Weg des Herzens….

Kennt ihr das, wenn euch ein Sachverhalt „glasklar“ erscheint , so sehr das ihr euch gar nicht mehr vorstellen könnt, das ihr jemals anders über die Sache habt denken können?

Weg des Herzens....

So geht es mir aktuell damit das die Heilung bzw. der Weg zu mir selbst in mein Herz führt! Es ist als sei diese Erkenntnis tief in jeder Zelle in mir, die unumstrittene innere Wahrheit meines „Seins“!

Noch vor Monaten wäre ich nie darauf gekommen, obwohl dieses innere Wissen gefühlt schon immer tief versteckt in mir ruhte.

Es ist Wahnsinn wie sehr sich das Denken, die Glaubensätze – ja die ganze Innere und somit auch die Äußere Welt verändern kann, wenn man jeden Tag bewusst und liebevoll (bedeutet für mich ohne Druck) daran arbeitet.

Der Weg dahin, die Bewusstheit für diese Veränderungen zu erlangen, war für mich gefühlt endlos lang. Es galt mich erst mal überhaupt irgendwie kennenzulernen, die hellen und dunklen Stellen meines Selbst. Zu wissen wie ich überhaupt ticke, was in mir alles schwingt und ansatzweise zu verstehen was mich berührt.

Ich wollte mich schon immer besser fühlen als ich es tat und war deshalb immer offen für Veränderung, deshalb beschäftigte ich mich stetig mit Lektüre, Seminaren und inspirierenden Sachen. Schon früh auf meinem Weg fiel mir ein Buch von Safi Nidiaye in die Hand mit dem schönen Titel “ Herz öffnen statt Kopf zerbrechen“ (kann ich nur empfehlen!) der zu mir passt wie die Faust aufs Auge ;). Hätte ich mir das mehr zu Herzen genommen, hätte ich vielleicht eine Abkürzung zu meinem Herzen nehmen können…aber so wollte es das Leben wohl nicht.

Der Wille jetzt „durchzustarten“ zu meinem „Sein“ entwickelte sich immer stärker nachdem mein Sohn in mein Leben trat. Zum einen wurde ich gefühlt durch Herausforderungen im außen dazu gezwungen, aber viel wichtiger: ich wollte für meinen Sohn aus ganzem Herzen eine Veränderung für mich – für uns – hin zur Liebe!

Ich wollte als erstes vor allem endlich auch das, dass Leiden meiner Vorfahren, welches an mich weitergegeben wurde, endlich ein Ende hatte. Keine Ahnung ob man das Drama der Ahnen jemals voll auflösen kann, aber ich denke man kann es entwickeln.

Im Jahr 2019 wollte ich endlich ein paar alte Blockaden lösen, im Rahmen eines Wingwave Coachings. Ich hatte das Gefühl das mich etwas aussergewöhnliches erwarten würde, aber das es einiges so beschleunigte und ans Licht brachte, fand ich schon wirklich bemerkenswert.

Es ergaben sich zwei zentrale Entwicklungen: ich verarbeitete Dinge aus der unmittelbaren Vergangenheit meiner männlichen Vorfahren, aus Kriegszeiten. Denke man muss dazu nicht mehr sagen, jeder kann sich denken das diese Thematik sehr tief bewegend sein kann.

Eines fand ich dabei aber sehr besonders, das ich nach der einen zwei stündigen Sitzung viel in Träumen statt im wachen Zustand (mit nachdenken/analysieren) zu verarbeiten schien – als ob sich die Dinge „von alleine“ im Schlaf klären würden. Bemerkenswert war dabei auch das mein Coach die selben Bilder wie ich aus meiner Vergangenheit zu empfangen schien. Was an der Sitzung zudem bemerkenswert war, war das ich zum Abschluss des Coaching eine Karte ziehen durfte (quasi als Geschenk für eine anstrengende Sitzung ;)) auf der folgende Worte standen: Folge deinem Herzen! Damals erkannte ich die tiefere Bedeutung für mich noch nicht.

Irgendetwas lösste das ganze Coaching jedoch in mir aus, einerseits fühlte ich mich danach freier als jemals zuvor andererseits begann für mich damit eine intensive Phase der Selbstreinigung in Form einer „Krise“…na ja eigentlich zeichnete sie sich schon vorher ab, aber für mich war das wohl ein blinder Fleck.

Jedoch war es für mich, nach einem Jahr der inneren Verarbeitung- der intensiven aber liebevollen Arbeit an mir – der Weg zur Bewusstwerdung. Es war der Start in ein völlig anderes Leben in dem ich lernte das ich nicht das außen kontrollieren/verändern muss – sondern mein inneres liebevoll gestalten lernen darf um zu mir selbst zu finden.

