Endlich mal wohlfühlen – Urlaub wie er immer sein sollte!

Endlich mal wohlfühlen - Urlaub wie er immer sein sollte!

Schön war sie die Urlaubszeit, endlich mal wieder raus aus der Bude und einen nahegelegenen Ruheort in der Natur nutzen um die Batterien wieder aufzuladen. Leider kommt schneller als einem lieb ist der Zeitpunkt an dem man die Zelte wieder abbrechen muss und in den Alltag zurückkehrt. Dieses Mal fühle ich mich aber zum ersten Mal seit langem gestärkter, lebendiger und erfüllter bei der Rückkehr.

Woran genau liegt das frage ich mich? Wo liegt der Unterschied zu früheren Urlauben?

Aufgrund von Corona wollten wir zum ersten Mal seit langem in Deutschland urlauben und das fast in unmittelbarer Nähe – im schönen Chiemgau auf einem Bauernhof.

Bauernhof Urlaub war total neu für uns, aber mit Kind kommt da da meist früher oder später nicht drum rum 😉 – nein, zugegeben es war nie mein Favorite aber akutel war es einfach im nachhinein das beste Ziel überhaupt.

Ich war also relativ anspruchsfrei und offen im Bezug auf dieses „neue“ Urlaubsziel, das half irgendwie den Stress generell zu minimieren. Da gab es nichts großes an Aktivitäten mit der Familie drum rum zu planen, einfach nur in der Natur sein, mit den Tieren sein, Baden und unsere gemeinsame Zeit genießen. Zudem fiel der Stress des Packens auch größtenteils weg, da man ja auch im Chiemgau alles kaufen kann ;).

Da die Autofahrt auch nur eine gute Stunde betrug, war auch der Anreißestress viel geringer – mal nicht mit öffentlichen zum Flughafen, wegfliegen, Shuttle zum Hotel etc..

Meistens ist, gerade aufgrund meines Perfektionismus, weniger mehr!

Da ich mich gerade viel mit Zazen beschäftigte, dem „sinnlosen“ Sitzen in Stille mit Körper- und Atembetrachtung, machte mich die Ruhe und „Einfachheit“ (positiv gemeint) dieses Urlaubsziels erstmalig nicht nervös.

Früher hatte ich mehr Angst davor, es allein mit mir oder meiner Familie in Ruhe nicht lange auszuhalten. Aber durch die Meditation bin ich mehr mit mir im Kontakt und ich habe zudem im letzten Jahr viel an mir und meiner Familie „gearbeitet“ um mich nun in solch einem Setting wohler zu fühlen.

Ruhe kann einerseits so genußvoll sein- energiespendend – aber auch erschreckend still, je nachdem wie man gerade mit sich selbst im Kontakt ist.

Ich war happy das mich diesesmal die Ruhe eher energetisierte und ich sie für mich nutzen konnte. Einfach nur mal dem Kind beim spielen und toben auf der grünen Wiese zuzusehen, oder an einem wunderschönen kleinen moorigen See die Schönheit der Natur zu genießen – das waren ganz andere, berührendere Eindrücke als in überfüllten Touri-Hochburgen oder an überlaufenen Badestränden.

Genuß & Schönheit spielen in meinem Leben eine besondere Rolle, liegt vielleicht auch am Sternzeichen Stier.

Mich an der Natur zur erfreuen fällt in beide Kategorien „Genuß“ & „Schönheit“- somit doppelter Gewinn für mein Urlaubs-Erholungskonto. Auch das wunderschöne Ambiente der Ferienwohnung, die so einfach und doch so liebevoll und detailiert gestaltet war, trug zur Erholung enorm für mich bei.

Die Ferienwohnungen als auch der Hof, waren erfüllt von der kreativen, liebevollen und inspirierenden Handschrift der Haus- Herren & Damen.

Da ich sehr empathisch bin, tut es mir immer sehr gut an einem Ort zu sein der sich nicht an kommerziellen, klassischen (Touri-) Business Werten orientiert wie z. B. :

– fehlende Toleranz/ Wertschätzung für Arbeit,

– fehlender Respekt im Umgang mit Menschen

– fehlende Kreativität,

– fehlende Leidenschaft,

– fehlender Veränderungsgeist,

– Angst vor Liebe/Mitgefühl/Fehlern etc.

Dieser Ort und die Menschen waren so inspirierend, energetisch, kraftvoll, wunderschön und zugleich „einfach“ (durchweg positiv gemeint!) – ohne irgendetwas darstellen zu wollen oder zu müssen.

Genau das ist es, was ich immer mehr in meinem Leben haben möchte. Das Gefühl einfach „ok“ zu sein wie ich bin – ohne irgendwas zu tun.

