Im Chaos den Sinn finden…

Im Chaos den Sinn finden...

Seit ich meinen beruflichen Wiedereinstieg gestartet hatte, lief der Alltag wieder gefühlt in einigermaßen „geordneten Bahnen“. Das „normale“ Leben hatte mich wieder! Die Phase meiner Depression lag hinter mir, was mich gedanklich weitaus weniger schuldig fühlen lies, da ich ja wieder meinen Beitrag zur Familienkasse & Gesellschaft leistete.

Der Morgen verlief für mich erstmals seit langem ruhig, da ich das Privileg hatte heute noch liegen bleiben zu dürfen während mein Mann unseren Sohn zurecht machte, um ihn in den Kindergarten zu bringen.

Yeah…das Leben war auf meiner Seite – was konnte da noch schiefgehen?

Endlich konnte ich meine morgentliche Routine wieder durchführen – ohne das Gefühl völlig getrieben zu sein und schnell zum Ende zu kommen. Für mich bedeutet das, dass ich..

  • mich genüsslich im Bett dehne – tut mir persönlich immer gut, besonders in den Beinen, ich habe mal gelesen das die Ängste der Vergangenheit sich gerne körperlich gerade dort festsetzen – für mich ist diese Aussage jedenfalls sehr stimmig :).
  • meine 10 Versprechen (meine Lieblingsmantren wie z. B. „Ich bin genug, ich tue genug, ich habe genug“) in Ruhe laut rezitieren und mich in sie reinfühlen kann.
  • dreimal tief ein- und ausatme nach Zen-Art von Thich Nhat Hahn: Ich atme ein und stelle mir vor das ich eine Blüte bin, die dabei aufgeht. Ich atme aus und stelle mir dabei vor das ich ein Berg bin der fest geerdet ist.

Wenn ich es schaffe mir diese ca. 10-15 Minuten am Morgen allein zu nehmen, und dabei nicht sofort zur nächsten Tagesaufgabe hetzen zu müssen, dann fühle ich mich mehr in meinem Herzen und viel motivierter. Die Freude auf den Tag und all seine Herausforderungen lässt ich dann immer regelrecht aus dem Bett springen – ganz im Gegensatz zu der Trägheit die mich an anderen Tagen gefühlt aus dem Bett kriechen lässt.

Leider kommt es allerdings viel zu häufig vor das mein Sohn mich weckt und Aktion angesagt ist und ich froh bin wenn ich die Augen dabei offen halten kann :).

In diesen Fällen fällt die gepriesene Morgenroutine dann so aus das ich zumindest die Atemübung in den Tagesstart einfliessen lasse. Für den Fall das dann zwischendurch noch ein paar Minuten „me-time“ anfallen lasse ich mich häufig auf mein Meditationskissen fallen und versuche kurz Zazen zu machen – sitzen & atmen ohne jeglichen Anspruch/Druck/Erwartung…einfach „nur“ hier Sein ohne irgendwohin zu müssen.

Ehrlich ihr lieben: an manchen Tagen klappt es mit der Meditation und an manchen war es zumindest einen Versuch wert, um liebevoll mit mir zu sein :).

Heute war Home Office angesagt, also hieß es den flexiblen Arbeitsplatz herrichten. Mich „herzurichten“ hatte ich aktuell noch keine Zeit – es musste erstmal ein Cafe zu starten in den Tag her.

Also stürzte ich mich voll rein in die Arbeit, ich bin jemand der ziemlich leidenschaftlich dabei ist und auch wenn die Themen manchmal in wenig Zeit erledigt werden sollen, einen gewissen Anspruch an seine Leistung hat. Denke mein Chef sieht das manchmal etwas anders, aber so sind die Menschen einfach alle anders gestrickt und das wichtigste ich immernoch zum selben oder noch besseren Ziel zu kommen ;).

Die Themen waren heute komplex und es standen viel Meetings in einer Reihe hintereinander an bei denen Rückfragen und Diskussionsbedarf bestand. An solchen Tagen wo ein Meeting das andere jagt, schwirrt mir nicht nur der Kopf – ich fühle mich auch als ob ich Bodenhaftung verliere und weniger geerdet bin.

Ich denke für sensible Menschen mit Natur aus vielen Gedankengängen ist es sowieso immer etwas herausfordernder Multi-Tasking und die heute Informationsfülle und Komplexität der Arbeitswelt zu verarbeiten, aber was es dann noch energieraubender macht ist diese hohe Taktung der Meetings.

