Hochsensibilität: Was genau versteht man darunter?

Aspekte der Hochsensibilität
Kennzeichnende Aspekte der Hochsensibilität
Vorneweg ein Hinweis: 
- Ich bin kein Fan von Labeln, dennoch habe ich mich im Rahmen von Zensibility dafür entschieden, mit dem Label „Hochsensibilität“ zu arbeiten, weil es mir hilft, die Sammlung von intensiven Sinneswahrnehmungen und damit verbundene Besonderheiten auf den Punkt zu bringen.
- Wenn ich von „Besonderheiten“ spreche, so ist das nicht als "Aufwertung" der HSPs im Vergleich zu anderen Personen zu verstehen, sondern lediglich ein Differenzierungsmerkmal.

Geschichte & Entwicklung des Begriffs der „Hochsensibilität“:

Bereits um die 1920er-Jahre entstanden auf Seite von Psychologen erste Referenzen zu Persönlichkeitseigenschaften von Menschen, die mehr Reize wahrnehmen als andere, sie hätten eine „niedriger Reizschwelle“, seinen „introvertiert“ oder einfach nur „ängstlich“.

Erst 1990 entstand aber der eigentliche Begriff der „Hochsensibilität“, auf Basis der klinischen Forschung von Elaine Aron, die selbst hochsensibel ist und deshalb einen neuzeitlichen Blickwinkel für dieses Thema finden wollte.

Was sie in ihren Befragungen entdeckte, war das ca. 15-20% der befragten Menschen aufgrund einer besonderen neurologischen Konstitution wesentlich sensibler als alle anderen waren – eine intensivere Sinneswahrnehmung hatten.

Erstmalig wurde der Begriff in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung (Journal of Personality and Social Psychology) im Jahr 1997 erwähnt. 

Trotz der Tatsache das, dass Thema „Hochsensibilität“ bereits auf dem Schirm der Wissenschaft existiert, gilt er wissenschaftlich noch als „unzulässig“; obwohl es inzwischen eine Vielzahl von Studien gibt , die Unterschiede in der individuellen Reizverarbeitung untersucht haben und die Unterschiede der Wahrnehmung bestätigen. 

Also nicht wundern, wenn Ärzte meist ungläubig bis ablehnend reagieren, wenn ihr den Begriff „hochsensibel“ nutzt um eure Persönlichkeit schneller greifbar für das Gegenüber zu machen. Viele implizieren auch das dieser Begriff eher durch einen „medialen Trend“ ins Leben gerufen wurde, als durch ein biologisches und psychologisches Phänomen.

Fakten aus bisherigen wissenschaftlichen Studien (Studienbasis s. Anhang; Umschreibung der Ergebnisse mit eigenen Worten)*

  • ca. 15-20% der Bevölkerung haben eine intensivere Wahrnehmung 
  • „Hochsensibilität“ ist eine Persönlichkeitseigenschaft – keine Störung oder Krankheit
  • Vererbung ist sehr wahrscheinlich (erste Hinweise auf Genetik in Studien erkannt, final noch nicht wissenschaftlich bestätigt); kann eine Generation überspringen.
  • „Hochsensibilität“ als neurologische Besonderheit die im bildgebende Verfahren bereits nachgewiesen wurden (Studien von Bianca Acevedo (2014, 2018), Jadzia Jagiellowicz (2011):
    • Gehirnareale die bei Teilnehmern angesprochen wurden stehen in Zusammenhang mit Aufmerksamkeit (awareness), Empathie, Handlungsplanung, der Integration sensorischer Information und der Verarbeitung von Information aus dem zwischenmenschlichen Kontakt (self-other processing).
    • Mehr elektronische Impulse der Nervenzellen waren erkennbar; mehr Details werden wahrgenommen.

Ausprägungen der „Highly Sensitive Person“ = HSP nach Elaine Aron

Die Indikatoren von High Sensitivity: Elain Aron fasste diese Indikatoren als „DOES“ zusammen.

  • DDepth of Processing, im Deutschen als Verarbeitungstiefe von Informationen zu verstehen.
  • OEasily Overstimulated. Aufgrund der vorhandenen Verarbeitungstiefe ist die persönliche Reizschwelle schneller erreicht.
  • EEmotional Reactivity and High Empathy. Emotionale Berührbarkeit, die sich speziell in der Ansprechbarkeit auf negative Reize verstärkt.