Manchmal bin ich nahe dran meinen Selbstwert zu erkennen und ein anderes Mal bin ich unendlich weit entfernt, aber dank Meditation und nicht zuletzt einem Urlaub wie diesem, schwankt dieses Gefühl nicht mehr in einer Sekunde von einem Extrem zum anderen. Was für mich ein großer Erfolg ist an dem ich weiter anknüpfe – aus Liebe zu mir. Denn mein Herz spürt das ich „ok“ bin – schon von Geburt an – ein Wunder, auch wenn der innere Kritiker meines traumatisierten Ego behauptet das dem nicht so ist.

Was ich auch in der Ruhe der Natur fand, ist die Kraft neues auszuprobieren. Verhaltensweisen die nicht „mir“ zu entsprechen mal bewusst auszusetzen und zu schauen was in meinem Hirn dann für Gedanken kommen.

Ich weiß zum Beispiel das ich von Natur aus ein offener und an anderen Menschen interessierter Mensch bin, der normalerweise mit viel Freude und Liebe in den Kontakt geht. Wenn ich allerdings innerlich nicht ruhig bin und alte Gedankenmuster vermehrt auftauchen, zu deren Abwehr mir manchmal die mentale Kraft fehlt, dann verhalte ich mich enorm ängstlich/steif/ohnmächtig , einfach anders als es meinem Naturell entspricht. Das merke ich meist auch, was meinen inneren Kritiker dazu bringt mir einen Vortrag zu halten: „Hey, was soll das? Warum kriegst du es nicht hin locker zu bleiben – das merkt doch jeder wie angespannt du bist und was du da für wirres Zeug redest?!“.

Ja ich gebe es zu, manche soziale Situationen spannen mich von Grund auf an, besonders Gruppensituationen, da ich diesbezüglich einige gravierende traumatische Erlebnisse im Leben hatte.

Eigentlich ist das ein ganz natürlicher Prozess Angst davor zu haben, was für mich aber am schwersten zu ertragen ist, ist das ich im Vergleich mit anderen hier verhaltenstechnisch gefühlt nicht mithalten kann.

Ich habe Jahrzehnte daran gearbeitet an diesen Wunden, an der sozialen Kompetenz mangelt es nie – aber lange Zeit war ich einfach wie im Nebel und viel zu unbewusst um überhaupt diese Gefühlskette wahrnehmen geschweige denn stoppen zu können.

Aktuell liegt die Bewusstseinsveränderung ja quasi auch in der Luft, mein Herz sagt mir (wie auch einigen anderen) irgendwas ändert sich da gerade in der menschlichen Evolution (Wahrnehmung).

Wie dem auch sei, ich fand im Urlaub sogar die Kraft neues zu entdecken und auszuprobieren und das fand ich sehr erfüllend – fühlt sich wie ein Erfolgserlebnis an. Wisst ihr was ich meine?

Was mich aber vorallem geerdet hat bei diesem Urlaub war das ungestörte, ruhige Zusammensein mit meiner Familie – ohne jeglichen Anspruch etwas erleben oder tun zu müssen. Aus der Anspruchslosigkeit des seins entstand letztendlich der Genuss, die Kraft und die Erholung die ich im Urlaub sammeln konnte.

Sollte man nicht immer alles ohne Anspruch tun- die Qual von Aktionismus oder Wahlmöglichkeiten stets hinter sich lassen?

Das wäre schön, aber aus menschlicher Sicht wohl nicht ganz realistisch – es sei denn man ist Buddha ;).

Was meint ihr dazu, wie habt ihr euren Sommerurlaub im Rahmen von Corona verbracht…mit Anspruch oder ohne? Erholsam oder Getrieben?

Würde mich interessieren…

Von Herzen viel Energie & Erholung,

Silke

Vom Umgang mit Zeit…

Vom Umgang mit Zeit...
Sei dir wichtig: nutze deine Zeit bewusst, für dich!

Seit Jahren hatte ich als Mama wenig bis keine Zeit für mich, und wenn doch 2 Std am Abend noch zur Verfügung standen war ich immer total überfordert was ich jetzt damit anfangen sollte ;).

Es fühlt sich für mich so an als hätten wir Menschen bei dem andauernden rennen von einem Termin/Erledigung zum anderen vergessen wie es ist zeitliche Lücken im Plan zu haben – meist ist ja alles durchgetaktet. Wenn sich dann doch freie Räume im Zeitplan ergeben erschlägt mich dieser Raum im ersten Moment förmlich, sprich ich stehe total unter Druck was ich alles damit anfängen „müsste“ um endlich mal wieder „was für mich zu tun“ bzw. mich wirklich wohl statt gehetzt zu fühlen.

