Sensibles Krankheitserleben…

Sensibles Krankheitserleben...

Die hochsensible Wahrnehmung lässt uns tiefer und intensiver sowohl innere- als auch äußere Reize wahrnehmen, egal ob es sich dabei um „angenehme“ oder „unangenehme“ Wahrnehmungen handelt.

Unser Empfinden so scheint es mir, ist zudem umso schneller dabei den wahrgenommen Reiz z. B. einen schmerzenden Kopf, zu einer Emotion umzuwandeln bzw. mit einer früheren verknüpften Emotion zu matchen.

Aus meiner Kindheit kenne ich persönlich bewusst nur das körperliche Unwohlsein, in Form der klassischen Krankheiten wie „grippalen Infekten“ etc..

Mental war ich mir damals, auch in Phasen von ausgeprägtem Mobbing, nicht bewusst was es bedeutet auf dieser Ebene zu „erkranken“ und hab das total unterdrückt.

Ich erinnere mich oft dran, wie ich es liebt früher wenn ich körperlich „krank“ war einfach nur im Bett zu liegen mich pflegen zu lassen und Audio-Kassetten zu lauschen bis ich einschlief. Meine Mutter kümmerte sich liebevoll und ich genoss es mich mal auszuruhen, wodurch die Gesundung schnell voran schritt.

Es ist doch seltsam wie sich manches empfinden im Laufe der Jahre so grundlegend verändern kann.

Heutzutage ist man natürlich erwachsen, für sich selbst verantwortlich und es ist in der Regel „keiner“ da, der einen als Mama aktiv pflegt wenn man krank ist.

Wenn Mama Glück hat oder die Kids groß sind bekommt sie mal halbwegs eine Stunde Ruhe untertags, um sich mit der Krankheit vor sich hin zu schleifen.

Ich bin immer froh wenn ich im Falle einer körperlichen Krankheit, mein Kind dann mal eine Zeit lang vor dem TV parken kann um mich kurz mal aktiv auszuruhen.

Aber die Herausforderung „Mama ist krank“ soll hier gar nicht weiter das Thema sein. Mir geht es vielmehr darum aufzuzeigen oder zum Nachdenken anzuregen, darüber, dass es für viele sensible Menschen, aufgrund alter „Wunden“ (oder auch ohne diese), durchaus eine Herausforderung ist heutzutage „krank zu sein“.

Warum „heutzutage“? Na ja, gerade weil der Druck von Seite des Umfelds auf uns enorm zugenommen hat und die Zeit mit all ihren aktuellen Herausforderungen auch spezielle Ängste im Bezug auf „Krankheit“ schüren.

Schmerzen und Unwohlsein auf körperlicher Ebene gehen daher heutzutage oft  meist zusätzlich mit mentaler Belastung einher. All die Schuldgefühle die es im Bezug auf das Umfeld und mich selbst zu managen gilt da ich gerade nicht funktioniere, das gilt sowohl bei „körperlichen“ als auch ganz besonders ausgeprägt bei „mentalen“ Krankheitsphasen.

Man kann natürlich sagen: „ja das geht uns ja allen so, das ist einfach ganz normal heutzutage“ – aber dann ändert sich nichts an dem gesellschaftlichen Umgang damit, geschweige denn in uns selbst.

Für mich persönlich ist aktuell bereits eine „körperliche“ Krankheit, die für andere meist „easy“ und normal erscheint eine nicht zu vernachlässigende mentale Herausforderung.

Warum das so ist?

Sagen wir mal so, da ich:

  • fast drei Jahr um die „Atmung“ und somit das Leben des eigenen Kindes gekämpft habe – mit viel Frust, Sorge, Angst, Panik und wenig Schlaf,
  • danach selbst ein Jahr mental krank wurde und in einer handfesten Depression steckte und parallel
  • der Partner noch über mehrere Jahre fast durchgehend kränkelte – das uns alle viel Kraft gekostet hat und
  • er nun körperlich einem besorgnisseregenden Punkt angekommen ist

…das alles hinter mir habe, kann ich alle Formen von „Krankheiten“ einfach gerade gar nicht mehr so „leicht“ ab!

Es geht hierbei nicht um Rechtfertigung meinerseits, eher darum aufzuzeigen das keiner von uns weis was der Hintergrund einer anderen Person ist und warum sie sich gerade so belastet fühlt, wie sie sich eben fühlt.

Irgendwie einleuchtend oder?!

Sicher wissen einige von euch wie sich das anfühlt „dauerhaft mit Krankheit“ konfrontiert zu sein und können die zusätzliche mentale Belastung nachvollziehen – dennoch gibt es da draußen leider viele Menschen die einem das eigene Empfinden diesbezüglich absprechen oder verharmlosen wollen, obwohl sie „Bescheid“ wissen.

Meine Reaktion wenn ich höre das jemand krank ist eine natürliche fürsolgliche Betroffenheit, Mitgefühl und ein einfaches „Gute Besserung“ – bewertungsfrei das ist mir wichtig!

Bewertungen – wir alle halten uns viel zu viel damit auf und stressen uns gegenseitig.

Auch wenn man „nur“ einen Schnupfen hat, kann das ein Menschen, aufgrund der Wahrnehmungsintensität und seiner vorherigen Erfahrungen sehr wohl als „relevant“ empfinden.

Unser Körper besitzt ein enormes Schmerzgedächtnis von physischen & psychischen Schmerzen, die sich gegenseitig triggern.

Klassische Schmerz-Kettenreaktion⛓ im Krankheitsfall bei mir:

Körperlicher Schmerz (z. B. starke Kopfschmerzen) -> psychischer Schmerz (z. B. Schuldgefühle/Selbstablehung/Frust)-> noch mehr körperlicher Schmerz 😣.

Auch mentaler Schmerz in Form von psychischen Krankheiten kann natürlich der Start der „Schmerzkettenreaktion“ sein, dann spricht man von psychosomatischen Schmerzen wie z. B. Rücken- oder Kopfschmerzen die durch mentale Belastungen getriggert werden.

Die Wahrnehmung bzw. Beobachtung der Verkettung dieser Schmerz-Kettenreaktion kann manchmal schon entlastend wirken.

Für mich ist es zumindest immer, wenn ich körperlich krank bin, wichtig zu merken das ich gerade in meiner „klassischen Schmerzkette“ agiere.

Ob ich dann die Kraft habe mich selbst hier zu stoppen, ist eine andere! Denn vor allem körperliche Krankheit führt bei mir vermehrt zu heftigen Alpträumen die auf schmerzhaften alten Wunden basieren. Meist wache ich dann morgens mit einer doppelten Ladung mentalem Schmerz auf und es braucht einige Zeit um überhaupt wieder aus dem Nebel des Schmerzes der Vergangenheit in die Realität zu finden.

Deshalb ist es für mich während jeglicher Krankheitsphasen lebenswichtig jegliches Mitgefühl in mir zu aktivieren um langsam wieder „zu mir kommen“. Das bewusste spüren einer warmen Umarmung meiner selbst und der Hand auf dem Herzen am besten so oft und lange wie möglich, helfen mir hier um meine Gedanken aus dem mentalen Dauerschmerz langsam wieder herauszuziehen. Wenn der mentale Schmerz wieder abflacht wird dann meist auch bald der körperliche Schmerz der Erkrankung bald besser.