Nicht zur eigentlichen Arbeit zukommen, geschweige denn alles korrekt dokumentiert zu bekommen was an To-Dos aus den Meetings zu erledigen ist wird echt zur Herausforderung. Gefühlt steigt man innerer Druck, da ich nichts effizient abgearbeitet bekomme – auch wenn man sonst viel tut.

Meist bin ich so tief drin das ich sogar vergesse aufs Klo zu gehen bzw. es bewusst verschiebe, ebenso Essen oder trinken. Diese Verhaltensweise erkenne ich zum Glück mittlerweile schnell und kann wieder gegensteuern, denn diese dauerhafte Vernachlässigung von Grundbedürfnissen führte mich doch erst in die Depression.

Ja- für mich ist einer der wesentlichen Faktoren warum ich depressiv war/bin nicht das ich weniger belastbar bin/war sondern das ich nicht genug positive Anreize in meinen Alltag eingebaut habe und Grenzsetzung zugunsten von Verantwortungsbewusstsein vernachlässigt habe. Das musste jetzt an der Stelle mal raus, denn ich kann es überhaupt nicht leiden das in unserer modernen Gesellschaft Menschen mit die unter ihren Non-Stop Gedanken leiden und depressiv werden als weniger belastbar oder sogar „krank“ hingestellt werden.

Ja es ist eine Form der Krankheit, rein objektiv gesehen, aber man ist deshalb genau wie bei einer „normalen“ Krankheit weder „Gaga“ oder „nicht zurechnungsfähig“ noch „weniger belastbar“. Vielleicht funktioniert manches langsamer oder man fühlt einfach leider gerade viel zu viel negative Emotionen als positive – aber das tun „gesunde“ Menschen ja ehrlicherweise auch.

Ich habe mal gelesen, das es total normal ist das die Gedankengänge eines Menschen täglich zu ca. 70% negativ sind, das scheint wohl aufgrund unserer Konditionierung einfacher zu sein als wohlwollendes zu denken ;). Depression ist für mich also lediglich eine eine längerfristig bestehende Überlastung der Nerven getriggerter durch zuviel Gedanken/Glaubenssätze die negativ sind und meist in der Vergangenheit ihren Ursprung haben.

So jetzt bin ich leider etwas vom eigentlichen Thema abgeschweift ;)…aber es ist mir echt wichtig mit diesen Klischees und Stigmatisierung von (temporär) psychisch angeschlagenen Menschen aufzuräumen!
Es geht dabei nicht nur um mich, denn ehrlich ich hab mich durch meinen Blog schon geoutet, vielmehr hoffe ich dazu beizutragen das sich die Sichtweise der Menschen auf psychische „Krankheiten“ dadurch korrigieren lässt.

Also zurück zu meinem Chaos Tag: die Arbeit lief wie gewohnt im Informations- und Meetingüberfluss dahin, was mich dazu veranlasst mich wieder der bewussten Atemübung für drei Atemzüge zuzuwenden…hab da echt lange üben müssen – aber jetzt spüre ich da schon mehr Entspannung und Erdung als am Anfang.

Erschrocken bemerkte ich irgendwann, das es schon wieder Zeit war den PC zuzuklappen und mich startklar für den Weg zum Kindergarten zu machen. Wo geht die Zeit nur hin, wenn man konzentriert ist?

Also trotz spät-dran-seins bewusst normal bzw. entspannt gehen und tief atmen um den Weg zum Kindergarten für eine bewusste Denkpause zu nutzen um wieder bei mir anzukommen. Ich persönlich nenne es ja auch – meinen Versuch zur Gehmeditation.

Ja ihr lieben: Bewusstheit und Erdung/Mitte finden lässt sich in allen Lebenslagen trainieren….auch wenn es für mich gefühlt ewig gedauert hat bis ich es hinbekommen habe.

Also lief ich so, einigermaßen geerdet, zum Kindergarten…alles ist gut :). Die Erzieherin kam freudestrahlend auf mich zu und erklärte mir das mein Kind heute so brav war und immer der erste der fertig war – ob persönlich habe da ja eine etwas andere Sichtweise: das ein Kind zwar Grenzen kennen & lernen soll aber immer noch gerne ein Kind sein darf. Na ja…ich lächelte – ist ja lieb gemeint von ihr und ich schätze sie sehr.

Der kleine kam gleich auf mich zugestürzt und war auf einmal gar nicht mehr so „brav“ – er bombardiert mich mit Fragen die ich leider verneinen musst und somit nahm das „Drama“ seinen Lauf ;).

