Von Gruppen und sozialen Ängsten…

Es tut sich gerade viel in meinem Umgang mit Gruppen, ich darf mental enorm umlernen, dank Neurofeedback, NARM und Nahrungsergänzungsmitteln hat sich in den letzten Monaten vom Gefühl in mir einiges verändert.

So das ich heute beim Start der Tagklinik überrascht war neben der Nervosität, Unsicherheit und Ängstlichkeit auch noch Neugier, Interesse und eine kindliche Freude mitgeschwungen hat, wenn es darum ging endlich „Gleichgesinnte“ zu treffen.

Gerade wenn man die “Ursprungs-Gruppe“ namens Familie über Generationen hinweg dysfunktional, natürlicherweise mit Wunden der Weltkriege, erfahren hat, man hochsensibel und empathisch ist und somit viel Zwischenmenschliches spürt, ist es oft nicht angenehm in Gruppen zu sein.

Ich persönlich komme mit der Lautstärke, all den Vibrations – dem ausgesprochenen und allem das „mitschwingt“ – nicht sehr lange klar. Wenn die Vibes dann auch noch negativ werden und zu weit von meiner eigenen Wellenlänge entfernt liegen, möchte ich einfach nur noch weglaufen.

Auch wenn ich es oft aushalte und sitzen bleibe, aus Angst den anderen vor den Kopf zu stoßen – gilt es für mich immer mehr in dem Fall meine Bedürfnisse zu befriedigen und einen straight-en Abgang zu machen. Wenn auch nicht unbedingt im klinischen Setting ;).

Nach meiner langen Mobbing Erfahrung im Grundschulalter, verstärkte sich die Angst in Gruppen anzuecken, ausgeschlossen und isoliert zu werden enorm, so dass ich es zeitweise total vermied überhaupt mit mehreren Menschen zusammenzukommen.

Nach der Schulzeit nicht das besser, aber im Job war es nie einfach – denn damit bringt man sich leider auch wieder in die Außenseiterrolle, die man ja gerade nicht haben möchte.

Aber egal…geht ja nicht um andere, ich konnte einfach meine eigenen Minderwertigkeitsgefühle, die im Zusammensein und Vergleichen mit anderen hochkamen sehr schlecht ertragen.

Erst mit viel „Arbeit mit mir“ und an meinem Selbstmitgefühl wurde ich langsam etwas gnädiger mit mir und meiner „Performance“ – obwohl ich immernoch gerne perfektionistisch bin allein um ADHS erst gar nicht aufkommen zu lassen. Was ein Kraftakt manchmal…

Ich bin froh, dass ich mit der Geburt meines Kindes mehr gefordert war mich in Gruppen zu begeben, um es mir endlich zu ermöglichen neue oft positive Erfahrungen zu machen und somit neuronale Muster zu verändern. Nicht von heute auf morgen aber über einige Jahre.

Erstmalig als ich stationär in einer psychosomatischen Klinik gezwungen war, eine Gruppentherapie zu machen, merkte ich wie wohltuend, aber auch aufreibend diese Beziehungsarbeit sein kann. Denn nur im Miteinander co-reguliert sich unser Nervensystem – anstrengend aber so bereichernd!

Dadurch bekommt unser Nervensystem die Chance endlich die nötigen neuen Erfahrungen zu machen, allerdings darf dafür erst die Bildung von Gewohnheit, bis sich überhaupt was „festsetzt“, was schon eine Zeit lang dauern kann.

Studien meinen um die 66 Tage (wobei jeder Mensch anders ist!) dauert es bis sich neue Gewohnheiten im Gedächtnis unseres System einspielen und alte Muster angegangen werden – was sich erstmal alles andere als gut anfühlen kann…aber nicht muss.

Mittlerweile bin ich froh mich dem immer wieder ausgesetzt zu haben, um einfach „still“ ohne Fluchtinstinkte mal nur zu beobachten, und vor allem mich dabei nicht in meinen eigenen Gedankenspiralen im Bezug auf alte Glaubenssätze zu verwickeln!