Also: Atmen & spüren – in meinem Tempo und ohne Erwartung 🌸.

Doch dann gibt es Tage da ist aller Schmerz zusammen zuviel und dann bleibt einfach nur „alles sein zu lassen wie es ist“ oder es „ausheulen“ – bis es leichter wird 🥲.

Ich persönlich habe die Theorie, je mehr psychischen Schmerz (Wunden) ein Mensch im Leben erlebt hat, desto mehr triggert ihn körperlicher Schmerz. Je mehr man körperlichen Schmerz im Leben hat, desto klarer ist das auch bald die Psychosomatik ins Spiel kommt und ein Teufelskreis daraus entsteht.

Die wichtigsten zwei Dinge für den Umgang mit allen Arten von Krankheiten, ist auf alle Fälle das Mitgefühl und Offenheit/Wertungsfreiheit!

Ich mag es als hochsensibler auf jeden Fall gar nicht wenn mir meine Wahrnehmung abgesprochen wird – Reizthema sensibler :).

Also lasst uns doch bitte dran arbeiten „einander sein zu lassen“!

Im Krankheitsfall gerne erstgemeinte Unterstützung anbieten und ein „Gute Besserung“ ist mitfühlend und ausreichend.

Von HerZen 💖,

Silke

P.S: Wie fühlt ihr euch wenn ihr körperlich krank seit mental? Habt ihr das Gefühl das ihr dann psychisch mindestens genauso belastet weit wie körperlich?

Schreibt es mir gerne hier in die Kommentare oder auf Instagramm/Facebook unten den Post!

Die innere Dimension der „Nachhaltigkeit“

Die  innere Dimension der "Nachhaltigkeit"
Zitat von Thich Nhat Hanh – Zen buddhistischer Mönch

Nachhaltigkeit  ist das Schlüsselwort des 21. Jahrhunderts! 

Definiert wurde der Begriff „Nachhaltigkeit“ erstmalig in dem Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen im Jahr 1987 in dem es frei übersetzt heißt “Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ (Hauff 1987, S.46).

Klassischerweise wird Nachhaltigkeit dreidimensional im „Drei Säulen Modell“ dargestellt – sprich das Konzept beinhaltet„Ökologie“, „Wirtschaft“ und „Soziales“.

Angefangen bei der Wasserqualität, über „nachhaltigen Städteplanung“ bis hin zu „no Poverty“ Maßnahmen, werden aktuell 17 globale Entwicklungsziele in der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen (UN) definiert.Hier zum Schnellüberblick für euch, aus den UN „SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS“ vom August 2019:

Die  innere Dimension der "Nachhaltigkeit"

Nicht erst seit Greta Thunbergs Engagement und der „Fridays for Future“ Bewegung im Bereich Umweltschutz, hat das Thema Nachhaltigkeit global endlich Fahrt aufgenommen und ist glücklicherweise langsam aber sicher in unser aller Leben angekommen.

Ich muss zugegen das ich einen wirklich emotionalen Bezug zu dem Thema erst in den letzten 2-3 Jahren entwickelt habe als ich mich mit Umweltmanagement beruflich etwas auseinandersetzen konnte. Seither ist für mich zum Glück einiges nachhaltiges in meinem Leben passiert wie z. B. Die Nutzung eines Lasten-E-Bikes anstatt Auto oder öffentlicher Verkehrsmittel. Natürlich kann man jetzt sagen, na ja Batterien sind auch nicht wirklich „green“ – was korrekt ist, aber es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

Nichts desto Trotz vermisse ich ein grundlegende Betrachtung im Bezug auf die   aktuellen Nachhaltigkeitsziele. 

Mir fehlt die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Menschen als Grundlage hin zu einem besseren Umgang mit sich selbst und der Umwelt. 

Es ist kein Geheimnis mehr das unsere innere Wahrnehmung Auswirkungen darauf hat wie wir die Welt sehen und mit ihr und allen Menschen darin umgehen. Meiner Meinung nach ist der Welt sehr geholfen wenn wir alle endlich mal liebevoll in unserem „inneren“ aufräumen und Frieden schaffen um ihn dann in die Welt zu tragen. Dieser Punkt beinhaltet für mich die wahre Grundlage der Nachhaltigkeit für das Individuum, die Gesellschaft, die Wirtschaft und Ökologie. 

Denn wenn ich im täglichen Überlegenskampf mit mir bin, habe ich keine Zeit mehr auch noch an andere oder auch die Umwelt zu denken. 

Wenn ich dann doch, meist aufgrund von gesellschaftlichem Druck mal in die Nachahltigkeitskerbe „schlagen“ wollte, in dem ich anfing „nachhaltig“ einzukaufen, Müll besser zu trennen etc. War das meist von kurzer Dauer – da es von meiner Seite aus keine Herzensthema sondern ein „Ego“-Ding war.

Jeder Mensch braucht inneren Raum, innere Freiheit um wieder zu entdecken wer er ist, wo er hinmöchte und was ihm wichtig ist. 

Wenn jeder einzelne von uns hier weiterkommt, kehren wir merklich in unsere innere Mitte/innere Kraft zurück und haben Raum um auf uns, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt acht zu geben!

An dem Punkt kränkeln alle unsere weltlichen Systeme gerade an unserem persönlichen Wachstum, das wir gerne aktiver in die Hand nehmen dürfen. 

Die Entwicklung von jedem einzelnen von uns ist wichtig, wir sind wichtig, denn wir existieren alle als Einheit und somit tragen wir alle Verantwortung für uns, die Person uns gegenüber und die Welt.

Natürlich ist das ein hehres Ziel das sich alle Menschen ihrer „Selbst“ bewusster werden, aber es passiert schon!  Vielleicht nicht gleichen Umfang bei allen zur gleichen Zeit aber in nicht allzu ferner Zeit werden wir wieder dahin kommen das wir es wichtiger nehmen „auf uns zu achten“ als ob wir „Projekt xy“ voran gebracht haben. Ohne die Ressource Mensch geht vor allem wirtschaftlich gar nichts, dennoch ist es erschreckend welchen unbewussten Umgang und welche Werte einige Firmen in ihrer Firmenkultur vorleben, oft wenig wertschätzend bis menschenverachtend.

Es ist für mich deshalb eine logische Konsequenz das unsere Gesellschaft an vielen Stellen „kränkelt“- wir sind einfach „nur“ Menschen!

Lt. Psychoreport der DAK von 2021 wurde 2020, im ersten Jahr mit Corona, ein neuer Höchststand an psychischen Erkrankungen mit + 56 % im Vergleich zu 2010 erreicht.

