Die innere Dimension der „Nachhaltigkeit“

Die  innere Dimension der "Nachhaltigkeit"
Zitat von Thich Nhat Hanh – Zen buddhistischer Mönch

Nachhaltigkeit  ist das Schlüsselwort des 21. Jahrhunderts! 

Definiert wurde der Begriff „Nachhaltigkeit“ erstmalig in dem Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen im Jahr 1987 in dem es frei übersetzt heißt “Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ (Hauff 1987, S.46).

Klassischerweise wird Nachhaltigkeit dreidimensional im „Drei Säulen Modell“ dargestellt – sprich das Konzept beinhaltet„Ökologie“, „Wirtschaft“ und „Soziales“.

Angefangen bei der Wasserqualität, über „nachhaltigen Städteplanung“ bis hin zu „no Poverty“ Maßnahmen, werden aktuell 17 globale Entwicklungsziele in der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen (UN) definiert.Hier zum Schnellüberblick für euch, aus den UN „SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS“ vom August 2019:

Die  innere Dimension der "Nachhaltigkeit"

Nicht erst seit Greta Thunbergs Engagement und der „Fridays for Future“ Bewegung im Bereich Umweltschutz, hat das Thema Nachhaltigkeit global endlich Fahrt aufgenommen und ist glücklicherweise langsam aber sicher in unser aller Leben angekommen.

Ich muss zugegen das ich einen wirklich emotionalen Bezug zu dem Thema erst in den letzten 2-3 Jahren entwickelt habe als ich mich mit Umweltmanagement beruflich etwas auseinandersetzen konnte. Seither ist für mich zum Glück einiges nachhaltiges in meinem Leben passiert wie z. B. Die Nutzung eines Lasten-E-Bikes anstatt Auto oder öffentlicher Verkehrsmittel. Natürlich kann man jetzt sagen, na ja Batterien sind auch nicht wirklich „green“ – was korrekt ist, aber es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

Nichts desto Trotz vermisse ich ein grundlegende Betrachtung im Bezug auf die   aktuellen Nachhaltigkeitsziele. 

Mir fehlt die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Menschen als Grundlage hin zu einem besseren Umgang mit sich selbst und der Umwelt. 

Es ist kein Geheimnis mehr das unsere innere Wahrnehmung Auswirkungen darauf hat wie wir die Welt sehen und mit ihr und allen Menschen darin umgehen. Meiner Meinung nach ist der Welt sehr geholfen wenn wir alle endlich mal liebevoll in unserem „inneren“ aufräumen und Frieden schaffen um ihn dann in die Welt zu tragen. Dieser Punkt beinhaltet für mich die wahre Grundlage der Nachhaltigkeit für das Individuum, die Gesellschaft, die Wirtschaft und Ökologie. 

Denn wenn ich im täglichen Überlegenskampf mit mir bin, habe ich keine Zeit mehr auch noch an andere oder auch die Umwelt zu denken. 

Wenn ich dann doch, meist aufgrund von gesellschaftlichem Druck mal in die Nachahltigkeitskerbe „schlagen“ wollte, in dem ich anfing „nachhaltig“ einzukaufen, Müll besser zu trennen etc. War das meist von kurzer Dauer – da es von meiner Seite aus keine Herzensthema sondern ein „Ego“-Ding war.

Jeder Mensch braucht inneren Raum, innere Freiheit um wieder zu entdecken wer er ist, wo er hinmöchte und was ihm wichtig ist. 

Wenn jeder einzelne von uns hier weiterkommt, kehren wir merklich in unsere innere Mitte/innere Kraft zurück und haben Raum um auf uns, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt acht zu geben!

An dem Punkt kränkeln alle unsere weltlichen Systeme gerade an unserem persönlichen Wachstum, das wir gerne aktiver in die Hand nehmen dürfen. 

Die Entwicklung von jedem einzelnen von uns ist wichtig, wir sind wichtig, denn wir existieren alle als Einheit und somit tragen wir alle Verantwortung für uns, die Person uns gegenüber und die Welt.

