“ entwickelt von Dr. Peter Levine. Es geht dabei grob umschrieben darum, den alltäglichen Stress den Traumatas (der Vergangenheit oder Gegenwart) im Leben auslösen auf Basis eines körperorientierten Ansatz zu reduzieren oder ganz zu lösen. Ich finde es handelt sich hierbei um einen exzellenten ganzheitlichen Ansatz um die Belastung von Traumata zu senken. 

Es hat lange gedauert bis ich für mich die richtige Ansprechpartnerin hierzu gefunden habe und wie es der Zufall so will ist auch sie, genau wie ich, der Philosophie des Zen zugewandt. Es hilft ungemein wenn man mit einem Coach auf einer Linie liegt bzw. In der selben Energie schwingt :). Maria Froschhauser kennt sich durch ihre Physio-Ausbildung nicht nur gut mit dem Körper sondern auch mit dem Zen-Mind gut aus. Ich hatte bereits zwei intensive Sitzungen und bin begeistert wie natürlich wir auf die Themen gestossen sind und sie so wundervoll bearbeiten konnten. Es entstanden wundervoll hilfreiche Bilder zur Heilung in mir, ein leichteres Empfinden und entspannteres energiereicheres Körpergefühl. Die dritte und letzte Sitzung für dieses Jahr ist bereits geplant und ich freue mich ohne intention liebevoll angeleitet durch Maria in die Sitzung einzutauchen.

Ich geniesse gerade den Prozess den diese körperlichen Sitzungen parallel zu meiner geistigen Weiterentwicklung in mir auslösen. Fange die Tage mit dem „Löwenherz“ Vergebungskurs von Laura an, der ist auch schon allein von den überflogenen Inhalten einfach bombastisch.

Fazit daraus ist für mich ich möchte meiner Seele – also mir – ein schönes zuhause gestalten und möchte meine körperliche Wahrnehmung und Bewusstwerdung für 2021 weiter im Auge behalten – ohne Druck, ohne Anspruch mit viel Mitgefühl auch wenn mal wieder ein schlechter Tag ist oder etwas dazwischen kommt ;).

Hier die drei Pfeiler der körperlichen Gesundheit und was genau ich dabei angehen möchte:

  1. Bewegung: Möchte endlich mal wieder joggen gehen und regelmässiger Yoga machen. An dieser Stelle danke an die wunderbare Sabine die eine der wenigen ist die hier in München „Traumasensibles Yoga“ unterrichtet. Sie macht das so liebevoll und kompetent, kann ich nur empfehlen.
  2. Gesunde/ausgewogene Ernährung plus Nahrungsergänzung: Mindful Cooking & Eating läuft ganz gut; Wichtig sind gerade für meine mentale Ausgewogenheit in der dunklen Jahreszeit: Vitamin D plus K2, Magnesium, B-Komplex & Omega 3/6 aus Algen (mit höherem EPA- als DHA-Wert!); Hört sich vielleicht viel an aber tut mir gut und ich muss sagen ich nehm es auch nicht unbedingt jeden Tag…aber tut gut.
  3. Körperliche Fürsorge -> Beispiel: Weniger Skin-Picking, öfter mal ein Bad nehmen und eincremen, Peeling etc.

Ich hoffe ich konnte euch etwas dazu inspirieren euer Wunderwerk der Natur mehr zu achten oder kennenzulernen in dem Rahmen der für euch gut ist.

Von Herzen,

Silke