Meiner Meinung nach ist es viel zu kurz gedacht, zu erst kosmetisch im Punkto Nachhaltigkeit tätig zu werden indem wir uns Ziele setzen wie „CO 2“ Reduzierung – wenn die meisten Menschen (ich falle da auch noch teilweise rein) noch nicht bereits sind über ihre rote Linien zu gehen und z. B. Ihr Auto stehen zu lassen und zu Fuss zu gehen oder weniger in „ferne Länder“ zu reisen.

Ich reise total gerne und das aufzugeben wäre für mich auch echt hart, aber ehrlich es tut unserer Umwelt nicht gut der ganze Flugverkehr und die Autoabgase, geschweigedenn unser Entdeckergeist bis in die abgelegensten Winkel des Dschungels wo Eingeborene noch im Einklang mit der Natur leben.

Wenn wir mehr wissen wie es sich anfühlt in Frieden mit uns zu leben, können wir zurückkehren in den natürlichen Zustand im Einklang mit anderen Lebewesen und der Welt zu leben!

Es ist so simples wie es sich anhört und doch gleichzeitig scheint es unerreichbar fern, da wir oft nicht bereit sind da hinzuschauen wo es unangenehm, kompliziert oder unbequem wird!

Mitgefühlstraining und das tiefe Verankern  der Einheit von allem in meinem Bewusstsein, ist sind für mich ein wichtiger Schritt zur Selbstakzeptanz die Grundlage für ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben ist!

Aus meiner Perspektive gesehen läuft die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit dann automatisch ab wenn ich mich auf meine eigenen natürlichen mitfühlenden Werte ausrichte und mich so akzeptiere wie ich bin!

Ich hatte ewig große Angst vor dem Fahrrad fahren in der Großstadt und mit zunehmender persönlicher Entwicklung bin ich froh das ich das Gefühl den Wind im Haar zu haben auf dem Rad wieder erleben kann. Ich wollte immer mehr weg vom Autofahren in der Stadt und hab jetzt eine emotionale und somit nachhaltige Basis für mich gelegt. Das macht mich unendlich stolz und bringt mich meinem Wunsch auf eine bessere Welt für unsere Kinder näher. Denn zum Glück ist der Trend nicht aufzuhalten, die Menschen kaufen sich gerade alle ein Radl und meine Hoffnung ist groß das die Politik sich über kurz oder lang für eine Auto-freie Innenstadt stark macht.

Ich hätte noch für 5 Jahren nicht gedacht, das ich als „nicht radler“ das sage, aber es ist einfach viel besser für alle die Autos raus aus der Stadt zu haben!

Ja das ist unbequem, auch für mich, aber ich bin es satt immer so „kurzfristig“ zu denken! Wie weit hat uns das gebracht?

Also bitte ihr lieben lasst uns anfangen langfristig zu denken, jeden Tag ein klitzekleines bisschen mehr um für uns selbst und alle anderen Lebewesen eine besser Welt zu erschaffen.

Jeder kann hier seinen Beitrag leisten – Menschen die das Gegenteil behaupten werden sicher im Laufe ihres Prozesses auch noch dahin kommen das zu erkennen.

Zumindest wünsche ich es jedem, denn es ist so „einfach“ uns eine bessere Welt zu erschaffen – angefangen mit uns!

Ja das fühlt sich dann auch erstmal neu, angstvoll und ungut an wenn man an sich arbeitet, aber unser Leben, die Natur und die Generationen nach uns werden uns dafür liebevoll „belohnen“.

Hier mein persönliches Rezept für  mehr Mitgefühl & Achtsamkeit mir, anderen und dem Planeten gegenüber:

  • Mitfühlende Umarmung & Worte für mein „inneres Kind“ 2-3 x täglich; das ganze ist ein Training und nur wirksam wenn man es möglichst ohne Druck & inneren Anspruch übt.
  • Schaffung von mehr innerem Raum (innerer Freiheit)  z. B. Durch liebevolle Abgrenzung, Meditation, Ruhephasen
  • Tiefes und bewusstes Atmen üben –  bevorzugt in kurzen Pausen
  • Training Körperbewusstsein: Sport, Yoga, Somatic Experiencing, Gehmeditation, Wahrnehmungsspaziergang, achtsam Tee trinken etc.
  • Training Verantwortungsbewusstsein & Mental-Hygiene; Wahrnung meiner Gedanken, Gefühle, Glaubenssätze und innere Arbeit daran.
  • Implementierung von Mitgefühl & Achtsamkeit in allem was ich tue: Haushalt, Kinderbetreuung, Arbeit, Beziehungen etc.

Wichtig ist dabei: alles ist eine Frage des Trainings; das Gehirn braucht Zeit um neue Gewohnheiten neuronal (im Gehirn) zu entwickeln; Wieviel Zeit wird wissenschaftlich immer wieder neu studiert; es ist wichtig mit viel Ausdauer, Mitgefühl und Geduld ranzugehen- auch wenn das nicht immer „leicht“ ist. Vor allem bringt einen Druck und Leistungsgedanken hier Null weiter, eher im Gegenteil :(.

Also durchatmen und erinnern: es hat ja auch eine Zeit lang gedauert euch manches „negative“ Denkmuster anzueignen, deshalb ist es doch nur fair wenn sich das „bessere“ erstmal nachhaltig bei euch einrichtet darf – damit es auch langfristig bleibt!

Übrigens: Studien zeigen das Mitgefühlstraining die Gehirnstruktur bereits nach ca. 4 Wochen konstanter Übung verändern kann. Hier wurde mit bildgebenden Verfahren nachgewiesen, dass die Große des anatomischen Entstehungszentrums der Angst im Gehirn dem Amygdala, reduziert wurde 1

Dies Abhandlung über die menschliche Entwicklung als Grundlage zu mehr Nachhaltigkeit, soll nicht dazu beitragen noch mehr Öl ins Feuer zu gießen um uns noch mehr Druck zu machen, uns zu optimieren.

Nein, sie soll eine direkte aber liebevolle Einladung sein, einfach mal hinzuschauen wie es gerade um unser eigene Entwicklung im Hinblick auf eine bessere Zukunft für uns und unsere Nachkommen steht!


Von HerZen
Silke (Zensibility 🌸 ) 

1 Link zum Studienbericht von R. Davidson über „Mitgefühl von Studienteilnehmer Matthieu Ricard (buddhistischer Mönch): https://youtu.be/CGlHR9hcb5A.


P.S: 🌸 Buchtipp  zur Nachhaltigkeit & Zen: Im Oktober 2021 erscheint ein interessantes Buch  mit dem Titel „ Zen & the Art of saving the Planet“, von Zen- Master Thich Nhat Hanh.
🌸 Wenn du dich für die Themen Achtsamkeit, Mitgefühl und Sensibilität interessierst, höre gern mal in meinen Zensibility Podcast (gängige Podcast- Plattformen) rein.

Den inneren Kompass kalibrieren

Den inneren Kompass kalibrieren

Für uns hochsensible Menschen ist es oft nicht ganz so einfach sofort Klarheit zu haben, einfach dadurch das alle die Gedanken, Emotionen und Reize die wir im außen wahrnehmen gleichzeitig und höchst intensiv auf uns einprasseln und vom Gehirn bearbeitet werden.