SSensitivity to Subtle Stimuli. Wahrnehmung auch für subtile Reize, Bewusstsein und Wahrnehmung von Feinheiten.

Anzeichen Hochsensibilität 

Auf den Punkt gebracht haben HSPs eine Intensive Schärfung der fünf Sinnes-Wahrnehmungen (meiner Meinung nach „+ dem 6. Sinn“)

  • Auditiv/Akustisch: Hören – Geräusch/Schallwahrnehmung
  • Oflaktorisch: Riechen – Geruchswahrnehmung
  • Gustatorisch: Schmecken – Geschmackswahrnehmung
  • Taktil: Tasten und Fühlen – Sensorische- oder Taktile Wahrnehmung
  • Visuell: Sehen; Aufnahme und Verarbeitung optischer Reize über Auge & Gehirn 

+ 6. Sinn: ausgeprägte Empathie-Wahrnehmung – „Hochsensitivität“!

Unser Körper ist sehr intelligent und macht das meiste ganz alleine, so das wir über vieles gar nicht nachdenken brauchen wie z. B. über die Atmung. Somit findet vieles im Gehirn auf unbewusster Ebene statt. All diese Daten, die das Gehirn somit unbewusst im innen und außen über die Sinne aufnimmt, müssen nicht bewusst von uns betrachtet, eingeordnet und gefiltert werden…alles läuft ohne unser Zutun voll automatisch ab.

Mann stelle sich nun mal theoretisch vor: der Vorgang der Atmung müsste bewusst durchdacht werden und liefe mit Einsatz unserer Energien ab, dann wären wir wahrscheinlich am Ende des Tages total geschlaucht und bräuchten viele Pausen.

Ungefähr so ist es mit der Hochsensibilität: eine Vielzahl von zusätzlichen Sinneseindrücken (wohlgemerkt nicht essentielles wie die Atmung!) die „normale“ Menschen gar nicht wahrnehmen bzw. die bei ihnen unterbewusst verarbeitet werden, werden bei HSPs bewusster und intensiver wahrgenommen.

Das braucht zusätzliche Energie- und Zeiteinsatz für das filtern, ordnen, ablegen und analysieren der so erhaltenen „Daten“ der Sinne.

Es wäre viel zu kurz/einfach gedacht wenn man jetzt behauptet HSPs sind langsamer in der Entscheidungsfindung oder brauchen länger bzw. „Normale“ sind schneller.

Jede Form der Bewertung möchte ich hierbei wohlgemerkt aussenvor lassen –  in beide Richtungen!

Gelebte Hochsensibiltät

Persönlich kann ich nur sagen, vielfältige Geräuschkulissen und visuelle Reize, vorwiegend gleichzeitig, überfluten mich täglich in der Großstadt regelrecht und so benötige ich in der Tat Zeit und mehr Ruhe, alles zu verarbeiten.

Zudem gestaltet mir meine ausgeprägte Empathie und Lichtempfindlichkeit den Alltag jeden Tag erneut spannend. Am liebsten würde ich permanent mit Noise-Chanceling Kopfhörern und Sonnenbrille durchs Leben gehen :). Ohne meine 8 Stunden Schlaf in der Nacht wird die Gehirnleistung oft mehr als voll ausgeschöpft. Müdigkeit ist deshalb mein zweiter Vorname, besonders mit Kind – aber das geht ja allen Eltern schon von vornherein so ;).

Es ist jedoch spannend wie jeder hochsensible seinen eigenen Fokus im Punkto Sinneswahrnehmung hat, für meinen kleinen Sohn ist es gerade zunehmend neben akustische, die olfaktorische (Geruch) und die taktile Wahrnehmung. Ihn „stressen“ Gerüche die er nicht mag schnell und intensiv- meist flüchtet er regelrecht davor. Auch beim anziehen darf sich den Socken und Schuhen ausgiebig gewidmet werden, bis es sich für ihn gut anfühlt.