Mein Sohn ist hat viele Talente, aber eines seiner größten ist es so laut zu schreien wenn ihm was nicht passt das Gläser springen und die ganze Stadt alarmiert ist. Es ist immer wieder „nett“ in diesem Zustand mit ihm durch die Münchner Innenstadt laufen zu „dürfen“. Ja seit ich eine Mutter bin weis ich wie es sich anfühlt der Negativ Magnet von Aufmerksamkeit im Umkreis von Kilometern zu sein. Trotz Verständnis für mein Kind, dass gerade einfach sichtlich überfordert von allen seinen Gefühlen ist und sich entwicklungstechnisch gar nicht anders verhalten kann, möchte ich dennoch im Boden versinken nachdem ich mir eine Packung Oropax ins Ohr gestopft habe.

Der Stresslevel, von mir als geräuschsensiblen Menschen, schnellt also gefühlt auf 380% hoch und tanzt Tango bis wir zuhause ankommen und der kleine sich langsam beruhigt.

Erschöpft sinken wir beide auf das Sofa und gönnen uns erstmal ein kleines Eis und auch eine kurze ruhige Auszeit.

Es dauert schon einige Zeit und einen Cafe bis ich mich davon erhole und mich entscheide es heute mal langsam mit dem Kinder-Mittagsprogramm angehen zu lassen.

„Pausen für mich nicht vergessen und vor allem tief Atmen“ – ist mein Mantra dabei.

Das Kind will allerdings doch öfter mal bespaßt werden und dabei konstant im Hier & Jetzt zu sein ist gerade bei meinem Energieverlust nicht mehr möglich…also einfach annehmen wie es ist auch wenn ich gestresst und schlecht gelaunt bin.

„Mitgefühl ist mich und diese herausfordernde Situation“ ist der „Zaubersatz“!

Natürlich wird es nicht ruhiger bei uns zuhause, nein es kommt ein Spieldate vorbei – soweit so gut – man kennt sich, man mag sich…wenn ich es nur einfach annehmen könnte das ich gerade einfach durch bin und denn Kids weniger bieten kann.

Na ja..irgendwann ist es dann Essens-, Kuschel- und Bettgeh-Zeit und es wird langsam aber sicher ruhiger und entspannter im außen und meinem inneren.

Nach dem Zubettbringen widme ich mich erstmal wieder der Atmung und nach einiger Zeit tritt der Effekt ein – mein Herz tritt wieder in den Vordergrund und lässt mein Gehirn zur Ruhe kommen. Durch weniger Denken sinkt auch der Stress und ich fühle mich wieder etwas mehr wie ich selbst – in meiner Mitte.

Der innere Druck lässt nach, es wird still und leerer in mir. Es entsteht Raum für Liebe und mehr Mitgefühl, Akzeptanz der Situationen und die Möglichkeit alles ins rechte Licht zu rücken. Aus dem kreativen Nichts in mir entstehen folgende Fragen:

  • Was wenn es nicht einfach „nur“ ein chaotischer, stressiger Tag war – einer derer die es immer wieder mal gibt?
  • Was wenn mein Kind nicht nur einen schlechten Tag hatte oder selbst gestresst war ?
  • Was wenn dieser Tag in Wahrheit vom Leben so gestaltet wurde um mich „liebevoll“ weiterzuentwickeln – damit es nicht langweilig wird ?

Mein Herz gab die eindeutige Antwort:

Ja, diese Tage sind Wachstumstage für dich. Dein Sohn ist dabei dein bester Lehrer!

Ich muss sagen diese Herzens-Wahrheit macht es mir leichter in meine Mitte zu kommen, zu lächeln und mich auf Morgen zu freuen ;).

Ich wünsche euch das auch ihr in euren Herausforderungen die befreiende Herzens-Wahrheit finden könnt.

Lasst uns das gemeinsam üben – vielleicht klappt es ja irgendwann von allein 🙂

Von Herzen,

Silke

Hochsensibilität in meinem Alltag

Hochsensibilität in meinem Alltag

Wir sind von Natur aus am glücklichsten, wenn wir unserer angeborenen Neigung folgen

Aristoteles

Es gibt Tage da schwirrt mir Abends einfach nur der Kopf. Gedanken strömen in konstantem Fluss durch meine Nervenbahnen und fangen an, an mir zu nagen. Es fühlt sich an als ob gerade alles Zuviel ist- Zuviel erlebtes, Zuviel unverarbeitetes. Die Gedanken werden zunehmend schwerer und dunkler und ich fange an mich damit zu identifizieren, was mir Energie raubt.

Warum nur fühle ich mich so? Warum ist alles Zuviel?