Natürlich ist das ein hehres Ziel das sich alle Menschen ihrer „Selbst“ bewusster werden, aber es passiert schon!  Vielleicht nicht gleichen Umfang bei allen zur gleichen Zeit aber in nicht allzu ferner Zeit werden wir wieder dahin kommen das wir es wichtiger nehmen „auf uns zu achten“ als ob wir „Projekt xy“ voran gebracht haben. Ohne die Ressource Mensch geht vor allem wirtschaftlich gar nichts, dennoch ist es erschreckend welchen unbewussten Umgang und welche Werte einige Firmen in ihrer Firmenkultur vorleben, oft wenig wertschätzend bis menschenverachtend.

Es ist für mich deshalb eine logische Konsequenz das unsere Gesellschaft an vielen Stellen „kränkelt“- wir sind einfach „nur“ Menschen!

Lt. Psychoreport der DAK von 2021 wurde 2020, im ersten Jahr mit Corona, ein neuer Höchststand an psychischen Erkrankungen mit + 56 % im Vergleich zu 2010 erreicht.

Meiner Meinung nach ist es viel zu kurz gedacht, zu erst kosmetisch im Punkto Nachhaltigkeit tätig zu werden indem wir uns Ziele setzen wie „CO 2“ Reduzierung – wenn die meisten Menschen (ich falle da auch noch teilweise rein) noch nicht bereits sind über ihre rote Linien zu gehen und z. B. Ihr Auto stehen zu lassen und zu Fuss zu gehen oder weniger in „ferne Länder“ zu reisen.

Ich reise total gerne und das aufzugeben wäre für mich auch echt hart, aber ehrlich es tut unserer Umwelt nicht gut der ganze Flugverkehr und die Autoabgase, geschweigedenn unser Entdeckergeist bis in die abgelegensten Winkel des Dschungels wo Eingeborene noch im Einklang mit der Natur leben.

Wenn wir mehr wissen wie es sich anfühlt in Frieden mit uns zu leben, können wir zurückkehren in den natürlichen Zustand im Einklang mit anderen Lebewesen und der Welt zu leben!

Es ist so simples wie es sich anhört und doch gleichzeitig scheint es unerreichbar fern, da wir oft nicht bereit sind da hinzuschauen wo es unangenehm, kompliziert oder unbequem wird!

Mitgefühlstraining und das tiefe Verankern  der Einheit von allem in meinem Bewusstsein, ist sind für mich ein wichtiger Schritt zur Selbstakzeptanz die Grundlage für ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben ist!

Aus meiner Perspektive gesehen läuft die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit dann automatisch ab wenn ich mich auf meine eigenen natürlichen mitfühlenden Werte ausrichte und mich so akzeptiere wie ich bin!

Ich hatte ewig große Angst vor dem Fahrrad fahren in der Großstadt und mit zunehmender persönlicher Entwicklung bin ich froh das ich das Gefühl den Wind im Haar zu haben auf dem Rad wieder erleben kann. Ich wollte immer mehr weg vom Autofahren in der Stadt und hab jetzt eine emotionale und somit nachhaltige Basis für mich gelegt. Das macht mich unendlich stolz und bringt mich meinem Wunsch auf eine bessere Welt für unsere Kinder näher. Denn zum Glück ist der Trend nicht aufzuhalten, die Menschen kaufen sich gerade alle ein Radl und meine Hoffnung ist groß das die Politik sich über kurz oder lang für eine Auto-freie Innenstadt stark macht.

Ich hätte noch für 5 Jahren nicht gedacht, das ich als „nicht radler“ das sage, aber es ist einfach viel besser für alle die Autos raus aus der Stadt zu haben!

Ja das ist unbequem, auch für mich, aber ich bin es satt immer so „kurzfristig“ zu denken! Wie weit hat uns das gebracht?

Also bitte ihr lieben lasst uns anfangen langfristig zu denken, jeden Tag ein klitzekleines bisschen mehr um für uns selbst und alle anderen Lebewesen eine besser Welt zu erschaffen.

Jeder kann hier seinen Beitrag leisten – Menschen die das Gegenteil behaupten werden sicher im Laufe ihres Prozesses auch noch dahin kommen das zu erkennen.

Zumindest wünsche ich es jedem, denn es ist so „einfach“ uns eine bessere Welt zu erschaffen – angefangen mit uns!

Ja das fühlt sich dann auch erstmal neu, angstvoll und ungut an wenn man an sich arbeitet, aber unser Leben, die Natur und die Generationen nach uns werden uns dafür liebevoll „belohnen“.