Ich als sensibler Mensch fühle die gesellschaftlichen Schwingungen sehr stark, all diese Pflichten die man hat und alles was man darstellen will um ein akzeptierter Teil der Gesellschaft zu sein. Was also „müsste“ ich an einem solchen freien Tag tun, was wird von mir erwartet: gechillt den Tag zu genießen, in Harmonie mit mir selbst zu sein und gleichzeitig alles für die Familie zu tun, Haushalt, Einkäufe, Putzen etc.? Für mich ist der Fokus auf das Umfeld und deren Bedürfnisse stark anerzogen, da es war meinen Eltern sehr sehr wichtig das andere dachten.

Ich persönlich möchte mich mehr und mehr davon lösen, wie man leben sollte damit keiner mit dem Finger zeigt. Ich möchte meine eigenen Bedürfnisse, Launen, Lebensart nachkommen und einfach „Sein“.

Ich möchte mein Leben leben, so dass ich am Ende meiner Tage sagen kann: ja das war mein Leben, ich habe es genossen mit allen ups & downs!

Heute morgen als ich erwachte, merkte ich das ich gerade nicht wirklich auf meinem Weg bin. Nach all den Jahren funktionieren und ackern, habe ich für mich die bewusste Entscheidung treffen können, das leisten hintenanzustellen und mehr Freizeit für mich zu haben, was zum Glück gerade finanziell funktioniert.

Ich habe mich aufgerafft und eine 4-Tage Woche in mein Leben gerufen. Heute war nun der erste freie Montag und ich wachte auf – nicht mit dem Gedanken von Freiheit & Freude darüber, sondern mit Druck und Angst.

Ich wollte heute erstmals nach Ewigkeiten ein paar Stunden länger schlafen, was auch super funktionierte nachdem mein Mann den kleinen heute früh in den Kindergarten brachte. Statt darüber glücklich und zufrieden zu sein, fühlte ich mich schuldig und getrieben.

Schuldig da ich länger als andere arbeitende Mitglieder – besonders meine Mann – der Gesellschaft ruhen durfte und mich früh nicht um meinen Sohn gekümmert hatte. Das „Rabenmutter“ als Stimme der Gesellschaft klang mir schon im Ohr. Ich wollte aufspringen und schnell all die Aufgaben erledigen die ich in den letzten Stunden nicht habe schaffen können, das Geschirr musste in die Maschiene geräumt werden, die Wäsche gewaschen, der Boden gesaugt etc.. Der Druck stieg merklich je wacher ich wurde und die Angst vom Leben abgehängt zu werden kam auf.

Als ich nach ein paar Minuten bewusst wahrnahm was da gerade in mir los war, musste ich erstmal schmunzeln ;). Da mache ich jetzt seit Monaten Atemübungen, Zazen und höre bei der Hausarbeit meine liebsten Achtsamkeitstalks von Zen Mönch Thich Nhat Hahn und dennoch sitze ich hier und fühle mich als wäre ich wieder das kleine Zahnrad im Uhrwerk der Gesellschaft das getrieben ist und nur funktioniert.

Die Bewusstheit, ist der wichtigste und auch der herausfordernste Schritt für mich – denn sobald ich wahrnehme was hier gerade läuft greift eines meiner Versprechen nach denen ich versuche mein Leben auszurichten: ich übernehme Verantwortung für meine Gefühle, Gedanken und Glaubenssätze!

Also kam ich aus der Nummer nicht raus, mein erster freier Tag ist mir viel zu wertvoll um ihn an die negativen Glaubenssätze und Gefühle der Vergangenheit zu verschwenden.

Klar ausgedrückt: ich möchte lernen diesen Tag der mich monatlich immerhin 500€ kostet für mich zu nutzen.

Immer noch keine einfache Frage: was würdet ihr mit freier Zeit tun was auch mehr zu euch selbst bringt?

Wie sagt Thich Nhat Hahn immer so schön „erstmal atmen“, also konzentrierte ich mich auf drei bewusste Ein-/Ausatmungen und schon lichtete sich der Nebel der Vergangenheit aus Druck/Stress & Angst.

Es entstand ein offener heller Raum in mir voller Möglichkeiten.

Fakt ist ,die Zeit für mich sollte:

  • sich gut anfühlen und
  • mich in meine Mitte bringen,
  • voller Schönheit der Natur,
  • voller Genussmomente und
  • Stille sein.
Was dabei für mich „Leistungstier“ ungemein wichtig ist: den inneren Antreiber im Blick zu haben und ihn zu besänftigen mit dem Mantra „in der Ruhe liegt die Kraftund „ich tue genug, ich habe genug, ich bin genug“!