Auch wenn es sehr herausfordernd ist alle hochsensiblen Bedürfnisse in einer Familie unter einen Hut zu bekommen, ist es mir wichtig sie generell anzuerkennen, sie sein zu lassen ohne sie grundlegend abzusprechen. Zugegeben es ist nicht immer zu 100% (sondern nur 40%) möglich auf alles einzugehen, gerade unter Zeitdruck aber die Anerkennung der Wahrnehmung ist das „A & O“ – ein Grundverständnis bzw. Akzeptanz für die Wahrnehmung der/s hochsensiblen. Meist ist es durch diese Bedürfnisorientierung liebevoll chaotisch bei uns zu, aber es hilft vor allem den Kids, sich zu selbst bewussten eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln.

Das Mittel unserer Wahl für die Kommunikation der Bedürfnisse ist die „gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg bei der ganz klar die Formulierung der eigenen Bedürfnisse & Wünsche im Mittelpunkt stehen- keine Anschuldigungen oder verallgemeinernde Wertungen der anderen Person.

Wenn Kinder lernen das ihre intensive Wahrnehmung „ok“ ist und sie sein darf, können sie sich entdecken, ausprobieren und freier entfalten – anders als das noch bei meiner Generation der Fall war. Dennoch hat auch diese bedürfnisorientierung für mich ganz klar ihre Grenzen wenn es um die Sicherheit, Respekt und Gesundheit von allen Beteiligten liegen.

Für mich als hochsensible Mutter, deren Wahrnehmung nicht anerkannt wurde und die sich dadurch selbst erst später im Leben kennenlernen durfte, ist es zugegeben nicht immer einfach mit der Gefühlsstärke und tiefen Emotion meines Kindes umzugehen – da ich selbst auf meine eigene Energie achten und mich noch parallel persönlich weiterentwickeln darf.

Deshalb liebe hochsensiblen Mamis da draußen: achtet ganz besonders auf euch, denn nur wenn ihr genug Energie hat könnt ihr für euer Kind dasein!

Ich möchte allen hochsensiblen Familien mit auf den Weg geben:

  • Es gibt Tage die sind gut, oder ok und dann gibt es welche, da sind alle an ihrer „Belastungsgrenze“. Steht dazu – sagt „nein“ wenn Aktivitäten eurer Erholung & Ruhezeit im Weg stehen!
  • Emotionen „aufkochen“ zu lassen ist wichtiger und lebendiger als den Deckel drauf zu halten und inneren Druck aufzubauen! Das einzig Wichtige dabei für mich ist: Respekt und eine liebevolle Kommunikation ggf. mit Entschuldigung danach. Ich persönlich möchte mich und meine Familie nicht mehr verbiegen nur damit andere Leute unser Verhalten „gesellschaftskonform“ empfinden!
  • Wenn mal wieder alles zuviel ist denkt bitte daran: ihr gebt euer bestes und das reicht! Setzt euch nicht unter Druck noch mehr geben zu müssen.
  • Zudem vergleicht euch bitte nicht länger mit anderen (Familien), die „mehr“ machen oder bei denen einiges von außen betrachtet „leichter“ erscheint. Ihr seit so richtig wie ihr seit – ihr seit einfach „anders“!
  • Entwickelt eure eigenen Routinen, Strukturen und Grenzen mit viel Kreativität, Zeit und Liebe – so wie sie euch taugen.

Ich darf nachträglich lernen, dass sowohl ich, als auch mein Kind vollkommen „ok“ sind und das unser Alltag und unsere Bedürfnisse – vor allem nach Ruhe – „anders“ sind als bei anderen.

Hier kommt es öfter selbst in der eigenen Familie zu Unverständnis, gerade wenn man an Events bewusst nicht teilnimmt weil es einem „zu viel“ ist und man sich lieber „Ruhe“ oder „Familienzeit“ gönnt.

Fakt ist einfach, es ist für aussenstehende schwer zu verstehen was manchmal in einem hochsensiblen vor sich geht – wir verstehen uns ja auch öfter mal selbst nicht ;).

Also einfach immer wieder eure Bedürfnisse ansprechen, bis sie „verstanden“ werden oder andere Gesprächsthemen finden :).

Aber zurück zu meinen Persönlichkeitseigenschaften als hochsensible: ich bin unendlich vielfältig interessiert und lese deshalb immer bis zu 10 Bücher auf einmal – das ist für mich normal und nicht wegzudenken, alles andere langweilt mich schnell.