Hier mein persönliches Rezept für  mehr Mitgefühl & Achtsamkeit mir, anderen und dem Planeten gegenüber:

  • Mitfühlende Umarmung & Worte für mein „inneres Kind“ 2-3 x täglich; das ganze ist ein Training und nur wirksam wenn man es möglichst ohne Druck & inneren Anspruch übt.
  • Schaffung von mehr innerem Raum (innerer Freiheit)  z. B. Durch liebevolle Abgrenzung, Meditation, Ruhephasen
  • Tiefes und bewusstes Atmen üben –  bevorzugt in kurzen Pausen
  • Training Körperbewusstsein: Sport, Yoga, Somatic Experiencing, Gehmeditation, Wahrnehmungsspaziergang, achtsam Tee trinken etc.
  • Training Verantwortungsbewusstsein & Mental-Hygiene; Wahrnung meiner Gedanken, Gefühle, Glaubenssätze und innere Arbeit daran.
  • Implementierung von Mitgefühl & Achtsamkeit in allem was ich tue: Haushalt, Kinderbetreuung, Arbeit, Beziehungen etc.

Wichtig ist dabei: alles ist eine Frage des Trainings; das Gehirn braucht Zeit um neue Gewohnheiten neuronal (im Gehirn) zu entwickeln; Wieviel Zeit wird wissenschaftlich immer wieder neu studiert; es ist wichtig mit viel Ausdauer, Mitgefühl und Geduld ranzugehen- auch wenn das nicht immer „leicht“ ist. Vor allem bringt einen Druck und Leistungsgedanken hier Null weiter, eher im Gegenteil :(.

Also durchatmen und erinnern: es hat ja auch eine Zeit lang gedauert euch manches „negative“ Denkmuster anzueignen, deshalb ist es doch nur fair wenn sich das „bessere“ erstmal nachhaltig bei euch einrichtet darf – damit es auch langfristig bleibt!

Übrigens: Studien zeigen das Mitgefühlstraining die Gehirnstruktur bereits nach ca. 4 Wochen konstanter Übung verändern kann. Hier wurde mit bildgebenden Verfahren nachgewiesen, dass die Große des anatomischen Entstehungszentrums der Angst im Gehirn dem Amygdala, reduziert wurde 1

Dies Abhandlung über die menschliche Entwicklung als Grundlage zu mehr Nachhaltigkeit, soll nicht dazu beitragen noch mehr Öl ins Feuer zu gießen um uns noch mehr Druck zu machen, uns zu optimieren.

Nein, sie soll eine direkte aber liebevolle Einladung sein, einfach mal hinzuschauen wie es gerade um unser eigene Entwicklung im Hinblick auf eine bessere Zukunft für uns und unsere Nachkommen steht!


Von HerZen
Silke (Zensibility 🌸 ) 

1 Link zum Studienbericht von R. Davidson über „Mitgefühl von Studienteilnehmer Matthieu Ricard (buddhistischer Mönch): https://youtu.be/CGlHR9hcb5A.


P.S: 🌸 Buchtipp  zur Nachhaltigkeit & Zen: Im Oktober 2021 erscheint ein interessantes Buch  mit dem Titel „ Zen & the Art of saving the Planet“, von Zen- Master Thich Nhat Hanh.
🌸 Wenn du dich für die Themen Achtsamkeit, Mitgefühl und Sensibilität interessierst, höre gern mal in meinen Zensibility Podcast (gängige Podcast- Plattformen) rein.

Sicherheit in der Veränderung finden

Sicherheit in der Veränderung finden

Das Wissen der alten Philosophen aus Zeiten bereits vor Christi Geburt fasziniert mich immer wieder. Dieses Sprichwort bring es ohne Umschweife auf den Punkt.

Die Sicherheit die wir alle für unser Leben suchen, ist also einzig und allein in der Akzeptanz einer sich permanent verändernden Welt zu finden.

Gerade in Zeiten von Corona, in denen der Alltag für die meisten von uns anders aussieht als je zuvor, wird es erst recht sichtbar das die Veränderung eine Konstante ist, die uns stets begleitet ob wir wollen oder nicht.

An dieser Stelle möchte ich kurz von meiner persönlichen Entwicklung erzählen, um euch meine derzeitige Sicht auf die „Veränderung“ verständlich zu machen, in der vielleicht auch ihr interessante Aspekte für euch finden könnt.