Die Atmung fing an mich langsam zu mir zurück zu bringen – in meinen Körper. Ich streckte mich und begann mit meiner Morgenroutine zu der ich leider sonst nie komme, da mein süsser kleiner Sohn zu unterschiedlichen Zeiten aufwacht und mich jedesmal mit seiner Präsenz überrascht ;).

Also zuerst:

  • Dehnen & Strecken im Bett
  • Bewusstes Atmen
  • Meine 10 Versprechen für den Tag rezitieren und fühlen

Los gehts: das Leben ist für mich auf in den Tag!

Nachdem ich mich angezogen hatte zog es mich magisch in die Natur, den Park ums Eck. Endlich mal wieder meditieren am Morgen in Ruhe, dank meiner geliebten Noise-Cancelling Kopfhörer. Ehrlich – sie versüssen mir so manchen Tag…vor allem wenn ich mal wieder ätzende Tätigkeiten wie Wäsche aufhängen mache und mein Sohn nebenher noch einen Trotzanfall hat. Es tut gut vor allem in der Großstadt mal eine etwas reduzierte Geräuschkulisse zu haben.

Zielstrebig ging ich zu einem sehr alten und wunderschönen Baum im Park, der sicher schon viel gesehen und erlebt hatte und der mir einen komfortablen Platz auf seiner Wurzel im Schutz seiner Blätter anbot. Dankbar für diesen wunderschönen Anblick machte ich es mir für ca. 40 Minuten Zazen mit der „geerdeten Herz“ Meditation von Hinnerk Polenski gemütlich. Echt unglaublich wie gut Zazen dem Körper gut und selbst das Sitzen auf einer harten Baumwurzel zum Genuss wird – von dem glaube ich, nicht nur ich, sondern auch der Baum profitiert hat :).

Danach fühlte ich mich endlich wieder in meiner Haut angekommen, und merkte wie wichtig es doch ist täglich Zazen und meine Routinen zu praktizieren. Denn der Alltag der gerade in den letzten drei Wochen sehr schnelllebig und anstrengend war, hatte dafür gesorgt das ich mich von mir entfernte und der Nebel der Vergangenheit sich zuzog. Dadurch wurde ich zunehmend unbewusster und auch träge – was mich dazu veranlasste alles was mir gut tut zu vernachlässigen.

Es ist doch immer wieder spannend wie sehr man gerade die Dinge die einem eigentlich gut tun in hektischen Zeiten vernachlässigt, weil sie einem zu energieaufwendig erscheinen.

In dem Sinn, mache ich mal ein Brainstorming was ich mir heute noch alles gute tun kann um mich in liebevolle Schwingung zu versetzen:

  • Mitgefühl für mich & andere z. B. durch liebevolle Gedanken und Metta-Meditation
  • bewusste Spielzeit im Hier & Jetzt mit meinem Sohn verbringen
  • Ein Gespräch nach Feierabend mit meinem Mann in Ruhe bei einem Tee führen (es kam leider anders;)
  • Übungen für den Vagus Nerv machen: Zungenkreisen, Augenkreisen etc.; Interessantes Übungsvideo dazu: https://youtu.be/R0ZTh2R-o-8 -> Basis die Lehren von Stanley Rosenberg Ostheopath: https://youtu.be/jBRsDCPjOnU .
  • Zazen Abendprogramm des virtuellen Kloster des Zen Klosters Buchenberg teilnehmen
  • Frühzeit schlafen gehen, auch wenn ich dadurch wenig Zeit zum lesen hab

Vielleicht ist da ja auch das eine oder andere für dich dabei, um deinen Tag etwas liebevoller und angenehmer zu gestalten, egal ob du heute wie ich frei hast oder arbeitest. Andererseits ist es an manchen Tagen auch wichtig zu akzeptieren, dass alles irgendwie nichts bringt um sich wohl oder in Balance zu fühlen – dann ist das einfach so. Damit hadere ich dann am meisten :).

Dennoch wirkt bewusstes Atmen, mit Übung, immer auf die eine oder andere Weise für mich, manchmal kurzer manchmal länger und das beste ist: es ist immer und überall möglich!

Auch hier noch eine kleine Empfehlung von meinen Lieblings-Zen-Meistern zum Atemtraining:

Also bleibt daran, mit etwas Übung spürt ihr, wie wertvoll dieses Übungen sind um solche negativ Spiralen und Gedankengänge abzuwenden und den Tag zu geniessen.