Lasst uns an der Stelle einen kurzen Abstecher in die Neurowissenschaften machen, um euch ein Gefühl zu geben was das Gehirn wirklich alles an Informationen in einer Sekunde im Bewusstsein & Unterbewusstsein verarbeitet:

  • Der bewusste Verstand nimmt pro Sekunde ca. 8 Infos wahr; um Gedanken zu formulieren braucht er im Durchschnitt 3 Sekunden
  • Das Unterbewusstsein  eines Menschen bricht alle Rekorde: es verarbeitet 80.000 Infos pro Sekunde -> 10.000 mal schneller  als Bewusstsein  (Quelle:  Buch „Panikattacken loswerden“, Klaus Bernhardt, S. 38)


All die zu verarbeiten Informationen des Gehirns resultierten aus der Wahrnehmung unserer sechs Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen und der Gleichgewichtssinn) und der Rückmeldung von Organen.

Hochsensible Menschen hingegen haben eine weitaus intensivere sinnliche Wahrnehmung.  Dieses äußert sich für manche in einer extrem feinen sinnlichen Wahrnehmung z.B. scharfes Essen. Für andere kann es aber in einer weniger ausgeprägten sinnlicher Wahrnehmung resultieren, einfach dadurch, dass man komplett in der Innenwelt lebt und dadurch damit voll und ganz damit beschäftigt ist.

Das Phänomen der Hochsensibilität wurde erst Anfang der 90er Jahre von Elain N. Aron wirklich erforscht und somit erstmals in seiner Existenz bestätigt- wenn auch noch nicht wissenschaftlich ergründet. Seither gibt es vermehrt Literatur zu dem Thema, das gerade im Trend zu liegen scheint und immer wieder neue Erkenntnisse. Vielfältige Online Tests sind im Internet zu finden um herauszufinden ob man zu den 15-20% aller Menschen gehört die von dieser veränderten Wahrnehmung betroffen sind.

Buchtips zu dem Thema, die mir selbst sehr hilfreich waren, sind:

  • Sind sie Hochsensibel, Elain Aron
  • Hochsensibel? Was tun?, Sylvia Harke
  • Wenn Frauen zu viel spüren, Sylvia
  • Die Berufung für Hochsensible- Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch, Luca Rohleder
  • Das Hochsensible Kind, Elain Aron (wenn man hochsensible Kinder hat)
  • Hochsensible Mütter, Brigitte Schorr

Ich persönlich kam erst vor ca. 5 Jahren darauf,  das ich hochsensibel bin. Seit längerem suchte ich jedoch nach Infos zur der Existenz meiner Wahrnehmung, da sie mir häufig abgesprochen worden war. Es musste doch einen Grund geben warum meine Wahrnehmung der Welt und Herangehensweise an Dinge immer anders war als die anderer. Das führte ganze führte meist dazu, dass ich mich meist nie zugehörig zu anderen „normalen“ fühlte.

Im Gegensatz zu den meisten, dachte ich schon immer viel nach, war deshalb vorsichtiger, ruhiger, vertiefter und nahm generell enorm viel wahr. Zudem hatte ich ein anderes Glaubens- und Wertesystem als die meisten. Ich glaubte schon immer unerschütterlich an das Gute in jedem Menschen, egal wie er drauf ist. Verbundenheit mit Natur & Menschen war für mich immer das essenziellste und unglaublich heilsam und wohltuend. Die Lehre der Quantenphysik bestätigt heutzutage glücklicherweise das mein Empfinden das alles Energie ist und in Verbindung zueinander steht. Wenn ich das in meiner Jugend jemand erzählt hätte, hätte man mich wohl für extrem „anders“ gehalten. Generell ist meine Erfahrung, dass hochsensible Kinder die ihre Natur auslebe, als „schwierig“ von der Gesellschaft eingestuft werden.

Denn je nach Fähigkeiten können die sensiblen Kinder enorm durchsetzungsfähiger, gerechtigkeitsliebender, zuwendungsbedürftiger und willensstärker sein in den Dingen die ihnen wichtig sind. Diese positiven Eigenschaften wirken jedoch auf die Gesellschaft, als auch auf Eltern, manchmal etwas überfordernd. Ich persönlich habe aufgrund der Überforderung meiner Eltern in manchen Dingen selbst früh gelernt lieber gar nicht ich selbst zu sein. Wodurch ich erst in meinen späten 30er Jahren gelernt habe wer ich bin und was mich wirklich im Herzen berührt.