Als ich dann den Zen- Weg einschlug, der mir auch irgendwie (anhand von YouTube Videos) vor die Füße fiel, begann die Entwicklung meines Weges zum Herzen hin erst so richtig!

Die geführte Zazen Meditation des „geerdeten Herzens“ von Zen-Meister Hinnerk Polenski täglich über Monate mehrmals durchgeführt, brachte mich dann endgültig darauf das mein Herz die Quelle meines Selbst ist.

Ich hatte immer eine Art von Hellwissen/Intuition aber da ich mich nicht kannte und mir deshalb nicht vertraute wollte ich nie darauf hören.

Mir fiel die Karte aus dem Coaching wieder ein: Folge deinem Herzen! Mein Problem ist meist das ich zuviel denke und versuche mit dem Verstand zu erfassen, somit war mein erster Gedanke: „Ich denke nicht, dass ich ich wirklich begreife, was der Satz für mich bedeutet.“ Viele Fragen kamen im Kopf hoch :

  • Was genau sagt mein Herz denn eigentlich?
  • Wann und wie spricht es zu mir?
  • Was soll ich tun um diese Herzens-Bedürfnisse umzusetzen?

Doch jetzt da ich das schreibe , kann ich die Erkenntnis aus dem Satz (Folge deinem Herzen) plötzlich auf den Punkt bringen.

Eine Stimme in mir sagt: „du musst es nicht verstehen, was es bedeutet deinem Herz zu folgen, du fühlst es doch in dir – eine Art inneres Wissen das deiner Wahrheit entspricht und von jeder Zelle deines Körpers „be-ja-ht“ wird :)!

So ist es für mich: das meiste verstehe ich nicht mit dem Kopf sondern spüre es mit dem Herzen und in jeder Zelle!

Mir ist die Tage das Buch der buddhistischen Nonne Pema Chödrön (Titel: Das Unwillkommene Willkommen heißen) in die Hände gefallen, in der auch der Sanskrit Begriff des „Bodhichitta“ (bodhi = Erwachen; chitta= Herz/Geit) auftaucht, den ich sehr passend und berührend dafür finde, was wir alle und die Welt gerade gut gebrauchen können.

Das Ziel des Bodhichitta ist es, dass Herz vollkommen zu erwecken – nicht nur damit es uns besser geht , sondern vor allem im Bezug auf anderen Lebewesen und um ihnen aktiv Trost und Weisheit zu vermitteln.

Laut Pema beginnt es mit dem Wunsch frei zu sein, von allem was uns daran hindert anderen zu helfen.

Ehrlich, meist hindert uns doch das Gefühl des „Getrennt-seins“ bzw. das dadurch ausgelöste Gefühle wie z. B. Wut auf das Gegenüber daran, für andere da zu sein oder zu helfen.

Es gibt öfter aufgeheizte Situationen in meinem Leben wo ich mir denke „was für ein Depp“(im Bezug auf ein best. Gegenüber). Schon im Moment des Denkens fühle ich mich dann auch schon gleich mies – eine Schwere, Einsamkeit, Wut etc. zieht ein.

Wenn ich aber erstmal mich im liebevollen Licht meines Herzens sehe und bemerke was bei mir gerade für ein Film (der Vergangenheit) läuft und im nächsten Schritt dann noch mein Gegenüber mit seinem Film kämpfen sehe – merke ich doch schnell das wir viel gemeinsam haben.

Der Fokus auf das Gemeinsame, der aus dem Mitgefühls des Herzens entsteht, ist es was uns zusammenbringt und uns hilft über unsere Differenzen zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden!

Ja, das hört sich jetzt vielleicht leicht gesagt an, ich weiß allerdings sehr wohl wie schwer es sein kann aus dem eigenen Film auszusteigen, geschweige denn den anderen dann noch mit Verständnis zu begegnen. Was mich aber immer davon überzeugt das es den Aufwand wert ist es zu tun, ist das gut Gefühl das aus meinem Herzen in jeden Winkel meines Körpers ausstrahlt!

In dem Sinn: Übung macht hoffentlich den Meister :)!

Also, ihr lieben Herzensmenschen: lasst uns in Minischritten jeden Tag üben alte Denkweisen/Verhaltensmuster im stressigen Alltag diesbezüglich zu hinterfragen und dann zu verändern um irgendwann zum Bodichitta überzugehen – dem Herz des Erwachens!