Von Herzen,

Silke

P.S: Komischerweise ist meine Familie aus dem Gleichgewicht sobald ich es bin, nachdem ich also wieder in meiner Kraft gekommen bin, durfte ich den anderen dabei helfen wieder in ihre zu kommen – was mal besser und mal gar nicht klappt :). Auch das gilt es dann einfach zu akzeptieren. Ach ja…vielleicht ist heute auch einfach nur einer dieser Tage an denen was in der Luft liegt und irgendwie alle genervt sind – Monday-Feeling halt :).

Wenn der Ruhetag zur Unruhe führt…

Wenn der Ruhetag zur Unruhe führt...

Rühre an das Leere in deinem Leben, und dort werden Blumen blühen.

Zen Weisheit

Endlich schönes Wetter an einem arbeitsfreien Tag, doch leider konnten wir heute nicht an den Ort unserer Sehnsucht entfliehen – den See.

Es stand ein Termin meines Kindes an, um manche Dinge kommt man als Mutter kleiner Kinder nicht drum rum 🙂 …obwohl ich den See eigentlich allem vorziehen würde. Meine Oase der Ruhe und Entspannung!

Ich selbst vermeide Termine an Wochenenden die mir nicht wirklich gut tun, denn als sensibler Mensch habe ich schon unter der Woche genug Kopfkino, so dass am Wochenende vor allem Ruhe auf dem Plan steht.

Ein entspanntes Chillen mit Familie, Naturgänge oder auch gerne mal ein Treffen mit einem Menschen der allein mir – nicht der Mama oder der Ehefrau – am Herzen liegt.

Warum dies meine Wochenendprämisse ist, ist dass ich neben meiner Hochsensibilität die eine oder andere tiefe Wunden im Umgang mit Menschen eingefangen habe. Mein persönliches Trauma liegt im Umgang mit einer Gruppe von Menschen die ich nicht besonders gut kenne – Mobbing in früher Kindheit ist wohl das Schlagwort.

Wenn also ausgerechnet auf das Wochenende, ein Termin mit einer Gruppe „fremder“ Menschen fällt , der für die meisten sicher ganz angenehm ist oder auch einfach nur langweilig, ist er für mich Anstrengung, Kopfkino und Vergangenheitsbewältigung pur.

Wisst ihr was ich meine? Vielleicht schaffe ich es bis ca. 10 Minuten vorher nicht daran zu denken das der Termin ansteht und bleibe halbwegs ruhig. Allerdings geht es denn kurz vorher los, es meldet sich eine innere Stimme in meinem Kopf die mir irgendeine Bullshit-Story aus meiner Kindheit erzählen will. Früher habe ich dieser Stimme geglaubt, heute hat sie zum Glück an Glaubwürdigkeit durch ständiges hinterfragen ( Fragen nach „The Work“ von Katie Byron…sehr empfehlenswert!) ihres Wahrheitsgehaltes eingebüsst.

Die Stimme raunt mir zu : „sicher kann dich keiner leiden“, „du musst dich tierisch anstrengen um deinen Platz in der Gruppe zu finden, was anbieten“. Ich sehe plötzlich kaum noch das es hierbei gar nicht um mich, sondern um meinen Sohn geht.

Irgendwie ist da plötzlich doch zwischen diesen fiesen Gedanken ein Moment der Stille und zum Glück meldet sich genau in dem Moment mein „gesunder“ bzw. realistischer Erwachsener-Anteil und sagt „nein, glaub den Mist nicht – atme durch, spüre den Boden der dich trägt und komm zu dir zurück“. Ich nutze den Moment, der kleine ist gerade mit sich selbst beschäftigt, schnappe mir ein Kissen und setzt mich auf den Boden um tief zu atmen und die Tragfähigkeit des Bodens in Stabilität umzuformulieren.

Glücklicherweise klappt es heute, trotz Kopfweh, ganz gut wieder in der Realität anzukommen. Also stehe ich auf, mein kleiner Sohn freut sich schon tierisch das es endlich losgeht und ich nehme diesen Glücksmoment seinerseits als Geschenk an. Plötzlich ist da ein Lächeln auf meinem Gesicht, eine Ruhe in mir und Freude auf das was kommt.

Ich dem Moment wünschte ich mir, dass es doch immer so leicht sein könnte – dieses fluffige glückselige Gefühl könnte doch mein Normalzustand sein. Denn mein Naturell ist pure Liebe: ich liebe die Natur, Tiere und besonders auch die Menschen- was mich doch immer wieder fasziniert, da die Wunden in mir doch auch von Menschen kommen.

Das ist wohl meine Gabe: der Glaube das der Mensch von Grund auf gut ist! Jeder von uns hat eine oder mehrere solcher Gaben, die meiner Meinung nach mit der Aufgabe zu tun haben, die ein jeder Mensch auf diesem Planeten erfüllen darf.