Deshalb ist es für uns essentiell uns die Zeit zu nehmen um uns wieder auf unser Leben auszurichten. Folgende Aspekte empfinde ich hier als selbstwirksam:

  1. eine „innere“ Wahrnehmungshygiene durchzuführen
  2. das Körperbewusstseins trainieren, um so zu unserer innere Intuition/Urvertrauen wieder zu spüren
  3. vollumfänglich die Verantwortung für sich zu übernehmen
  4. Mitgefühl für uns zu kultivieren

1.Was ist mit innerer Wahrnehmungshygiene gemeint und wie wende ich sie an?

Mit Wahrnehmungshygiene ist für mich das Hinterfragen, Aussortierung und Stoppen meiner Gedanken/Emotionen gemeint.

Folgende Fragen helfen mir hier Klarheit zu bekommen:

  • Geht es hier um meine Wahrnehmung oder habe ich mir Gedanken/Emotionen im außen bei jemand anderem „eingefangen“?
  • Wenn die Wahrnehmung meine ist, entspringt sie meinem „HerZen“ oder meinem Verstand?

Die eigene Warhnehmung auf Basis der zwei Fragen zu sortieren, zu strukturieren und zu filtern hilft mir um wieder klar zu erkennen:

  • wo ich stehe,
  • was mein Bedürfnis gerade ist und
  • was ich lieber unterlassen sollte z. B. „Stoppstrategie“ im Hinblick auf negative Gedankenmuster oder zu Fokus auf andere zu legen anstatt auf mich selbst.

Alle Sachverhalte die mich tagsüber beschäftigt haben, weil irgendwas nicht so „rund“ gelaufen ist, wie ich das gerne gehabt hätte, werden anhand dieser Fragen sortiert und eleminiert.

Vorneweg sei gesagt: Ich kenne keinen Menschen der diese Methode sofort zu 100% umsetzen kann, es ist ein Prozess – ein Training, das langsam und voller Mitgefühl aufprobiert und implementiert werden darf.

Ich das Leben wie den Klassiker aller „Golfer-Witze“ (war mal in meinem „früheren“ Leben leidenschafliche Golferin) – der geht so: „Hey, endlich ich hab den Dreh raus – ich kann es!“

Zur Erklärung für alle die noch nicht gegolft haben, es ist ein Mental-Sport der wie das Leben auf der aktuellen psychischen und physischen Verfassung basiert. Klar gibt es auch hier Strategien und Techniken die man nutzen kann, aber das Erlebnis und vor allem der Outcome ist jedesmal anders :).

Früher als ich meine Wahrnehmung noch nicht bewusst trainiert habe, haben mich all diese Reize oft in den Wahnsinn getrieben und mich hilflos und erstarrt zurückgelassen- gerade dann wenn alte Wunden tief berührt wurden.

Dieses innere Unwohlsein, gipfelte meist in totalen Selbstzweifeln, da ich jeglicher Wahrnehmung in meinem inneren misstraute. Zudem lehte ich mich zutiefst selbst an, da andere den „ganz normalen“ Lebenswahnsinn ja auch gebacken kriegen. Ich war also unendlich weit weg von Akzeptanz meiner selbst was mich ungemein emotional belastete.

Mein Urvertrauen war von jeher ein förderungswürdiges Potenzial, das ich mittlerweile im Blick habe und lerne es liebevoll aufzupäppeln. Doch ohne ein gewisses gesundes Maß an Ur-Vertrauen fühle ich mich manchmal immer noch der Welt „ausgeliefert“ und bin versucht die Sicherheit in Form von Feedback & Bestätigung im außen zu suchen.

Leider ist diese Bestätigung im Außen immer nur ein kurzer Trost und nicht förderlich für die eigene Selbstwirksamkeit. Dadurch schädigte ich mich meist nachhaltig noch mehr, da es eher darum ging ein künstliches Ego-Bedürfnis des Verstandes zu befriedigen alla: „siehst du, ich bin doch im Recht“. Mit liebevollem für mich sorgen, und nachhaltig Sicherheit in mir zu finden, hatte das nichts zu tun.

Dieser Prozess der „Wahrnehmungshygiene“ der, bei täglichem Training, schrittweise ins Blut übergeht, gibt mir Sicherheit, mehr Energie und einen stabileren Selbstwert.

2. Fokus auf den Körper – Stärkung der Intuition & Urvertrauen

Der Körper hält für uns den ursprünglichsten Wissensschatz bereit, ohne das wir lange im außen danach auf die Suche gehen müssen!

All die Weisheit steckt quasi schon in unseren Zellen. Das zu erkennen, hat mir in meinem Leben enorme Entlastung gebracht, an die ich mich gerne immer wieder erinnern lasse wenn es mal wieder in Vergessenheit gerät ;).

Techniken zur Herstellung und Vertiefung der Körperwahrnehmung gibt es unendlich viele wie z. B. bewusst Sport treiben, Yoga, alle möglichen Meditationsformen, Autogenes Training etc.. Alles was in Bewegung bewusst im Körper wahrgenommen und gefühlt wird. Von den physischen Reizen wie z. B. Muskelzucken bei Überlastung bis zur Wahrnehmung von Emotionen die in unserem Körper aktuell vorhanden oder gespeichert sind.

Ich habe in meinem Leben oft mit Ängsten zu kämpfen und physiologisch sagt man das diese Gefühle sich gerne in den Beinen festsetzen – deshalb finde ich es immer besonders entlastet meine Beine zu stretchen oder „easy“ jogging zu machen. Es hilft mir, mich auf körperlicher Ebene diesen „alten“ Gefühlen zu stellen – sie in kleinen Stücken wahrzunehmen und einfach „sein“ zu lassen, bis sie von alleine vergehen.

Natürlich stellt die Methode des bewussten „fühlens“ des Körpers für jeden eine andere Herausforderung da. Menschen mit „Traumata“ sollten hier generell sehr vorsichtig mit sich und ihrem Körper umgehen. Es gilt wie bei jeder emotionalen Arbeit: so achtsam, langsam und „mitfühlend“ wie „möglich“ zu sein, um eine Überlastung des ganzen Systems zu vermeiden.

Meine Erfahrung ist hier sich gerne auch professionelle Unterstützung in Form eines Körper- oder Physiotherapeuten zu holen um einen „sicheren“ Rahmen für diesen Schritt zu haben. Ich persönlich bin ein Fan von „Somatic Experiencing“, da es meinem inneren Kompass hilft, sich so schön liebevoll und angenehm wieder auf mich auszurichten.

Es gibt für mich nichts schöneres als das Gefühl „in mir zu Ruhen – meinen Fokus auf mich zu setzen“. Dieses befreiende und Gefühl der Liebe & Leichtigkeit wünsche ich jedem von uns aus tiefem HerZen.

Wie kann man Körperwahrnehmung im täglich mit nur ein paar Minuten überall trainieren?

Egal wo ich gehe oder stehe kann ich meine Füsse auf dem Boden bewusst fühlen, jede einzelne Zehe. Ich spüre den Kontakt den meine Füsse zum Boden haben, wie stabil und fest mein Gang ist und der Boden mir liebevoll Halt und Sicherheit bietet.