Meine Welt erlebte ich Schon als Kleinkind enorm veränderbar. von einer Sekunde auf die andere konnten sich Dinge maßgeblich verändern. was zur Folge hatte das ich immer sehr wachsam sein, stets sofort reagieren und mich anpassen musste um in der Welt bestand zu haben.

Kurzer Hinweis dazu: der Satz klingt vielleicht beim erstmaligen Lesen sehr unemotional, eigentlich nicht meine Art, aber genau das möchte ich an dieser Stelle auch sein: sachlich! Denn ich habe mich bereits seit ca. 15 Jahren mit vielen dazugehörigen Emotionen, Schuldzuweisungen, Verstrinkungen etc. auf verschiedenste Art und Weiße auseinandergesetzt. Um die geht es mir aber hier in diesem Text gerade nicht, ich möchte sachlich auf den Punkt bringen warum ich die Einstellung zu Veränderung habe, die ich euch anschliessend erläutere.

Was mich also als Mensch ausmacht, ist meine Veränderungsbereitschaft von klein auf!

Im Nachhinein betrachtet erkenne ich erst jetzt einigermaßen, dass dies für ein Kind sehr anstrengend gewesen sein muss, nie eine sichere gleichbleibende Umgebung zu haben. Für mich als erwachsener Mensch ergeben sich hieraus aber wertschöpfende Eigenschaften die mir steht’s hilfreich waren:

– Flexibilität

– Veränderungsbereitschaft

– Offenheit

– Problemlösungsfähigkeiten (besonders in bedrohlichen Situationen).

Wisst ihr was ich damit sagen will?

Natürlich hat jeder von uns seine Themen die für uns zunächst belastend sind, aber irgendwann im Leben zeigt sich doch immer was darin auch wertvolles zu finden war. Dabei geht es nicht darum das Leiden von damals nicht anzuerkennen, im Gegenteil: ich erkenne es an, versuche zu akzeptieren das dies Teil meine Vergangenheit ist, aber sehe auch was ich genau durch diese Erfahrungen gelernt habe. Den letzten Teil nicht zu vergessen ist wichtig ;).

Aber zurück zur Veränderungsbereitschaft, ich bin also damit groß geworden mich stets zu verändern. Die Veränderung die für mich als Kind zunächst ein überlebendsnotwendiger Mechanismus war, fiel mir jedoch nie wirklich leicht. Eher im Gegenteil, mit zunehmendem Alter und Erfahrungen, wurde es mir innerlich immer mehr zuwider mich wieder zu häuten bzw. zu verändern.

Kurz vor meinem 30. Geburtstag, der für mich wie ein Übergangsritus ins Erwachen-Sein war, kam ich aufgrund von zunehmenden Ängsten und Panikattacken nicht mehr drum herum innezuhalten, mir einzugestehen das sich etwas ändern musste und dann diesen Weg zu gehen.

Es war der steinigste Weg meines Lebens, aber im Nachhinein betrachte ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung: zu einem selbstbestimmten und erfüllten Leben.

Gibt es Menschen denen Veränderung leicht fällt? Ich kann mich zumindest nicht erinnern jemals so jemand kennengelernt zu haben. Ich erkläre mir das so, das wir Menschen heutzutage einfach in einer so schnelllebigen Welt leben, dass wir gerne innehalten möchten, uns ausruhen und einfach mal nichts verändern möchten.

So geht es mir auch! Ich liebe es, wenn ich einfach mal einen normalen Alltag habe ohne große Einschnitte. Nichts desto trotz habe ich öfter an eigenem Leib auf eine eher unangenehme Weiße erfahren was es bedeutet, wenn man sich mit Körper & Geist gegen die Veränderung stellt – sie sogar mit aller Kraft bekämpft.

Daher habe ich meine Einstellung zur Veränderung im Laufe der Jahre immer wieder korrigiert und angepasst.

Aktuell muss ich sagen bin ich noch immer niemand der gerne „hier“ schreit, aber ich sehe der Veränderung aktiv ins Gesicht und erkenne das sie steht’s für mich war.

Im Privatleben mache ich jetzt öfter einen Kassensturz und setze Grenzen, auf die meist Veränderungen folgen dürfen :). Ich muss sagen es ist in den letzten Jahrzehnten für mich ein wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit geworden, mich zu verändern.