Denn ich brauch ja noch Kapazitäten um neues wahrzunehmen, filtern zu können und um neue neurologische Tatsachen zu verarbeiten, die meine erwachsene Realität abbilden, nicht die kindliche!

Geh jetzt gleich zur ersten Gruppentherapie und lerne alle kennen, spannend, ängstlich, nervös und freudig zitternd 🫣❣️ Ich wette den anderen geht es genauso – das verbindet uns und macht es mir leichter offen und mutig zu sein!

Vor allem hoffe ich das ich ruhig wahrnehmen kann ohne zuviel ins reden oder meine „innere Verstrickungen“ abzutauchen!

Wish me luck…

Von wohltuender Erwartungslosigkeit im Mitteinander

Als sensibler empathischer Mensch lag es früh in meiner kindlichen „Verantwortung“ zu spüren wie es meinem Umfeld geht und wie ich es regulieren kann um mein bestmöglichstes Leben sicherzustellen.

Vielen sensiblen Menschen geht es hier ähnlich und je nach Ausmaß der Bedrohlichkeit des „Ausgleichen“ müssens und gleichzeitig der Intensität der Überforderung für das kindliche Nervensystem, dass dieser Spagat darstellte – die Erziehungsfunktion für das Elternhaus zu übernehmen, desto mehr belasten uns dieser wahrgenommenen „Regulierungsbedarf“ als Erwachsener.

Für mich stellt vieles was im im zwischenmenschlichen wahrnehme einen an mich herangetragene „Erwartung“ bzw. eine Anfrage zur Regulierung da.

Harmonie ist oft das bevorzugte Modell in dem ich keinen „Erwartungsdruck“ an mich zur Regulierung empfange. Doch es ist nicht realistisch oder gesund sich an Harmonie zu orentieren und diese anzustreben, das Leben findet einfach in der Reibung des Miteinanders mit all seinen oft auch mal „unangenehmen“ Emotionen statt.

Das auszuhalten durfte ich erstmal lernen, auch das selbst wenn ich diese subtile und oft unausgesprochene „Erwartung wahrnehme“ regulierend einzugreifen und mit ggf. einzuklingen – so ist das ein zweischneidiges Schwert das ich immer auch erst mal bewusst betrachten darf um mich dann basierend auf meinem Bedürfnis zu entscheiden ob ich da „mitspielen“ möchte.

Denn auch wenn meine Antennen im Bezug darauf „Erwartungen“ anderer an mich schnell intensiv wahrnehme, so ist es oft auch übergriffig und ungesund für mich einzugreifen.

Zudem gibt es auch Menschen die vielleicht unbewusst einen „Hilfebedarf“ anzeigen der aber real nicht erwünscht ist. Dann macht man sich oft auch keine „Freunde“ einzugreifen und erntet eher zusätzlich Unmut – was mich dann immer etwas irritiert zurück lässt. Denn meine Wahrnehmung das der andere meine Unterstützung will ist zwar ausgesendet worden, aber anscheinend ist er sich dessen unklar oder es ist keine willentliche Entscheidung.

Das wichtigste für mich ist es immer im Miteinander schnell wieder energetisch vom Fokus her zu mir zurückzukehren, egal was ich beim Gegenüber wahrnehme. Mich um meine Gefühle kümmere, mich erstmal in mir orientieren – meine Bedürfnisse klarkriege und mich dann oft „ausklinge“ und die „Erwartung“ nicht annehme.

Es ist einfach immer eine Sache was jemand sagt und was er aussendet – oft erlebe ich uns alle in dieser unklar und unsicher gewordenen Welt bedürftig. Wir alle hätten doch oftmal gerne jemand der uns mal was abnimmt, ein Problem lösst und obwohl wir eigentlich nicht wollen das sich jemand in unsere Sachen mischt senden wir subtil diesen „Hilfebedarf“ aus und sind dann erzürnt wenn jemand eingreift.

Missverständnisse in diesem „Sender/Empfänger Modell “ der Kommunikation in der es auch um unbewusste Entscheidungen geht, machen es oft unklar was wir gerade für uns oder von unserem Gegenüber wollen.