Wichtig dabei ist: Fokus auf eine tiefe & bewusste Atmung; sobald die Gedanken wieder aufkommen, sie dasein aber vorbei ziehen lassen und sich wieder auf den Atmen auszurichten.

Falls ihr „geerdet“ in den Tag starten wollt empfehle ich euch die „Baum“ Postition aus dem Yoga, sie lässt euch Sicherheit, Tragfähigkeit und Stabilität in euch wiederentdecken.

Für mich war die Entdeckung und vor allem das „erfühlen“ wie viel die Körperwahrnehmung an Sicherheit & Wohlgefühl bringen kann ein Grund um regelmässig Gehmeditation zu machen oder einfach immer wieder in Bewegungsphasen zu trainieren.

Warum ist der Körper ein besserer Ratgeber als der Verstand?

Der Verstand orientiert sich hier viel zu sehr an alten Glaubenssätzen und dem Bild, dass man sich über die Jahre von sich gemacht hat. Der Verstand würde hier einfach einen „Rasterabgleich“ der Emotione durchführen – sprich passt die wahrgenommene Emotion in das Bild das ich von mir habe. Wenn ja, folgert der Verstand fälschlicherweise das es sich hier um „meine Emotion“ handelt.

Der Körper hat eine viel tieferes ursprüngliches Bewusstsein, er kann uns zeigen ob sich etwas körperlich angenehm oder unangenehm anfühlt. Ich persönlich musste erst lernen an diese körperliche Intuition heranzukommen, diese ganzen Emotionen die der Körper mir wahrheitsgemäss zeigt auch erst zuzulassen. Viel zu lange hatte ich Angst mich in diesen teils „rohen“ und alten Gefühlen, die in meinem Leben bisher keinen Platz hatten, zu verlieren und sie nicht aushalten zu können.

Je nachdem wie gut ihr euren Körper kennt, ihn spüren könnt, es aushaltet euch mit alle dem was da hoch kommt zu konfrontieren – umso besser steht es um eure Körperwahrnehmung.

Was ist bei der Körperwahrnehmung zu beachten?

Das wichtigste beim Körper wahrnehmen ist : den Fokus auf die Atmung zu legen; selbst wenn Gedanken kommen, diese wie Wolken wieder ziehen zu lassen – zurück zur Atmung und schauen wie sich der Körper anfühlt!

Denn wenn man den Fokus verliert ist man ganz schnell zurück im Kopf und bei all den Verstrickungen und Wirrungen des Denkens. Fokus & Zentrierung ist für mich am „einfachsten“ in der Meditation (im gehen oder sitzen, beim kochen, beim Wäsche falten) zu finden.

Zusätzlich hole ich mir auch gerne mal Unterstützung auf der Chakra-Ebene – der Fokus auf das „dritte Auge“ (Stirn zw. den Augenbrauen) hilft mir auch um im Fokus zu bleiben und im Körper.

Falls ihr noch ein anderes Instrument ausprobieren wollt, das euch hilft den Fokus auf euren Körper & die Atmung zu kultivieren, kann ich euch auch das rezitieren eines Mantras empfehlen. Das Mantra sollte ein Satz sein, der sich für euch „gut anfühlt“ der euch unterstützt bei der Herausforderung bei euch zu bleiben. Ich benutze dann gerne das „Ich bin“, das mir hilft ohne viel Schnickschnack meine Zentrierung auf mich aufrecht zu erhalten – atmen auch dabei bitte nicht vergessen.

Probiert es gerne einfach aus, so das es für euch möglichst „unkompliziert“ und „wohltuend“ ist und entwickelt gerne darauf eine kurze tägliche Körperwahrnehmungs- und Zentrierungs-Trainingseinheit!

3.Verantwortungsübernahme

Ich bin erwachsen und deshalb per Definition für mich und mein kleines Kind verantwortlich!

So viel ist dem Verstand klar, aber das Gefühl hat die Tragweite des verantwortlichen Umgangs (zumindest mit mir selbst) noch nicht voll erfasst bzw. gefühlt.

Viel zu oft schleichen sich alte „Glaubensätze“ und Denkmuster aus der Vergangenheit ein, manchmal bin ich einfach mit dem Alltag gerade so beschäftigt das ich die Negativität „gewähren“ lasse. Aber um welchen Preis?

Ja es kostet oft zusätzlich Kraft bewusste Entscheidungen für sich zu treffen, die eine klare Verantwortungsübernahme darstellen, aber sie bringen einem auch viel mehr in Summe an Energie.

Durch bewusstes entscheiden für mich lernt man um die eigene Selbstwirksamkeit, die eigene Kraft, fördert den Selbstwert liebevoll und quasi fast nebenbei. Man darf dann bei regelmässigem „Verantwortungstraining“ fühlen lernen wieviel Sicherheit & Halt einem diese Möglichkeit bietet. Zusätzlich wird die Energiebilanz eine ausgewogenere und somit geht man langfristig nachhaltiger weniger auf dem Zahnfleisch.

Ich habe hier anfangs mit einem bewussten Ritual zum Tagesstart experimentiert, also ich setzte mich in Ruhe aufrecht aufs Bett, atmete tief und fokusierte mich auf meinen neuen „Verantwortungs-Glaubenssatz“: „Ich übernehme die Verantwortung für mich in allen Belangen des alltäglichen Lebens; ich übe mich bestmöglichst liebevoll darin bewusst wahrzunehmen wann Verantwortung für mich wichtig ist.“

Das tat gut, wenn ich es nicht vergessen habe ;). Für mich funktioniert es aber gerade besser mich in Situationen im Hinblick auf meine Verantwortung zu hinterfragen und zu reflektieren.

4. Mitgefühl für sich kultivieren

Last but not least ist das Mitgefühl für sich der essentielle Rahmen den all die oben genannten „Trainings-Potenziale“ bedürfen. Denn mit dem lernen neuer Glaubenssätze, Denk- und Verhaltensmuster entsteht Angst und Unsicherheit und je nachdem wie schwer es einem Menschen fällt diese zu „er-„tragen ist gerade Mitgefühl der liebevolle Schmierstoff der es leichter macht „umzulernen“.

Ich persönlich durfte Mitgefühl auch erst mit Mitte 30 kennenlernen und üben es in meinem Leben zu kultivieren. Was ich auch sagen kann, ist das mein Mitgefühl für mich ein stetiges Schwanken zwischen „all“, „something“ und „nothing-at-all“ ist.

Es ist täglich eine erneute aktive Ausrichtung auf Mitgefühl für mich erforderlich, so langsam geht es aber viel einfacher und automatisch. Mein Fazit: auch das ich ein Prozess der steinig sein mag und Geduld erfordert aber gefühlt soooo gewinnbringend ist!

Der Geheimtipp zum Mitgefühls-Training schlechthin, ist für mich: Hand auf das Herz und hineinfühlen; Atem bewusst mitnehmen!