Ich bin quasi ein Spezialist auf dem Gebiet und freue mich immer, wenn ich mich mal mit anderen dazu austauschen kann. Denn es gibt nichts schöneres als von den Veränderungsgeschichten anderer zu profitieren!

Manchmal bin ich zugegebenmaßen auch mal ein „Pain in the A..“, wenn ich sehe das andere sich bewusst oder unbewusst gegen die anstehenden Veränderungen streuben, die einfach unverbeidbar sind.

Mir ist es mittlerweile wichtig das Sprichwort: Love it, Change ist or leave it“ zu leben. Am liebsten umgebe ich mich deshalb auch mit Menschen dies mit mir Gemeinsam haben, alles andere ist mir mittlerweile echt zu anstrengend.

Klare haben wir alle Angst vor Veränderung, aber hey – die Angst ist stets der schlechteste Ratgeber. Das Sprichwort „Augen zu und durch“ kommt nicht von ungefähr ;). Es geht für mich persönlich zukünftig auch gar nicht darum die Angst vor Veränderung zu verlieren oder verringern, den Angst hat immer eine natürliche sinnvolle Warnfunktion. Vielmehr ist es mir wichtig Veränderung bewusster wahrzunehmen, versuchen zu akzeptieren und sie einzuleiten, bevor einem alles um die Ohren fliegt.

Beruflich hat mich das Thema „Veränderung“ auch seit einigen Jahren in den Bann gezogen, spätestens seit ich als Change-Manager gearbeitet habe und helfen durfte eine tiefgreifende Veränderung in einem Unternehmen zu bewirken die noch heute von Beteiligten als positive Veränderung empfunden wird. Auch wenn ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr in dem Job bin, bin ich meinem damaligen Chef und einigen Kollegen immer noch sehr dankbar, an so einer gelungenen und wohltuenden Veränderung teilhaben zu dürfen.

Ich habe gelernt das es viel weniger Kraft kostet mit der Veränderung rechtzeitig mitzugehen, anstatt sie aufhalten zu wollen. So sind auch die Ergebnisse und Potenziale einer natürlichen Veränderung um einiges vielfältiger und für den einzelnen (der die Veränderung mitträgt) auch persönlich erfüllender, als wenn der „Change“ zu spät kommt.

Meine persönlicher Umgang mit Veränderung ist somit, das ich versuche mehr Sicherheit darin zu finden, das jeder Tag neues bringt und das all dies zu unserem besten passiert!

Das ist es auch, was ich uns allen wünsche: den Glauben an die Veränderung und ihren positiven Beitrag zu unserem Leben!

Von Herzen,

Silke

Sei die Veränderung…

Sei die Veränderung...

„Be the change you wish to see in the world“

Ghandi

Zu Anfang der Corona Ausgangssperren fragte ich mich was genau das eigentlich mit mir macht zuhause zu bleiben, permanent – nur mit kurzen Unterbrechungen am Tag. Ehrlich gesagt ich hatte großen Respekt wenn nicht sogar Angst davor!

Denn trotz all der Dinge die es zu tun gibt, ist man doch immer irgendwie unterwegs und tut irgendwas mit irgendwem, irgendwo. In den eigenen vier Wänden wurde es trotz Home Office und/oder Kinderbetreuung irgendwann einsam. Warum eigentlich? Ich war nicht allein zuhause doch ich fühlte mich isoliert, abgeschnitten und ganz plötzlich konfrontiert mit all den Gedanken die in der Still der eigenen Wohnung irgendwie noch lauter klangen.

Dann überlegte ich: moment…alle sind doch gerade mehr oder weniger zuhause, also bin ich schonmal nicht allein damit. Wir sind also geeint im „zuhause sein“ ;). Irgendwie half der Gedanke sich wieder verbunden mit der Welt und den Menschen da draußen zu fühlen.

Somit war zumindest mal die Einsamkeit fürs erste vom Tisch, aber die Veränderungen lösten schon viele verschiedene Gefühle der Angst und Unsicherheit in mir aus, die es mir zunächst schwierig machten den normalen Dingen nachzugehen und mich nicht permanent von den destruktiven Gedanken einfangen zu lassen.