Manch einer würde meine Gabe vielleicht naiv nennen, meint mein Kopf, ich nenne sie bedingungslose Liebe und davon kann diese Welt gar nicht genug bekommen.

Aber zurück zu dem Moment der Ruhe & Glückseligkeit mit dem wir hinausziehen in die Welt, mit offenem Herz und weitem Blick auf all unsere Möglichkeiten.

Es ist schon fantastisch was Kinder alles in einem hervorbringen können, ich muss sagen es hat lange gedauert aber jetzt erkenne ich: Mein Sohn ist mein bedingungslosester aber bester Lehrer im Leben!

Ich versuche mich in dieser inneren Stille & Leere zu baden, aber bald kommt die Stimme in meinem Kopf wieder und mein lächeln verschwindet – mein inneres Kind bekommt Angst und möchte sich am liebsten verstecken…alles, aber sich nur nicht erneut einer Gruppe von Menschen ausliefern, die es mit Worten demütigen und verletzen.

Ich nutze wieder die kurze Verschnaufpause dieser Stimme aus vergangenen Tagen, um tief durchzuatmen. Zum Glück hab ich mich noch ans bewusste Atmen erinnert – durch viel Übung wird es langsam wohltuender.

Dann kommen wir an unserem Ziel an: ich schaue meinen Sohn an und hoffe das er von meiner innerlichen Anspannung nicht so viel mitgekriegt hat, denn es ist ja sein Event und soll Spaß bringen.

Natürlich merken Kinder das, was mich immer mega unter Druck setzt – aber auch diesen Gedanken von Schuld versuche ich der Vergangenheit zuzuordnen um mich zu beruhigen. Der kleine Mann, rennt zu meiner Freude, strahlend los um seine Freunde zu begrüssen und ist schon ins Spiel vertieft.

Langsam wird mein Mama-Herz entspannter und kommt wieder in seine liebevolleren Schwingungsfrequenzen.

Ich persönlich, habe mich bevor mein Sohn auf die Welt kam, nicht oft in Situationen begeben, die in mir diese alte kindliche Bedrohlichkeit hervorrufen. Keine Ahnung ob mir dadurch viel entgangen ist, aber ehrlich: ich umgebe mich auch lieber mit ausgewählten Menschen die mein Herz tief berühren und das bei einem gepflegten Essen mit der Möglichkeit sich intensiv über alles was uns erfüllt auszutauschen. Ich war einfach nie der Typ dem es viel Energie bringt, durch die Bars zu ziehen und einen drauf zu machen.

Mein Bedarf an Ruhe, Stille, Natur und Zeit für mich ist schon immer viel Grösser gewesen als der, der meisten Menschen.

Aber seit mein Sohn da ist, habe ich mich oft bewusst in diese für mich oft als „lebensbedrohlich“ geltenden Situationen begeben. Mein Ziel ist es wieder an mir zu arbeiten für ein erfüllteres Leben in Liebe für mich und meine Familie. Die Resultate muss ich sagen sind mittlerweile klar erkennbar – das Leben honoriert den Mut eines Menschen sich seiner Aufgabe zu stellen und unterstützt uns dabei. Manchmal ist man vielleicht gerade nicht in der Position das klar zu sehen, aber wenn wir zur Ruhe kommen denke ich fühlen wir in uns dieses natürliche „Ja“ des Lebens zu uns!

Gewinnbringend dabei ist für mich neben der Zen Meditation auch das Atemtraining – meine Empfehlung dazu, kommt mal wieder von Zen Meister Hinnerk Polenski:

Von Herzen alles liebe und nicht vergessen: öfter mal durchatmen ;),

Silke

Sei die Veränderung…

Sei die Veränderung...

„Be the change you wish to see in the world“

Ghandi

Zu Anfang der Corona Ausgangssperren fragte ich mich was genau das eigentlich mit mir macht zuhause zu bleiben, permanent – nur mit kurzen Unterbrechungen am Tag. Ehrlich gesagt ich hatte großen Respekt wenn nicht sogar Angst davor!

Denn trotz all der Dinge die es zu tun gibt, ist man doch immer irgendwie unterwegs und tut irgendwas mit irgendwem, irgendwo. In den eigenen vier Wänden wurde es trotz Home Office und/oder Kinderbetreuung irgendwann einsam. Warum eigentlich? Ich war nicht allein zuhause doch ich fühlte mich isoliert, abgeschnitten und ganz plötzlich konfrontiert mit all den Gedanken die in der Still der eigenen Wohnung irgendwie noch lauter klangen.