So genug der Ausführungen, ich hoffe ich hab euch für euch ein paar vielversprechnde Impulse aufzeigen können wie ihr mit euere sensiblen Art leichter zu Rande kommen könnt! Auch wenn es viel sein mag und nicht auf Anhieb Ergebnisse erziehlt, setzt euch nicht unter Druck sondern bleibt in eurem Tempo liebevoll dran. Es lohnt sich ungemein und ist für mich persönlich die nachhaltigste und liebevollste Art in sein „Sein“ zurück zu kommen.

Von HerZen 💖,

Silke

Meine Meinung ist mir wichtiger als die anderer…

Meine Meinung ist mir wichtiger als die anderer...

Moment mal – Stopp!

Irgendwie fühlt sich das, was mein Gegenüber gerade sagt plötzlich komisch für mich an. 

Meine innere Stimme schreit sofort ganz entrüstet: „Bring sofort deine Meinung und dein Bedürfnis zum Ausdruck, das kann ja echt nicht wahr sein!“

Aber irgendwie scheint mir mal wieder die Angst vor Gesichts- oder „Freundschaftsverlust“ im Weg zu stehen.

Gerade noch waren wir bei dem Thema auf der selben Wellenlänge, zogen am selben Strang, und dann im nächsten Augenblick verändert sich die Atmosphäre und die Reaktion plus Meinung des Gegenüber werden anders.

Was ist da gerade passiert?

Ich sehe das bei meinem Gegenüber ganz plötzlich eine emotionale Wende stattgefunden hat – ein Trigger für ein altes Verhaltensmuster wurde aktiviert. Was dazu führte, dass eine gravierenden Veränderung der Situation, als auch für meine Gefühlslage eingetreten ist.

In einem Moment ist da Harmonie, ja sogar Verbundenheit bei einem Thema, und in nächsten ist ein Cut/Trennung/Neid/Angst. Die Reaktion des anderen führt dazu, dass ich mich extrem unwohl fühle. Natürlich geht es hier nicht um Schuldzuweisungen! Nein, diese Gedanken dienen mir lediglich zur objektiven Standortbestimmung.

Meine erste Reaktion an Tagen an denen ich schlecht drauf bin, ist mir die Schuld daran zu geben, dass es sich ein Gespräch nicht mehr gut anfühlt.
Aber heute ist nicht einer dieser Tage – ich bin ganz bewusst bei mir und meinen Gefühlen. So nehme ich war, dass nichts davon mit mir, sondern alles mit dem Gegenüber zu tun hat.

Ich möchte am liebsten einen ablehnenden Gesichtsausdruck aufsetzen, mich abwenden und weggehen.

Aber wie immer bin ich viel zu höflich um dies zu tun.

Ich erkenne mein Bedürfnis aN, dass es mich wütend macht das man so mit mir umgeht.

Also entscheide ich mich, erstmal tief durchzuatmen, kurz was zu trinken und die Emotion runter kommen zu lassen. Es fühlt sich immernoch nach einer guten Idee an klar, respektvoll und objektiv meine Meinung zu sagen.

Also treffe ich heute endlich mal die bewusste Entscheidung für mich und bringe mein „Unmut“ mit Bitte um Korrektur zum Ausdruck.

Es war eine Entscheidung für mich und meinen Selbstwert und in diesem Fall war ich echt happy das mein Mut belohnt wurde und Gehör und Verständnis erfuhr.

Das ist doch Das was wiR uns alle in unseren Beziehungen mit anderen wünschen, gehört und gesehen zu werden und bestenfalls verstanden zu werden.

Es tat gut, dass mein Mut sofort belohnt wurde. Es hilft ungemein auf solche positiven Beispiele zurückgreifen zu können, wenn man wieder zu der Frage kommt: bin ich, ich und sage was mir wichtig ist oder halte ich den Mund um den Frieden nicht zu gefährden?!

Wenn ich eineS im Leben gelernt habe, dann ist das, daSs Angst nie ein guter Ratgeber ist und man am besten den steinigeren Pfad wählt um zum erfüllenden Ergebnis zu kommen :)!

Meist lässt die nächste Gelegenheit seinen Mut zu eigenen Bedürfnissen zu stehen nicht lange auf sich warten, wenn auch dieses Mal das Ergebnis offensichtlich weniger befriedigend für mich war.

Ich hatte einer guten Bekannten, um nicht zu sagen Freundin, von der Sache erzählt, in einem Anflug von Wut.

Zunächst zeigte sie Verständnis und versuchte mich liebevoll mit guten Ratschlägen zu beruhigen. Sie meinte, das sie an der Stelle auch nie gehört worden wäre und sie glaube das es wenig Sinn macht hier Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Als sie aber später erfuhr das ich meinem Bedürfnis gefolgt war und der Person mitgeteilt hatte, wie mich ihr Verhalten hatte fühlen lassen und damit sogar sofort gehört wurde, schlug ihr Verständnis in etwas um das sich wie Neid anfühlte.

Sie brachte es zum Ausdruck indem sie meine Intention und mein Bedürfnis ins lächerliche zog, wahrscheinlich weil sie es nicht gewagt hatte ihrem Ärger in der Vergangenheit auf ähnliche Art Luft zu machen.

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben warum Menschen sich über andere lächerlich machen, ich finde es respektlos ein ehrliches Bedürfnis des Gegenüber ins lächerliche zu ziehen.

Es zeigt meist ganz klar wo die Wunden dieses Menschen liegen. Als ich das erkannte, spürte ich keine Wut mehr für diesen Menschen, der mir sowieso am Herzen liegt, sondern Mitgefühl.

Mitgefühl dafür das auch er unter der selben Sache wie ich gelitten hat und das noch immer noch tut!

Im Nachhinein betrachtet finde ich es enorm wohltuend das sich Wut in Mitgefühl verwandeln kann. Von einer Emotion die sich innerlich nach Trennung zum Gegenüber anfühlt, zu einer Emotion die zu einer Einheit bzw. Verbundenheit miteinander führt!

Unglaublich was Mitgefühl mit anderen, und sich selbst zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden beitragen kann.

Einmal mehr nehme ich mir also vor: liebevoll mit mir zu sein und zukünftig meine Bedürfnisse öfter für mich in den Vordergrund zu stellen und für mich einzutreten – bevor ich mir die Frage stelle was andere darüber denken oder wie sie reagieren könnten.

Die Reaktionen anderer auf Gesagtes, beruhen nämlich meist auf deren Gefühlen (getriggert durch ihre Vergangenheit) und haben weniger mit meiner Meinung oder mir zu tun!

Eines noch zum Abschluss das ich uns allen wünsche: mehr Mitgefühl & SOLIDARITÄT Im umgang miteinander- gerade unter Frauen und/oder Müttern!
Wir sitzen doch alle im selben Boot und wollen alle „nur“ gesehen, gehört und verstanden werden!

Wie sagt man so schön: we are in this together!