Was mir schon immer auffiel, war mein enorm ausgeprägten Hörsinn. Es fühlt sich manchmal an, als ob ich von einer Geräuschlawine überrollt werde, wenn ich vor die Tür trete.
Leider werden wohltuende Geräusche meist von nervenaufreibenden Geräuschen überlagert. Deshalb gibt es für mich nichts schlimmeres als in einem lauten Großraumbüro zu sitzen oder in einem geräuschreichen Umfeld zu leben. 
Es kostet mich dann echt enorm Energie meinen Fokus, Konzentration, Inspiration, Kreativität und vor allem meine innere Balance aufrecht zu erhalten.


Was mir enorm hilft um wieder in meine Mitte zu kommen ist meist Zazen, geführte Meditation, in der Natur sein und seit neuestem auch Noise-canceling Kopfhörer. Dank der Kopfhörer gelingt es mir, manchmal kurz der lauten Welt zu entfliehen und mich etwas in Ruhe zu sammeln. Es gibt echt nichts schöneres als in der Natur mit solchen Kopfhörern zu meditieren – fühlte mich sofort total befreit.

Was seither auch immer wieder meine innere Balance als „zensible“ herausfordert ist mein siebter Sinn: Meine Intuition/Empathie/Bauchgefühl ist nämlich sehr stark ausgeprägt.

Das äußert sich meist so, dass ich die Atmosphäre eines jeden Raumes und Menschen wahrnehmen kann. Jedes kleinste Detail wird von mir visuell wahrgenommen wie z. B. feinste Mimik und Gestik, Körperhaltung und Positionierung im Bezug zu anderen und natürlich vor allem was energetisch emotional in jedem Menschen und zwischen den Menschen abgeht. In Gruppen von Menschen zu sein, bedeutet für mich deshalb einen enormen Energieverbrauch. Wenn es sich vermeiden lässt umgehe ich Gruppensituationen auch gerne, denn mein Ego hat sich hier in der Vergangenheit beträchtliche Wunden eingefangen die arg schmerzen.


Es fällt mir noch heute schwer diese ausgeprägte Empathie (mein siebter Sinn) zu kontrollieren und gezielt zu nutzen. Auch wenn es für mich enorm kräftezehrend ist damit zu leben, lerne ich das Geschenk das darin liegt immer mehr zu sehen und zu akzeptieren.

Um besser mit dem Sinn umgehen zu können sind für mich folgende Schritte wichtig:

  1. Fokus auf das Hier & Jetzt; um sich von Vergangenheitsbezug und alten „Problemen“ zu distanzieren -> Ankommen in der Realität (raus aus der Vergangenheit); primär geht das über Wahrnehmungsübungen und Atmung.
  2. Fokus auf mich; um zu unterscheiden welche Emotion zu mir gehört und welche zum anderen
  3. Wahrnehmen der momentanen Emotionen -> zur späteren Integration (meine Gefühle) oder zur Nutzung um mit anderen bezüglich ihrer Emotionen ins Gespräch zu kommen
  4. Loslassen der Emotionen bzw. emotionale Distanzierung (wenn es sich nicht um eigene Gefühle handelt).
  5. Erdung; durch Zazen/Meditation/Atmung mit Fokus auf den Körper!
Das wichtigste dabei ist für mich raus aus dem Kopf und rein in den Körper! Mich fühlen, spüren und umsorgen. Mitgefühl ist hierbei die halbe Miete. Denn es belastet und klappt nicht immer diesen siebten Sinn zu „kontrollieren“ so das manchmal noch die „Flucht“ aus der Situation hilft.
Meines Erachtens nach brauchen hochsensible dadurch mehr Zeit für sich um in Ruhe aufzutanken, ihre Gedanken loslassen und sich erden zu können. Auch mehr Schlaf ist wichtig damit das Gehirn in der Nacht im Unterbewusstsein aufräumen und die Wogen des Meeres an Information im Gehirn eines hochsensiblen glätten kann.

Was mir dabei tagsüber auch gut tut, ist bewusstes atmen und verschiedene körperliche Übungen die den Abgleich der rechten mit der linken Gehirnhälfte unterstützen, als auch die Verarbeitung der Informationen die von den Organen an das Hirn gesendet werden. Stichwort ist hier die Arbeit mit dem Vagusnerv der die Informationsübertragung und Verarbeitung zwischen Körper und Gehirn ausgleicht (Buchtipp: Neuronale Heilung, Lars Lienhard).

Ich bin froh das ich heute schon besser gelernt habe mit meiner „Andersartigkeit“ zu leben und mich eher als das einzigartige Wunder zu empfinden das ich bin – das wir alle sind!

Von Herzen alles liebe,

Silke