Wenn ich ein Thema/Problem/Fragestellung angehe bin ich meist sehr im Detail und denke Sachverhalte eher langfristig und bis zum Ende durch.

Beruflich muss mein Aufgabengebiet vor allem vielfältige und komplexe Tätigkeiten beinhalten, gerne auch mal kurzfristig standardisiertes aber es sollte sehr abwechslungsreich sein. Ich liebe es vor allem auf Metaebene Dinge zu konzipieren, anzustossen, zu lenken zum laufen zu bringen – für die Umsetzung der Details interessiere ich mich Wiederrum nicht zwingend. Kreativität und das finden neuer Wege/Abläufe/Prozesse/Strukturen die „sinnvoll“ für alle Beteiligten sind, sind für mich kraftspendend und begeistern mich als sensibler Mensch. Die Suche nach Sinn in allem was ich tue, hat generell einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben.

Des Weiteren ist Tiefsinnigkeit etwas was mein Herz höher schlagen lässt, mir Spaß macht und mich erfüllt. Small-Talk hingegen, empfinde ich als anstrenge und sinnlose Zeitverschwendung vor der ich gerne die Flucht ergreifen würde – auch wenn ich höflichkeitshalber teilweise initiiere oder daran teilhabe. Zudem ist die Frage nach Gerechtigkeit bei allen Sachverhalten für mich enorm wichtig. Ich brenne leidenschaftlich dafür und muss mich da oft sehr emotional zurück halten ;).

Im Punkto Arbeit und Beziehungen gilt für mich vor allem „Qualität vor Quantität!“ – mit Tendenz zum Perfektionismus.

Da der HSP öfter „Ruhe“ braucht, vor allem auch um konzentriert arbeiten zu können, ist es zwar für Teamarbeit geeignet aber braucht auch hier eine ausgewogene Balance. Ich persönlich weis stets ein eigenes Büro als Rückzugsort um „Energie zu tanken“ zu schätzen. Großraumbüros sind für mich in vielerlei Hinsicht nicht erstrebenswert – es sei denn es werden genug zusätzliche räumliche Möglichkeiten geboten wie z. B. kleine Besprechung- oder Telefonräume oder Sozialflächen etc..

Aufgrund der Tatsache das ich ein extrovertierter HSP bin und es sehr mag mich tiefgründig und sinnvoll auszutauschen, mag ich es gerne mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich interessiere mich tief für mein Gegenüber und habe die Fähigkeit mich emphatisch total in ihn einzufühlen. Das macht es für mich oft schwer bei mir und meiner Meinung zu bleiben, da ich sehr tief in den anderen energetisch „eintauchen“ kann. Trotz meinem Interesse für andere knüpfe ich eher langsam und wenige Freundschaften – die mir generell lieber sind als viele Bekannte.

Ein HSP  braucht m. E. nach für alle Lebensbereiche einen förderlichen und haltgebenden Lebensrahmen damit er sich und seine „Talente“ entfalten kann. Für mich fängt das schon mit der Schaffung eines „Wohlführortes“ an, der meiner ausgeprägten Ästhetik schmeichelt und wo ich mich kuschelig und geborgen fühlen kann. Die Wahl des Wohnortes und die energetische „Atmosphäre“ im außen, ist für mich hierbei wichtig um meinen Sinnen Ruhe zu gönnen.

Wenn sie sich die Wohlfühlumgebung aktuell allerdings nicht auf natürlichem Weg herstellen lässt, unterstütze ich mich hier gerne mit Kopfhörern, Duftkerzen und Meditationsequipment etc..

Test: Bist auch du eine „Highly sensitive Person“ ?

Angelehnt an Elain Aron und meine persönliche Expertenerfahrung mit Hochsensibilität findet ihr hier meine Test zur Orientierung.

Essentielle Fokusthemen der Hochsensibiltät

Dank der Entdeckung der Neuroplastizität (Veränderbarkeit) des Gehirns in den 90-er Jahren, sind alle Lebewesen in der Lage ihren Nervenbahnen/Vernetzungen und somit die Denk- und Verhaltensweisen grundlegend zu verändern.