Von Herzen,

Silke

Vom „Sein“ mit Wut

Vom "Sein" mit Wut

Wut ist geballte Energie – Ausdruck purer Lebenskraft

Silke Kiris

Ich bin kein Freund von Emotionen die sich so explosiv und schnell aufbauen und nahezu unkontrollierbar sind.

Eine Bemerkung eines Menschen die einen plötzlich und unverhofft mitten da trifft wo es prekär wird – in meinem Fall: die „gutgemeinte“ Kritik an der Erziehung der Kinder am besten von Leuten die gar keine Kinder haben, es aber selbstverständlich besser wissen.

Also erstmal tief durchatmen um wieder zurück in die Realität zu kommen und es mal sachlich betrachten: Gefühle sind lediglich starke Energien die, die geballte Lebenskraft und Lebendigkeit in einem selbst spürbar machen!

Wahnsinn – endlich habe ich die positive Seite der Medallie Wut entdeckt. Denn alles hat zwei Seiten, alles entspringt der Dualität. Diese Erkenntnis hilft mir enorm um mich nicht voll und ganz darin zu vertiefen. Ich erkenne: ich bin nicht diese Emotion – sie ist nur ein Ausdruck einer Verletzung.

Ich nahm mir heute die Zeit mich mit der Emotion am Abend auseinander zu setzen. Wobei es dabei ja die verschiedensten Ansätze gibt: ablenken, fühlen, wegdrücken, vorbeiziehen lassen….

Ich entschied mich für folgendes Vorgehen:

  • Augen schliessen, tief ein- und aus atmen und Gefühle im Körper versuchen wahrzunehmen (falls man sich zu sehr mit dem Gefühl identifiziert und deshalb nicht richtig wahrnehmen kann hilft mir oft das Mantra “ Ich bin nicht meine Gedanken“):
    • Wo genau sitzt dieses Gefühl in meinem Körper?
    • Wie fühlt es sich an?
    • Was löst es in mir aus?
    • Ist es wahr bzw. entspricht es der Realität oder meiner vergangenheitsgefärbten Wahrnehmung der Dinge?
    • Gibt es vielleicht noch andere zugrundeliegende/damit verbundene Gefühle?

Es ist wirklich spannend was man dabei alles erleben kann. Man lernt die Emotion auf jeden Fall besser kennen, speichert ab wie sie sich anfühlt und ist vielleicht beim nächsten Mal schneller im Bilde um welche Emotion es sich handelt.

Ich liebe es ja manchmal mir die Emotion von ihrer Form, Farbe, Position im Körper, Aussehen richtig zu visualisieren und eine gepflegte Unterhaltung mit ihr zu fühlen. Dabei kommen einem echt manchmal die interessantesten Erkenntnisse die helfen können sich wieder zu sammeln.

Wenn das Vorgehen bei mir nicht fruchtet, tut mir immer Mitgefühl für mich gut und eine Handvoll Schlaf um mein Gehirn zu rebooten und wieder klar zu denken.

Eine gute Sache die mal besser und mal schlechter für mich funktioniert ist Metta-Meditation, hierbei handelte es sich um eine geführte Mitgefühlsmeditation. Hierbei geht es um Mitgefühl für sich selbst, geliebte Menschen und explizit auch die Menschen die einen gerade verletzt haben. Hier eine meiner Lieblings-Metta Meditationen in englisch (gibt aber auf YouTube auch einige auf deutsch):

Diese Meditation hilft zurückzukommen ins Herz – zu uns – zur Liebe!

Zugegeben es ist nicht leicht dem Mensch der einen gekränkt hat Liebe und Vergebung entgegenzubringen, aber mit etwas Übung ist es das befreienste Gefühl überhaupt!

Den Ärger loslassen um unseres Selbst-Willen – um wieder in unsere Mitte anzukommen.

Für mich war es allerdings ein weiter Weg bis ich gewissen Leuten aus der Vergangenheit vergeben konnte oder mich langsam annäherte ihnen Mitgefühl zukommen zu lassen, aber es ist ein großes Geschenk das man vor allem sich selbst damit macht.

Wenn es jedoch zu schwer ist aus der Emotion auszusteigen, sind in meinem Notfallkoffer liebevolle Gedanken, Dankbarkeit oder Mitgefühl die mich ruhiger werden lassen.

Zazen – das Sitzen in Stille ist für mich anschliessend der wirksamste Weg die Vergangenheit abzuschütteln und in der Realität und meiner Mitte anzukommen.

Wie sagte Zen-Meister Hinnerk Polenski vor kurzem so schön: „Zen ist Wirklichkeitsergründung!“

Fühlt euch von Herzen gedrückt,

Silke