Fakt ist jedoch das „Eigenverantwortung“ das elementarste im Leben ist, somit sind wir ausschliesslich für uns verantwortlich und brauchen uns eigentlich null darum was der andere will zu kümmern – theoretisch. Denn wenn uns jemand am Herzen liegt, ist es dann nicht auch wichtig den anderen nicht hängen zu lassen.

Persönlich finde ich die sensiblel empatische Wahrnehmen, gepaart mit einer offenen Fragekultur am zielführendsten um respektvoll und nicht übergriffig mit subtilen „Erwartungshaltungen“ umzugehen z. B. “ ich nehme wahr das du hier gerade Unterstützung hättest? Liege ich da richtig? Was brauchst du denn konkret?“

Ansprechen der Wahrnehmung entlastet, das habe ich gelernt denn in meiner Kindheit war alles unausgesprochen und unklar und das mich am meisten geprägt und belastet.

Der eigene klare Umgang mit Erwartungen an sich und andere klar verstehen und hinterfragen und zum Ausdruck zu bringen ist heutzutage elementar um gesund im miteinander leben zu können.

Zum Glück kann man das lernen.

Ich bin schon immer am liebsten mit Menschen zusammen die möglichst innerlich klar mit ihren Erwartungen an sich und andere sind – die Eigenverantwortung leben und nicht von mir verlangen das ich das „richten muss“.

Es stresst mich ungemein mit Menschen die sich subtil in einen Erwartungsjungl verstrickt haben lange Zeit zu verbringen.

Einen Raum voll von unklaren Erwartungshaltungen zu betreten ist echt unangenehm und auf Dauer ungesund wenn man sich als sensibler nicht mega abgrenzen kann. Was auch immer klar auf die Tagesform ankommt.

Ich muss sagen ich reagiere oft allergisch auf unkonkrete und unrealistisch subtile Erwartungen die die Eigenverantwortung des einzelnen an mich übertragen wollen. Das macht mich oft wütend und darf erstmal in mir reguliert werden – denn aufgrund dieser mega hohen „Erwartungen“ an mich aus meiner Kindheit triggert mich das Thema und brauch erstmal Rückzug und inneren Raum um verarbeitet zu werden.

Deshalb bin ich aktuell auch sehr selektiv geworden, im Punkto mit wem ich mich umgebe, besonders in dieser Zeit.

Ich möchte meine Energie nicht mehr für die Befriedigung Erwartungen anderer verpulvern und ich möchte auch meine Erwartungshaltungen gesund realistisch halten lernen.

Gestern waren wir bei Freuden und es war ein Genuss einfach den ganzen Tag miteinander zu sein ohne das was erwartet wurde, wir haben zusammen gekocht, gegessen, mit den Kids gespielt, viel geredet und gelacht – ohne das irgendwer zu irgendwas verpflichtet wurde.

Es tut als sensibler Mensche einfach nur gut sich mit solchen Menschen zu umgeben und lässt nachträglich das Gefühl in mir nachreifen „so angenommen zu werden wie ich bin“ – gerade mit neurodivergenz ein großes Thema für mich.

Ein bewusster entlastend gesunder realistischer Umgang mit Erwartungshaltungen gepaart mit offener Fragekultur ist für mich das Mittel der Wahl um gesund zu werden und langfristig zu bleiben.

Ich kann es nur jedem sensiblen ans Herz legen es für sich selbt immer wieder zu hinterfragen und vor allem auch zu schauen welche Menschen dir gut tun und warum!

Menschen die Erwartungen an mich stellen, die bereits unausgesprochen over-the-top sind vertrag ich gerade nicht und energetisch ziehen sie mich eher runter, also möchte ich mich so wenig wie möglich damit belasten.

Reflektiere gern mal für dich den Druck der für dich und dein „Sein“ entsteht wenn Erwartungen unausgesprochen oder ausgesprochen ins Spiel kommen die nicht realistisch sind bzw. die sich der Eigenverantwortung entziehen.