Um sich nachhaltig zu verändern ist die Arbeit an folgenden Fokusthemen für hochsensible sehr wichtig:

  • Selbstannahme (Mitgefühlsarbeit & Vergebung)
  • Körperwahrnehmung (Lernen Gefühle wieder bewusst zu fühlen und achtsam schrittweise zuzulassen; z. B. mit Hilfe von Körpertherapie oder „Somatic Experience“ körperliche Traumatherapieverfahren von Peter Levine)
  • Bewusstseinsentwicklung
  • Energiemanagement z. B. durch ausreichend Schlaf, Abgrenzung, Pausen, Ruhe, Achtsamkeitstraining, Bewegung, Meditation etc.

Obwohl es für mich immer noch eine Herausforderung ist als  HSP zu leben, weis ich das alles seine zwei Seiten der Medaille hat und lerne diese andere Seite immer mehr zu sehen um das „Potenzial“ darin nutzen zu können.

Genau das wünsche ich euch auch: das ihr lernt Euch anzunehmen so wie ihr seit und eurer ganzheitliches Potenzial nutzt!

HSP und Trauma

Mir ist es wichtig den Begriff des „Traumata“ (kommt aus dem griechischen und bedeutet simple „Verletzung“) in die Betrachtung der Hochsensibilität mit einzubeziehen – da es meines Erachtens nach mit großer Wahrscheinlichkeit zusammenhängt (wissenschaftlich noch nicht belegt).

Es gibt m. E. nach diese verschiedenen Ausprägungen von Traumata:

  • transgenerationale Traumata (historische Traumata/Vererbung – Epigenetik)
  • frühkindliche Traumata (Vorgeburtlich, Geburtlich)
  • Bindungs-/Entwicklungstraumata (Verletztungen über lange Zeiträume in der Entwicklung z. B. Absprache der eigenen Bedürfnisse/Wahrnehmung etc.
  • Schocktraumata (Katastrophen, Unfälle, Krieg etc.)

Sowohl Menschen mit Hochsensibilität als auch mit Traumata haben ein hoch erregbares Nervensystem gemeinsam, welches bereits frühzeitig aktiviert wird und gewisse Zeit braucht, um bei all den zu verarbeitenden Reizen wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Betrachtet man die menschliche Evolution, wird eine hohe Erregung des Nervensystems, also eine intensivere Sinneswahrnehmung nur dann aktiviert, wenn ein Mensch ums Überleben „kämpft“ und es gesichert werden muss.

Demnach macht es m. E. nach Sinn die These aufzustellen, dass hochsensible Menschen mit Traumata sind.

Diese Traumata können bewusst oder unbewusst existieren und den Überlebensmodus in Form einer Sinnesschärfung triggern. Leider ist diese Henne/Ei Frage noch nicht wissenschaftlich geklärt – was m. E. vorwiegend daran liegt, dass frühkindliche und transgenerationale Traumata (über mehrere Generationen vererbt) schwer wissenschaftlich belegbar sind.


Soviel fürs erste mal zur Basis der Hochsensibilität, da sich Zensibility inhaltlich mit allen Beiträgen immer wieder darauf bezieht gibt es hier natürlich, immer im Rahmen des jeweiligen Themas, stets weiteren Input.

Ich hoffe ich konnte euch helfen Klarheit zu finden ob ihr oder eure Lieben als HSP durchs Leben gehen. Konkretere Hinweise gibt der verlinkte Test.

Daten & Fakten des Artikels sind von 2020Updates & News findet ihr sicher auf der Seite von Elain Aron persönlich.

* Quelle – Infos zu Forschung- und Hochsensibilitätsstudien:

https://www.aurum-cordis.de/forschungsstand-hochsensibilität

Aron, Elaine N.; Aron, Arthur (1997): Sensory-processing sensitivity and its relation to introversion and emotionality. Journal of Personality and Social Psychology 73: 345–368.
Acevedo, Bianca P.; Aron, Elaine N. ; Aron, Arthur ; Sangster, Matthew-Donald ; Collins, Nancy ; Brown, Lucy L. (2014): The highly sensitive brain: an fMRI study of sensory processing sensitivity and response to others’ emotions. Brain and Behavior 4: 580–594.
Jagiellowicz J, Xu X, Aron A, Aron E, Cao G, Feng T, Weng X (2011). The trait of sensory processing sensitivity and neural responses to changes in visual scenes. Soc Cogn Affect Neurosci. 6: 38–47.