Der schwierigste Gedanke war wohl die Angst davor die Kontrolle zu verlieren: über meine Gedanken, mich selbst, mein Leben.

Irgendwann erinnerte ich mich, alles hat doch immer zwei Seiten. Die Dualität ist quasi ein Naturgesetz, sei es manchmal auch noch so schwer zu erkennen was das „gute“ an einer Situation ist, aber es existiert.

Manchmal hilft es mir in diesen Situationen Pro/Contra Listen zu machen um schwarz auf weiß zu sehen wie das Thema eigentlich gewichtet ist.

Für mich persönlich, die ich gerade sowieso in einem persönlichen Veränderungsprozess stecke und deshalb bereits etwas Übung „im sehen der anderen Seite der Medalie“ habe, war das positive der Situation endlich mal nichts mehr zu „müssen“.

Ein unheimlich erleichterndes Gefühl, nirgends mehr hinzumüssen, sich früh keinen Stress mit Kind & Kegel, Kiga und Arbeitsweg zu machen…ein Traum für mich der gerade wahr wird ;). Komischerweise merke ich erst jetzt nach fast fünf Wochen zuhause wie das Leben und der „normale“ Alltag in der Großstadt mit seinen Irrungen & Wirrungen doch wirklich Kraft kostet.

Die Entschleunigung gerade tut gut um all die Dinge zu identifizieren die einen im „normalen“ Leben Energie kosten und in sich reinzufühlen an welcher Stelle es einem besser tut Energie einzusparen oder umzulenken.

In der Ruhe liegt für mich echt die Kraft, das Geschenk durfte ich zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren. Auch wenn es zugegeben mit Kleinkind, Haushalt und Einkauf auch gerade nicht im klassischen Sinne ruhig ist – aber für mich ist gerade innerlich der Druck mit der Welt mithalten zu müssen und mich dabei immer zu optimieren beträchtlich gesungen.

Zugegeben ich bin zur Leistungsfähigkeit erzogen worden, in letzter Zeit habe ich mir auch einen ungesunden Perfektionismus angeeignet aber kann das Problem “ Druck durch das Leben in der Großstatt – in Form von mithalten können“ wirklich nur mein Thema sein? Das glaube ich kaum, denn leider lässt uns unsere Gesellschaft gerne glauben das es „normal“ ist so zu leben wie wir es gerade tun und das dies jeder mit Leichtigkeit hinkriegen muss.

Ich persönlich möchte zukünftig nicht mehr mit all dem Druck den ich vor der Ausgangssperre hatte leben!

Was genau möchte ich zukünftig ändern weniger Druck und mehr Ruhe & Wohlgefühl zu haben:

  • Meine Fähigkeit der Annahme & Akzeptanz dessen was ist: Ich verstehe es manchmal echt nicht, tausendmal habe ich es schon erkannt das ich hier ein „Thema“ habe, wenn nicht sogar „das Thema“. Es klingt so simpel dies zu tun, aber ist doch so schwer wenn man Jahrzehnte lang anderes getan hat. Für mich ist der Schlüssel zu meinem inneren Frieden, der die restlichen Punkte dieser Liste wahrscheinlich überflüssig macht ;), die Selbstannahme. Ist so schade das sich viele Menschen (inklusive mir) oft absolut selbst nicht ausstehen können obwohl sie vielleicht (ähnlich wie ich) oft einiges positives an sich finden. Glaube warum ich es noch nicht hinkriege mich endlich so anzunehmen wie ich bin, nämlich ein vollkommener Mensch der einzigartig und bewusst so konzipiert wurde :), liegt daran das es nicht darum geht das ich „weiß“ was der Schlüssel ist sondern das ich es „fühle“. Für mich findet alles heilsame im Herzen statt, nicht im Kopf. Also gilt weiter die Devise: Folge dem Herz, irgendwann macht es schon klick :).
  • Meine Achtsamkeit & Bewusstsein: Ich merke erst jetzt mit etwas Ruhe und Abstand das ich ein totales „Monkeymind“ habe, sprich ich denke pausenlos und schenke meist nur den negativen Gedanken glauben. Neurowissenschaftler behaupten zum Glück das das ca. 70% unserer Gedanken Negativ sind – bewusst und unterbewusst- somit bin ich also kein Einzelfall…puhh.