Von Herzen,

Silke

Nachtrag: manchmal ist es wohl auch gut erstmal runterzukommen darüber zu schlafen und mit Freunden zu reden 😬 bevor man sich in einem Blog damit auseinandersetzt 😉🤐🤭🤪! Hätte ich mir wohl auch einiges an Energie gespart. Denn im Endeffekt war es wohl lediglich ein Missverständnis und nach näherer Betrachtung wohl nicht dazu gedacht um sich über mich „lustig zu machen“. Living & learning! Mea culpa 💕🌺😘!!!!

Nichts desto Trotz hat es mir viel gebracht Dinge von allen Seiten zu beleuchten und auch mal wieder „Fehler“ zu machen und mich weiterzuentwickeln🥰.

Weg des Herzens….

Kennt ihr das, wenn euch ein Sachverhalt „glasklar“ erscheint , so sehr das ihr euch gar nicht mehr vorstellen könnt, das ihr jemals anders über die Sache habt denken können?

Weg des Herzens....

So geht es mir aktuell damit das die Heilung bzw. der Weg zu mir selbst in mein Herz führt! Es ist als sei diese Erkenntnis tief in jeder Zelle in mir, die unumstrittene innere Wahrheit meines „Seins“!

Noch vor Monaten wäre ich nie darauf gekommen, obwohl dieses innere Wissen gefühlt schon immer tief versteckt in mir ruhte.

Es ist Wahnsinn wie sehr sich das Denken, die Glaubensätze – ja die ganze Innere und somit auch die Äußere Welt verändern kann, wenn man jeden Tag bewusst und liebevoll (bedeutet für mich ohne Druck) daran arbeitet.

Der Weg dahin, die Bewusstheit für diese Veränderungen zu erlangen, war für mich gefühlt endlos lang. Es galt mich erst mal überhaupt irgendwie kennenzulernen, die hellen und dunklen Stellen meines Selbst. Zu wissen wie ich überhaupt ticke, was in mir alles schwingt und ansatzweise zu verstehen was mich berührt.

Ich wollte mich schon immer besser fühlen als ich es tat und war deshalb immer offen für Veränderung, deshalb beschäftigte ich mich stetig mit Lektüre, Seminaren und inspirierenden Sachen. Schon früh auf meinem Weg fiel mir ein Buch von Safi Nidiaye in die Hand mit dem schönen Titel “ Herz öffnen statt Kopf zerbrechen“ (kann ich nur empfehlen!) der zu mir passt wie die Faust aufs Auge ;). Hätte ich mir das mehr zu Herzen genommen, hätte ich vielleicht eine Abkürzung zu meinem Herzen nehmen können…aber so wollte es das Leben wohl nicht.

Der Wille jetzt „durchzustarten“ zu meinem „Sein“ entwickelte sich immer stärker nachdem mein Sohn in mein Leben trat. Zum einen wurde ich gefühlt durch Herausforderungen im außen dazu gezwungen, aber viel wichtiger: ich wollte für meinen Sohn aus ganzem Herzen eine Veränderung für mich – für uns – hin zur Liebe!

Ich wollte als erstes vor allem endlich auch das, dass Leiden meiner Vorfahren, welches an mich weitergegeben wurde, endlich ein Ende hatte. Keine Ahnung ob man das Drama der Ahnen jemals voll auflösen kann, aber ich denke man kann es entwickeln.

Im Jahr 2019 wollte ich endlich ein paar alte Blockaden lösen, im Rahmen eines Wingwave Coachings. Ich hatte das Gefühl das mich etwas aussergewöhnliches erwarten würde, aber das es einiges so beschleunigte und ans Licht brachte, fand ich schon wirklich bemerkenswert.

Es ergaben sich zwei zentrale Entwicklungen: ich verarbeitete Dinge aus der unmittelbaren Vergangenheit meiner männlichen Vorfahren, aus Kriegszeiten. Denke man muss dazu nicht mehr sagen, jeder kann sich denken das diese Thematik sehr tief bewegend sein kann.

Eines fand ich dabei aber sehr besonders, das ich nach der einen zwei stündigen Sitzung viel in Träumen statt im wachen Zustand (mit nachdenken/analysieren) zu verarbeiten schien – als ob sich die Dinge „von alleine“ im Schlaf klären würden. Bemerkenswert war dabei auch das mein Coach die selben Bilder wie ich aus meiner Vergangenheit zu empfangen schien. Was an der Sitzung zudem bemerkenswert war, war das ich zum Abschluss des Coaching eine Karte ziehen durfte (quasi als Geschenk für eine anstrengende Sitzung ;)) auf der folgende Worte standen: Folge deinem Herzen! Damals erkannte ich die tiefere Bedeutung für mich noch nicht.

Irgendetwas lösste das ganze Coaching jedoch in mir aus, einerseits fühlte ich mich danach freier als jemals zuvor andererseits begann für mich damit eine intensive Phase der Selbstreinigung in Form einer „Krise“…na ja eigentlich zeichnete sie sich schon vorher ab, aber für mich war das wohl ein blinder Fleck.

Jedoch war es für mich, nach einem Jahr der inneren Verarbeitung- der intensiven aber liebevollen Arbeit an mir – der Weg zur Bewusstwerdung. Es war der Start in ein völlig anderes Leben in dem ich lernte das ich nicht das außen kontrollieren/verändern muss – sondern mein inneres liebevoll gestalten lernen darf um zu mir selbst zu finden.

Als ich dann den Zen- Weg einschlug, der mir auch irgendwie (anhand von YouTube Videos) vor die Füße fiel, begann die Entwicklung meines Weges zum Herzen hin erst so richtig!

Die geführte Zazen Meditation des „geerdeten Herzens“ von Zen-Meister Hinnerk Polenski täglich über Monate mehrmals durchgeführt, brachte mich dann endgültig darauf das mein Herz die Quelle meines Selbst ist.

Ich hatte immer eine Art von Hellwissen/Intuition aber da ich mich nicht kannte und mir deshalb nicht vertraute wollte ich nie darauf hören.

Mir fiel die Karte aus dem Coaching wieder ein: Folge deinem Herzen! Mein Problem ist meist das ich zuviel denke und versuche mit dem Verstand zu erfassen, somit war mein erster Gedanke: „Ich denke nicht, dass ich ich wirklich begreife, was der Satz für mich bedeutet.“ Viele Fragen kamen im Kopf hoch :

  • Was genau sagt mein Herz denn eigentlich?
  • Wann und wie spricht es zu mir?
  • Was soll ich tun um diese Herzens-Bedürfnisse umzusetzen?

Doch jetzt da ich das schreibe , kann ich die Erkenntnis aus dem Satz (Folge deinem Herzen) plötzlich auf den Punkt bringen.

Eine Stimme in mir sagt: „du musst es nicht verstehen, was es bedeutet deinem Herz zu folgen, du fühlst es doch in dir – eine Art inneres Wissen das deiner Wahrheit entspricht und von jeder Zelle deines Körpers „be-ja-ht“ wird :)!

So ist es für mich: das meiste verstehe ich nicht mit dem Kopf sondern spüre es mit dem Herzen und in jeder Zelle!

