Mein Weg zur inneren Mitte…

Mein Weg zur inneren Mitte...

Es war wenig los im außen im neuen Jahr aufgrund von Corona – gemütlich zuhause, aber in mir war mein inneres Kind gerade total überfordert von all den inneren „Baustellen“ die sich gerade zeigten.

Meine Erfahrung ist jedoch, das im Leben alles zur richtigen Zeit kommt genau dann wann es dran ist.

Denn dann ist Körper & Geist bereit sich damit auseinanderzusetzen- so schwer es auch manchmal auch ist. 

Wichtig ist dabei ggf. aber auch sich Hilfe oder Anregungen von außen zu holen wenn man am Ende mit der eigenen Kraft ist, was auch manchmal zum Lernprozess dazugehört.

Ich bin froh gelernt zu haben das es mir auch mal nicht gut gehen darf, auch wenn das Akzeptieren immer noch auf einem anderen Blatt steht – deshalb fällt es mir mittlerweile leichter um Unterstützung zu bitten- was echt viel Kraft sparen kann, die an anderer Stelle wieder gebraucht wird…also lieber früher als später nachfragen! 

Die Frage ist allerdings auch immer was kann mir gerade helfen? Wen frage ich?

Klassische Verhaltenstherapie ist immer meine erste Wahl gewesen, wenn es gar nicht mehr weiter ging am besten 24/7.

Nebenbei hab ich aber auch anderes alternatives, esoterisches und wissenschaftliche Methoden und Instrument ausprobiert, da ich mich persönlich für viel interessiere und begeistern kann.

Ich habe viel an mir herumgedoktert ohne zu merken, dass mich das mehr in den Informations- und Selbstoptimierungswahn und näher zum Perfektionismus brachte. Ich wollte die Methoden perfekt erlernen, alles wissen was es zu wissen gab und wenn ich das erstmal drauf hatte würde ich endlich die „beste Version“ von mir selbst sein!

Klingt einfach, oder? 
Kommt euch dieser Gedanke 💭 nicht auch bekannt vor?

Jedoch war immer mehr mein Verstand mit Ego aktiv an dem Prozess der vermeintlichen Veränderung geteilt, als mein 💖.

Mein Bauchgefühl war hingegen meist etwas unschlüssig, da der Innere Kritiker der vom Verstand kontrollierte wurde es immer wieder mit Selbstzweifeln in die Knie zwang.

Also tankte ich immer viele Infos und Ideen, tat mir auch das eine oder andere Gute aber nichts hatte festen Bestand in meine Leben. Das frustrierte mich und es machte mir Druck noch mehr zu lernen, noch bessere Tool zu finden noch mehr an mir zu arbeiten….immer mehr von allem. 

Die Welt die ich gerne ruhig und gelassen authentisch erleben wollte wurde stattdessen immer mehr zur atemlosen Hast- zur permanenten Suche nach Erfüllung durch verstandesmäßig Methoden.

Ich erkannte nicht das ich dadurch mein inneres Ungleichgewicht noch verstärkte – denn noch mehr Verstand braucht es bei mir echt nicht.

Die Sehnsucht nach Authentizität wurde noch größer, was mir noch mehr Druck machte endlich voran zu kommen.

Wenn das Leben ein Haus wäre, war es die Aufgabe meines „Bauarbeiters“ aka „Seele“ verschiedenste Materialien  (Tools & Konzepte) auszuprobieren um zu schauen, was mein Haus am stabilsten macht.

Kam mir echt oft vor wie die drei kleinen Schweinchen, deren Haus häufig neu gebaut werden durfte: frustriert, verängstigt und unsicher.

Was ist heute für mich anders?

Unsicherheit, Angst und Frust gibt es noch immer genug , aber es gibt durch die Integration von Zazen in mein Leben auch erstmals wahre „Erfolge“ auf meinem Weg:

  • bessere Bewusstsein/Wahrnehmung von Sinnen, Körper & Geist
  • Mehr Gelassenheit
  • Mehr Selbstsicherheit/Urvertrauen

Im Gegensatz zu den vorherigen „Methoden“ zur Selbstverwirklichung die ich probiert habe, weiß ich theoretisch wenig über diesen den Zen Ansatz.  Was mir gerade am liebsten ist, denn mein Verstand soll diesmal nicht die erste Geige spielen, sondern mein Herz 💖!

Denn vor allem im Zen gilt  es, Dinge nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen zu verstehen!

Es geht diesmal nicht darum in der Methode zu brillieren oder dem Perfektionismus zu frönen  indem ich schnell zur Erleuchtung zu komme. 

Es geht nicht darum Wissen zu tanken und damit zu glänzen oder andere damit zu dominieren – Nein es geht endlich mal nur ums wesentliche um „mich“.

Als ich gesundheitlich eine Auszeit von dem Alltag nehmen konnte, kam erstmals etwas Ruhe und Stille zurück in mein getriebenes Leben – vor allem auf geistiger Ebene.

Dadurch entstand erstmals wirklich mehr Raum für neues in mir. Ich hatte Zeit mir meiner Themen bewusst zu werden – einen Überblick zu bekommen. Somit entstand eine innere „Aufgeräumtheit“ die es mir, im Nachhinein gesehen, einfacher auf meinen Weg zu mir zurück zu kommen.

Ich habe schon immer viel geführte Meditationen gemacht, also war der Einstieg ins Zen über die „Zazen“ Meditation relativ „einfach“.

Ich stolperte da so rein über geführte Zazen-Meditation auf YouTube vom Zen-Meister Hinnerk Polenski.