Herausforderung des Zeit- und Energiemanagement in Zeiten der Depression

Zensibility Depressions Blog
#mittendrinstattnurdabei

🌸Falls du Beratung zu Depression (Unterstützung bei Therapiesuche) suchst kann ich dir das Info-Telefon Depression von der Deutschen Depressionshilfe empfehlen : 0800 / 33 44 533 ‼️

‼️Bei konkretem dringenden Gesprächsbedarf wende dich kostenfrei telefonisch oder online (online.Telefonseelsorge.de) an die Telefonseelsorge : 0800/1110111 oder 0800/1110222.‼️

❣️Wichtige Hinweise zum Lesen des Blogs:❣️
🌸ich versuche achtsam zu sein, aber jeder hat ein anderes Verständnis davon also achte auf dich und lies nicht weiter wenn es dich belastet❣️
🌸Such dir dringend Hilfe wenn du merkst das es dir ähnlich geht und du seit ein paar Wochen mit ähnlichen Themen zu tun hast. Sprich bitte egal wie schwer es ist (geht mir auch so) mit Freunden, Familie,Hausarzt, Therapeuten, Seelsorge Hotlines, Sozialpediatrische Dienste in deiner Umgebung!
🌸Jeder Mensch erlebt eine Depression anders, hat unterschiedliche Symptome und Themen und auch die Wirksamkeit von Behandlungen ist unterschiedlich.
🌸Nimm dir bitte nur mit was sich für dich passend anfühlt und probiere auch nur das aus.
🌸Jeder Mensch steht an einem einzigartigen Punkt in seinem Leben, mit seinen Erfahrungen im Gepäck, deshalb sein bitte mitfühlend mit dir, wenn etwas bei nur gerade nicht klappt❤️‍🩹.

Übrigens das hier soll eine SafeSpace sein, für all die vielen Menschen die sich gerade mit dem Theme Depression „rumschlagen“ dürfen.

In der Depression verliere ich immer jegliches Zeitgefühl, es ist auch meist gar nicht – vielleicht auch begünstigt durch meine neurologische andersartigkeit im Rahmen von ADHS.

Dennoch mal tendiert ja immer mehr in der Vergangenheit emotional festzustecken oder andauernd hin und her zu switchen. l

Termine hab ich also ganz natürlich weniger auf dem Schirm auch wenn ich sie alle akribisch im Handy pflege und viele akustische Erinnerungen einstelle, so mag mein Hirn es einfach in Sekunden wieder löschen das irgendwas ansteht. Was auch Sinn macht, denn das Gehirn ist einfach in einer solchen Phase überlastet und streicht alles was zusätzliche Ressourcen und Kraft kostet. Also lasst euch nicht allzuser von Schuld oder Scham catchen wenn ihr mal wieder was verpeilt.

Jeder der noch nie mit einer Depression in einem gewissen Schweregrad zu tun hatte, kann das nicht wirklich nachvollziehen, deshalb ist es um so wichtiger versuchen es irgendwie zu artikulieren wie schwer Zeitmanagment gerade für uns ist.

Zeit ist ja per se ein Konstrukt das von Menschen gemacht ist und generell dazu dient uns zu strukturieren und primär einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. In der Krankheit, wenn arbeiten nicht möglich ist, darf die eigene Struktur sich deshalb gerne ändern – natürlich ist es dennoch wichtig die Bedürfnisse und Termine der unmittelbaren Familienmitglieder, vor allem als Mama da mit einzugeziehen. Allein diese Planung lastet uns in der Depression schon oft aus.

Da wir familiär gerade viele gesundheitliche Themen bei uns allen dreien anstehen, haben wir uns aus Zeitmanagment Gründen eine online Familientherapie ab und an am frühen Morgen eingeplant, was für mich immer total anstrengend ist da mein Kopf gerade am Morgen total im Nebel und Negativität steckt.

Sich aus dem Bett zu schleppen, anziehen, das Kind aufzuwecken, ready zu machen – was bei sensiblen und neurodivergenten Kids schon intensiv sein kann und alles vorzubereiten für einen Online Termin der uns allen wichtig ist, erfordert für mich gerade oft schon die Energie und Kraft die ich nach 8 Wochen Depression ohne reguläre feste Therapie und medikamentöse Neueinstellung aufbringen kann.