Dann überlegte ich: moment…alle sind doch gerade mehr oder weniger zuhause, also bin ich schonmal nicht allein damit. Wir sind also geeint im „zuhause sein“ ;). Irgendwie half der Gedanke sich wieder verbunden mit der Welt und den Menschen da draußen zu fühlen.

Somit war zumindest mal die Einsamkeit fürs erste vom Tisch, aber die Veränderungen lösten schon viele verschiedene Gefühle der Angst und Unsicherheit in mir aus, die es mir zunächst schwierig machten den normalen Dingen nachzugehen und mich nicht permanent von den destruktiven Gedanken einfangen zu lassen.

Der schwierigste Gedanke war wohl die Angst davor die Kontrolle zu verlieren: über meine Gedanken, mich selbst, mein Leben.

Irgendwann erinnerte ich mich, alles hat doch immer zwei Seiten. Die Dualität ist quasi ein Naturgesetz, sei es manchmal auch noch so schwer zu erkennen was das „gute“ an einer Situation ist, aber es existiert.

Manchmal hilft es mir in diesen Situationen Pro/Contra Listen zu machen um schwarz auf weiß zu sehen wie das Thema eigentlich gewichtet ist.

Für mich persönlich, die ich gerade sowieso in einem persönlichen Veränderungsprozess stecke und deshalb bereits etwas Übung „im sehen der anderen Seite der Medalie“ habe, war das positive der Situation endlich mal nichts mehr zu „müssen“.

Ein unheimlich erleichterndes Gefühl, nirgends mehr hinzumüssen, sich früh keinen Stress mit Kind & Kegel, Kiga und Arbeitsweg zu machen…ein Traum für mich der gerade wahr wird ;). Komischerweise merke ich erst jetzt nach fast fünf Wochen zuhause wie das Leben und der „normale“ Alltag in der Großstadt mit seinen Irrungen & Wirrungen doch wirklich Kraft kostet.

Die Entschleunigung gerade tut gut um all die Dinge zu identifizieren die einen im „normalen“ Leben Energie kosten und in sich reinzufühlen an welcher Stelle es einem besser tut Energie einzusparen oder umzulenken.

In der Ruhe liegt für mich echt die Kraft, das Geschenk durfte ich zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren. Auch wenn es zugegeben mit Kleinkind, Haushalt und Einkauf auch gerade nicht im klassischen Sinne ruhig ist – aber für mich ist gerade innerlich der Druck mit der Welt mithalten zu müssen und mich dabei immer zu optimieren beträchtlich gesungen.

Zugegeben ich bin zur Leistungsfähigkeit erzogen worden, in letzter Zeit habe ich mir auch einen ungesunden Perfektionismus angeeignet aber kann das Problem “ Druck durch das Leben in der Großstatt – in Form von mithalten können“ wirklich nur mein Thema sein? Das glaube ich kaum, denn leider lässt uns unsere Gesellschaft gerne glauben das es „normal“ ist so zu leben wie wir es gerade tun und das dies jeder mit Leichtigkeit hinkriegen muss.

Ich persönlich möchte zukünftig nicht mehr mit all dem Druck den ich vor der Ausgangssperre hatte leben!

Was genau möchte ich zukünftig ändern weniger Druck und mehr Ruhe & Wohlgefühl zu haben:

  • Meine Fähigkeit der Annahme & Akzeptanz dessen was ist: Ich verstehe es manchmal echt nicht, tausendmal habe ich es schon erkannt das ich hier ein „Thema“ habe, wenn nicht sogar „das Thema“. Es klingt so simpel dies zu tun, aber ist doch so schwer wenn man Jahrzehnte lang anderes getan hat. Für mich ist der Schlüssel zu meinem inneren Frieden, der die restlichen Punkte dieser Liste wahrscheinlich überflüssig macht ;), die Selbstannahme. Ist so schade das sich viele Menschen (inklusive mir) oft absolut selbst nicht ausstehen können obwohl sie vielleicht (ähnlich wie ich) oft einiges positives an sich finden. Glaube warum ich es noch nicht hinkriege mich endlich so anzunehmen wie ich bin, nämlich ein vollkommener Mensch der einzigartig und bewusst so konzipiert wurde :), liegt daran das es nicht darum geht das ich „weiß“ was der Schlüssel ist sondern das ich es „fühle“. Für mich findet alles heilsame im Herzen statt, nicht im Kopf. Also gilt weiter die Devise: Folge dem Herz, irgendwann macht es schon klick :).
  • Meine Achtsamkeit & Bewusstsein: Ich merke erst jetzt mit etwas Ruhe und Abstand das ich ein totales „Monkeymind“ habe, sprich ich denke pausenlos und schenke meist nur den negativen Gedanken glauben. Neurowissenschaftler behaupten zum Glück das das ca. 70% unserer Gedanken Negativ sind – bewusst und unterbewusst- somit bin ich also kein Einzelfall…puhh.