Mein To Do: Trainieren die Gedanken wahrzunehmen: meist nehme ich meine Gedanken nicht wirklich bewusst wahr, ist stosse eher zufällig auf sie sobald ich merke, dass ich plötzlich in mich zusammensinke, schwer werde, mein Kopf brummt oder ich mich plötzlich minderwertig fühle. Dann stelle ich mir die Frage: Was genau habe ich gerade gedacht, dass es mir so geht? Zudem gehört auch das Training im Hier & Jetzt zu sein zu meinen Favouriten.

  • Mein Körpergefühl : irgendwie weiß ich zuwenig darüber wie sich mein Körper anfühlt, generell und wenn ich bestimmte Gedanken denke oder Gefühle fühle.

Mein To Do: Öfter mal nen Break machen, atmen und reinspüren – wenn ich es nicht vergesse..gleich mal nen Reminder im Handy oder in der Achtamkeitsapp setzen 🙂

  • Meine Resilienz: die Reizbarkeit ist einem ja schon angeboren und anerlernt, nichts desto trotz lässt sich auch daran was verändern.

Mein To Do: Vagus Nerv & Gehirnhälften Syncronisation trainieren:

Kleine Erläuterung: der Vagus Nerv verbindet das Gehirn mit vielen Organen/Arealen im Körper. Man trainiert also primär eine der Areale die Anschluss an den Nerv haben und somit verbessert sich die Informationsübertragung vom Organ zum Gehirn wodurch eine vermehrte Belastbarkeit des gesamten Nervensystems, bei regelmässigem Training, gegeben sein soll. Zum Thema „Vagus Nerv“ gibt es aktuell viel Literatur. Ich persönlich mag das Buch „Neuronale Heilung“ von Lars Lienhard mit all seinen praktischen einfachen Übungen sehr gerne. Am liebsten mache ich die folgende Übung:

– Im Zimmer umherlaufen und dabei langsam einatmen und bis vier zählen – Luft anhalten und dabei stehen bleiben und auf der Stelle treten, nach ein paar Mal und wenn man die Luft noch halten kann

– Luft weiter halten und im geraden Stand die Arme gerade hoch strecken und dann im Wechsel rechten Arm/Hand auf linkes Knie (hochgezogen) legen -> das ganze natürlich nur so lange man die Luft ohne große Probleme halten kann, aber besser ihr lest im Buch nach ;).

Eine einfacherer Übung ist z. B. einfach die Augen im Uhrzeigersinn rundherum und wieder zurück zu rollen oder die Zunge im geschlossenen Mund vor den Zähnen zu kreisen. Man sollte das ganze wohl auf Empfehlung ca. 20 Min täglich machen aber ehrlich bin schon froh wenn ich es 5 Min schaffe ;). Hinweis: Diese Übungen entspringen nicht meiner Feder, sondern entstammen mehr oder weniger der Literaturempfehlung. Ich übernehme hier also keine Gewährleistung für eure Unversehrtheit bei der Durchführung ;), denkt also falls ihr es versuchen möchtet an eine eurer Gesundheit förderliche Umsetzung.

  • Last-but-not-Least, meine innere Stille & Balance:

Mein To Do: Ich liebe Zazen mit einer geführten Meditation. Was ich zudem auch gerne mache ist ein paar bewusste 4/7/8 Atmungen, d.h auf 4 einatmen, Atem 7 Sekunden versuchen zu halten und anschliessend ausatmen und dabei bis 8 zählen. Hinweis: auch hier bitte, wer es versuchen möchte achtet auf euch, die wenigsten schaffen es den Atem sieben Sekunden anzuhalten oder sollten es aus gesundheitlichen Gründen vielleicht gar nicht tun! Also bitte, auch hier gilt „erst denken“.

Prinzipiell geht es für mich darum mich durch diese To Dos eigentlich nicht „zu verändern“ sondern vielmehr wieder zu meinem ursprünglichen Zustand zurück zu kommen: der Vollkommenheit mit der wir bereits geboren werden.

„Sei die Veränderung“ bedeutet somit für mich den Weg zurück zu mir selbst!

Diesen Weg kann ich allerdings nicht mit meinem Kopf und all den Gedanken gehen, sondern nur mit meinem HerZen!

In dem Sinn öffnet eure HerZen für euch und andere – meines Erachtens nach der Weg zu innerem Frieden.

Drücke euch,

Silke