Mich faszinierte die „Einfachheit“ und die „totale Anspruchslosigkeit“ beim Zazen – „einfach“ geschehen lassen- ohne irgendwas zu erreichen🧘‍♀️.

Mir nahm das sehr viel Druck, endlich konnte ich „einfach“ so sein und nicht noch mehr müssen aufgrund der Meditation (kein ich „muss mich danach besser zu fühlen“ oder gar „erleuchtet“). Ich muss aber auch sagen Hinnerk hat echt auch eine wirklich besondere Art das wesentliche auf den Punkt zu bringen – den das ist Zen das „wesentliche“.

So konnte ich lernen mich ins „Zazen“ fallen zu lassen und darin ein Zusammensein mit meinem 💖 zu finden.

Die Stille im Inneren zu finden, auch wenn es im innen und ggf. im außen gleichermaßen laut ist – das ist für mich die wesentlichste und wohltuendste Herausforderungen die mir dieser Weg des Zen gerade für mein Leben bietet.

Es ist zudem einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl den Körper, das Herz und sein wahres Selbst endlich spüren zu können. Es gibt mir viel Kraft, zu wissen das auch an schwierigen Tagen eine Rückkehr zu mir selbst möglich ist indem ich mich auf mich und mein innerstes zurück besinne.

Die Rückkehr in die Realität- Zazen, hilft mir dabei ungemein. Hier die wunderschöne Beschreibung der „Seins in der inneren Mitte“ von Hinnerk aus seinem Buch „Höre auf zu denken – sei einfach glücklich“:

Ein unbestimmtes Gefühl, ein Ton, der erklingt. Ein Lied, das gespielt wird, und ein Heru wird berührt. Die große Natur.Immer dann, wenn ein Moment des Innehaltens ein Gänsehautschauer ist.

Und ihr erkennt,

hallo Sehnsucht, das ist ja der Weg.

Und wenn ihr diesem Weg folgt,

dann wird es heller.

Und in dem Moment,

wo ihr im Zentrum eures eigenen Seins seid, leuchtet die Antwort auf.

„Wer bin ich?“

Ein gutes Jahr nachdem ich angefangen hatte „Zazen“  zu praktizieren, indem ich täglich fast ausschließlich die geführte Metta-Meditation von Hinnerk auf YouTube macht, hat mein 💖 wohl Erbarmen mit mir gehabt und sich langsam etwas mehr geöffnet. 

Vor kurzem kristallisierte sich dann die scheinbar so triviale Frage „wer bin ich“ erstmalig nicht auf Verstandes- sondern auf Herz-Ebene heraus.

Im Vergleich zu früher besitzt sie nun mehr Kraft um etwa in meinem Leben zu erkennen und zu ändern. Seither meditieren ich gerne auf die geführte Mantra-Meditation von Hinnerk „Wer bin ich“.

Nun da ich mehr im HerZen angekommen bin, möchte ich es auch meinem Verstand ermöglichen sich mit mir auf den Zen-Weg zu begeben – wohlwissend das Wissen unterstützen kann, aber nicht das wesentliche ist!

Vor kurzem bin ich mit einer lieben Bekannten spazieren gegangen und da ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin war es mir ein Bedürfnis zu fragen ob „Zen“ eigentlich eine Religion sein.

Denn ich habe mich gerade erst von vielem befreit und möchte mich nicht durch zusätzliche Verhaltensregeln oder verletzenden Praktiken wie Exklusion von „Andersartigkeit“, die leider die meisten  Religionsgemeinschaften mit sich bringen gequetscht werden.

Ihre Antwort deckte sich mit dem was der Zen-Meister selbst über Zen sagt:

Zen ist weder eine Lehre noch ein Konzept. Es ist auch keine Religion, kein Dogma und keine Lebensphilosophie. Zen ist lebendig. Zen ist der Weg – nicht mehr und nicht weniger!“ 

(Quelle:S. 18; Höre auf zu denken – sei einfach glücklich, Hinnerk Polenski)

Ich sag immer „whatever works“ – für mich ist es aktuell Zen und so wie es sich anfühlt wird es keine Eintagesfliege für mich sein!

Was es für mich allerdings noch zu klären gilt ist welcher Zen-Tradition ich mich auf meinen Weg widmen möchte:

Dem japanisch geprägten „Daishin Zen“ von Meister Hinnerk oder dem sog. „Sati-Zen“ von Thich Nhat Hanh (Thay)?

Vom ersten Gefühl her mag ich die ruhige, warme und achtsamkeitsorientierte Praxis von Thay lieber als das harte japanische…was aber auch nur daran liegen mag das ich mich mit der Kultur nicht auskenne und eher Vorurteile im Kopf habe 😬.

Also mit innerer Weite & Offenheit weiter gehen…

Spannend sind auf jeden Fall beide Zen-Traditionen!

Ich muss sagen: ich mix mir auch gerne mal meinen eigenen „Cocktail“ des Wohlbefindens. Also vielleicht das beste aus beiden Zen-Richtungen für mich 🤩!

Hoffe ich konnte euch ein bisschen einen Einblick in die Gefühlswelt des Zen durch „Zazen“ geben. 

ZEN selbst geht natürlich weit über diese Meditationspraxis des „Zazen“ hinaus –  tief in die Sutren des Buddhismus. Dazu benötigt man dann wohl, wenn man offiziell „anerkannter Zen-Schüler“ sein will einen offiziell anerkannten Lehrer. Diese Frage stellt sich für mich zwar noch nicht wirklich, aber spontan würde ich sagen ich mach gerne meine eigenen Erfahrungen 🙂 !

In dem Sinn 🙏🏻

Namaste -> jap. „Gassho“, ( im Daishin-Zen )

Von HerZen,

Silke