Mir ist die Tage das Buch der buddhistischen Nonne Pema Chödrön (Titel: Das Unwillkommene Willkommen heißen) in die Hände gefallen, in der auch der Sanskrit Begriff des „Bodhichitta“ (bodhi = Erwachen; chitta= Herz/Geit) auftaucht, den ich sehr passend und berührend dafür finde, was wir alle und die Welt gerade gut gebrauchen können.

Das Ziel des Bodhichitta ist es, dass Herz vollkommen zu erwecken – nicht nur damit es uns besser geht , sondern vor allem im Bezug auf anderen Lebewesen und um ihnen aktiv Trost und Weisheit zu vermitteln.

Laut Pema beginnt es mit dem Wunsch frei zu sein, von allem was uns daran hindert anderen zu helfen.

Ehrlich, meist hindert uns doch das Gefühl des „Getrennt-seins“ bzw. das dadurch ausgelöste Gefühle wie z. B. Wut auf das Gegenüber daran, für andere da zu sein oder zu helfen.

Es gibt öfter aufgeheizte Situationen in meinem Leben wo ich mir denke „was für ein Depp“(im Bezug auf ein best. Gegenüber). Schon im Moment des Denkens fühle ich mich dann auch schon gleich mies – eine Schwere, Einsamkeit, Wut etc. zieht ein.

Wenn ich aber erstmal mich im liebevollen Licht meines Herzens sehe und bemerke was bei mir gerade für ein Film (der Vergangenheit) läuft und im nächsten Schritt dann noch mein Gegenüber mit seinem Film kämpfen sehe – merke ich doch schnell das wir viel gemeinsam haben.

Der Fokus auf das Gemeinsame, der aus dem Mitgefühls des Herzens entsteht, ist es was uns zusammenbringt und uns hilft über unsere Differenzen zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden!

Ja, das hört sich jetzt vielleicht leicht gesagt an, ich weiß allerdings sehr wohl wie schwer es sein kann aus dem eigenen Film auszusteigen, geschweige denn den anderen dann noch mit Verständnis zu begegnen. Was mich aber immer davon überzeugt das es den Aufwand wert ist es zu tun, ist das gut Gefühl das aus meinem Herzen in jeden Winkel meines Körpers ausstrahlt!

In dem Sinn: Übung macht hoffentlich den Meister :)!

Also, ihr lieben Herzensmenschen: lasst uns in Minischritten jeden Tag üben alte Denkweisen/Verhaltensmuster im stressigen Alltag diesbezüglich zu hinterfragen und dann zu verändern um irgendwann zum Bodichitta überzugehen – dem Herz des Erwachens!

Von Herzen,

Silke

Vom „Sein“ mit Wut

Vom "Sein" mit Wut

Wut ist geballte Energie – Ausdruck purer Lebenskraft

Silke Kiris

Ich bin kein Freund von Emotionen die sich so explosiv und schnell aufbauen und nahezu unkontrollierbar sind.

Eine Bemerkung eines Menschen die einen plötzlich und unverhofft mitten da trifft wo es prekär wird – in meinem Fall: die „gutgemeinte“ Kritik an der Erziehung der Kinder am besten von Leuten die gar keine Kinder haben, es aber selbstverständlich besser wissen.

Also erstmal tief durchatmen um wieder zurück in die Realität zu kommen und es mal sachlich betrachten: Gefühle sind lediglich starke Energien die, die geballte Lebenskraft und Lebendigkeit in einem selbst spürbar machen!

Wahnsinn – endlich habe ich die positive Seite der Medallie Wut entdeckt. Denn alles hat zwei Seiten, alles entspringt der Dualität. Diese Erkenntnis hilft mir enorm um mich nicht voll und ganz darin zu vertiefen. Ich erkenne: ich bin nicht diese Emotion – sie ist nur ein Ausdruck einer Verletzung.

Ich nahm mir heute die Zeit mich mit der Emotion am Abend auseinander zu setzen. Wobei es dabei ja die verschiedensten Ansätze gibt: ablenken, fühlen, wegdrücken, vorbeiziehen lassen….

Ich entschied mich für folgendes Vorgehen:

  • Augen schliessen, tief ein- und aus atmen und Gefühle im Körper versuchen wahrzunehmen (falls man sich zu sehr mit dem Gefühl identifiziert und deshalb nicht richtig wahrnehmen kann hilft mir oft das Mantra “ Ich bin nicht meine Gedanken“):
    • Wo genau sitzt dieses Gefühl in meinem Körper?
    • Wie fühlt es sich an?
    • Was löst es in mir aus?
    • Ist es wahr bzw. entspricht es der Realität oder meiner vergangenheitsgefärbten Wahrnehmung der Dinge?
    • Gibt es vielleicht noch andere zugrundeliegende/damit verbundene Gefühle?

Es ist wirklich spannend was man dabei alles erleben kann. Man lernt die Emotion auf jeden Fall besser kennen, speichert ab wie sie sich anfühlt und ist vielleicht beim nächsten Mal schneller im Bilde um welche Emotion es sich handelt.

Ich liebe es ja manchmal mir die Emotion von ihrer Form, Farbe, Position im Körper, Aussehen richtig zu visualisieren und eine gepflegte Unterhaltung mit ihr zu fühlen. Dabei kommen einem echt manchmal die interessantesten Erkenntnisse die helfen können sich wieder zu sammeln.

Wenn das Vorgehen bei mir nicht fruchtet, tut mir immer Mitgefühl für mich gut und eine Handvoll Schlaf um mein Gehirn zu rebooten und wieder klar zu denken.

Eine gute Sache die mal besser und mal schlechter für mich funktioniert ist Metta-Meditation, hierbei handelte es sich um eine geführte Mitgefühlsmeditation. Hierbei geht es um Mitgefühl für sich selbst, geliebte Menschen und explizit auch die Menschen die einen gerade verletzt haben. Hier eine meiner Lieblings-Metta Meditationen in englisch (gibt aber auf YouTube auch einige auf deutsch):

Diese Meditation hilft zurückzukommen ins Herz – zu uns – zur Liebe!

Zugegeben es ist nicht leicht dem Mensch der einen gekränkt hat Liebe und Vergebung entgegenzubringen, aber mit etwas Übung ist es das befreienste Gefühl überhaupt!

Den Ärger loslassen um unseres Selbst-Willen – um wieder in unsere Mitte anzukommen.

Für mich war es allerdings ein weiter Weg bis ich gewissen Leuten aus der Vergangenheit vergeben konnte oder mich langsam annäherte ihnen Mitgefühl zukommen zu lassen, aber es ist ein großes Geschenk das man vor allem sich selbst damit macht.

Wenn es jedoch zu schwer ist aus der Emotion auszusteigen, sind in meinem Notfallkoffer liebevolle Gedanken, Dankbarkeit oder Mitgefühl die mich ruhiger werden lassen.

Zazen – das Sitzen in Stille ist für mich anschliessend der wirksamste Weg die Vergangenheit abzuschütteln und in der Realität und meiner Mitte anzukommen.

Wie sagte Zen-Meister Hinnerk Polenski vor kurzem so schön: „Zen ist Wirklichkeitsergründung!“

Fühlt euch von Herzen gedrückt,

Silke