Mein To Do: Trainieren die Gedanken wahrzunehmen: meist nehme ich meine Gedanken nicht wirklich bewusst wahr, ist stosse eher zufällig auf sie sobald ich merke, dass ich plötzlich in mich zusammensinke, schwer werde, mein Kopf brummt oder ich mich plötzlich minderwertig fühle. Dann stelle ich mir die Frage: Was genau habe ich gerade gedacht, dass es mir so geht? Zudem gehört auch das Training im Hier & Jetzt zu sein zu meinen Favouriten.

  • Mein Körpergefühl : irgendwie weiß ich zuwenig darüber wie sich mein Körper anfühlt, generell und wenn ich bestimmte Gedanken denke oder Gefühle fühle.

Mein To Do: Öfter mal nen Break machen, atmen und reinspüren – wenn ich es nicht vergesse..gleich mal nen Reminder im Handy oder in der Achtamkeitsapp setzen 🙂

  • Meine Resilienz: die Reizbarkeit ist einem ja schon angeboren und anerlernt, nichts desto trotz lässt sich auch daran was verändern.

Mein To Do: Vagus Nerv & Gehirnhälften Syncronisation trainieren:

Kleine Erläuterung: der Vagus Nerv verbindet das Gehirn mit vielen Organen/Arealen im Körper. Man trainiert also primär eine der Areale die Anschluss an den Nerv haben und somit verbessert sich die Informationsübertragung vom Organ zum Gehirn wodurch eine vermehrte Belastbarkeit des gesamten Nervensystems, bei regelmässigem Training, gegeben sein soll. Zum Thema „Vagus Nerv“ gibt es aktuell viel Literatur. Ich persönlich mag das Buch „Neuronale Heilung“ von Lars Lienhard mit all seinen praktischen einfachen Übungen sehr gerne. Am liebsten mache ich die folgende Übung:

– Im Zimmer umherlaufen und dabei langsam einatmen und bis vier zählen – Luft anhalten und dabei stehen bleiben und auf der Stelle treten, nach ein paar Mal und wenn man die Luft noch halten kann

– Luft weiter halten und im geraden Stand die Arme gerade hoch strecken und dann im Wechsel rechten Arm/Hand auf linkes Knie (hochgezogen) legen -> das ganze natürlich nur so lange man die Luft ohne große Probleme halten kann, aber besser ihr lest im Buch nach ;).

Eine einfacherer Übung ist z. B. einfach die Augen im Uhrzeigersinn rundherum und wieder zurück zu rollen oder die Zunge im geschlossenen Mund vor den Zähnen zu kreisen. Man sollte das ganze wohl auf Empfehlung ca. 20 Min täglich machen aber ehrlich bin schon froh wenn ich es 5 Min schaffe ;). Hinweis: Diese Übungen entspringen nicht meiner Feder, sondern entstammen mehr oder weniger der Literaturempfehlung. Ich übernehme hier also keine Gewährleistung für eure Unversehrtheit bei der Durchführung ;), denkt also falls ihr es versuchen möchtet an eine eurer Gesundheit förderliche Umsetzung.

  • Last-but-not-Least, meine innere Stille & Balance:

Mein To Do: Ich liebe Zazen mit einer geführten Meditation. Was ich zudem auch gerne mache ist ein paar bewusste 4/7/8 Atmungen, d.h auf 4 einatmen, Atem 7 Sekunden versuchen zu halten und anschliessend ausatmen und dabei bis 8 zählen. Hinweis: auch hier bitte, wer es versuchen möchte achtet auf euch, die wenigsten schaffen es den Atem sieben Sekunden anzuhalten oder sollten es aus gesundheitlichen Gründen vielleicht gar nicht tun! Also bitte, auch hier gilt „erst denken“.

Prinzipiell geht es für mich darum mich durch diese To Dos eigentlich nicht „zu verändern“ sondern vielmehr wieder zu meinem ursprünglichen Zustand zurück zu kommen: der Vollkommenheit mit der wir bereits geboren werden.

„Sei die Veränderung“ bedeutet somit für mich den Weg zurück zu mir selbst!

Diesen Weg kann ich allerdings nicht mit meinem Kopf und all den Gedanken gehen, sondern nur mit meinem HerZen!

In dem Sinn öffnet eure HerZen für euch und andere – meines Erachtens nach der Weg zu innerem Frieden.

Drücke euch,

Silke