Dennoch weiß ich das ich diese Kraft aufbringen möchte da es wichtig ist für uns als Familie, denn es ist so schwer die Bedürfnisse anderer wenn man mit vielen chronischen Themen lebt zu übersehen, wodurch es zu Konflikten und weiteren Verstrickungen kommen kann, die einen nachhaltig belasten können.

Also wichtig für mich diese Energie einzusetzen und dabei aber auf mich zu achten.

Fragen wie:

  • wann genau ist mir etwas zuviel?
  • Woher kommt dieses Gefühl gerade? Hat es mit dem erwachsenen Ich der Gegenwart zu tun oder ist es eine Projektion aus der Vergangenheit? Um die Vergangenheit kann ich mich liebevoll später kümmern – wenn es ein Thema der Gegenwart ist gilt es sich zu überlegen ob es gesünder und energietechnisch möglich ist, mein Bedürfniss auszudrücken im Miteinander.
  • Was brauche ich jetzt um mich zu stabilisieren?

Für mich war die Familientherapie Sitzung heute morgen gleichzeit gut aber auch sehr schwer auszuhalten.

Es ging heute um die Bedürfnisse die wir individuell haben, mein Mann war dran und konnte sich mal reflektieren was ich sehr wichtig und wertvoll für uns alle fand – es stand einfach an.

Da ich aber aktuell keine Gesprächstherapie habe sahs ich andererseits wie auf Kohlen und viel in ADHS Manie immer wieder innerlich in den Modus „ich will aber auch was sagen“ – oder hatte das Gefühl „mist, ich brauch auch gerade dringend ein Gespräch“.

All das hatte aber ausschliesslich mit mir zu tun – deshalb versuchte ich tief zu atmen und mein Bedürfniss „mit meiner Bedürftnigkeit“ gesehen zu werden, selbst so weit wie möglich zu bedienen.

Ich versuchte mich auf mich zu fokussieren, und sagt meinem inneren Kind und dem inneren Kritiker die eindeutig gerade viel „Redebedarf“ haben zu sagen „ich bin für euch euch da, ich sehe euch und eure Bedürftigkeit“.

Was es mir einerseits möglich machte nicht tiefer in die Selbstabwertung und Verzweiflung zu versinken, andererseits aber auch real viel Kraft kostete.

Das aktiv in der Session zum Ausdruck zu bringen, hätte sie aber gesprängt und wertvollen und wichtigen Familenraum genommen – deshalb ist es für mich manchal auch essentiell ein Bedürfniss gerade nicht auszudrücken (wobei es meist andersherum ist).

Alles in allem ist es mega wichtig für mich im Nachgang für mich zu sorgen, mir erstmal Zeit zu nehmen für meine Gefühle – therapeutisches Schreiben, Atmung, was trinken und Essen – Grundbedürfnisse erfüllen.

Auch wenn das heißt, dass mein Kind das heute aus organisatorischen Gründen zuhause ist gerade länger als normalerweise am TV vergnügt, was ich aufgrund der aktuellen gesundheitlich anspruchsvollen Lage nicht mehr mit Schuld- und Schamgefühlen von mir oder außen bewertet wissen will!

Jeder gibt hier gerade sein bestes und mehr geht einfach nicht, für uns ist es wichtig dass wir als Eltern lernen auch erstmal wieder auf uns zu schauen, denn unser Kind braucht uns. Das ist kein Egoismus, das ist gerade überlebenswichtig für jeden Elternteil – lasst euch da bitte in schwierigen Phasen nichts von außen einreden. Auch sich Hilfe zu holen wenn man zu belastet ist, ist für alle Familienmitglieder ungemein wichtig. Leider geht hier gerade mit der guten Überlastung der Gesundheits- und Sozialsysteme eher wenig, aber was machbar ist kann man schon versuchen.

Im Krankheitsfall läuft die inner und äußere Uhr einfach anders, wir verstricken und verhaspeln uns mehr – Termine erscheinen mir gerade, egal wie wichtig sie für mich sind als „Bedrohung“ und belasten mich oft im Vorfeld schon da es immer schwierigen wird mich aufzuraffen.

Dennoch weiß ich das es wichtig ist dranzubleiben um sich Hilfe zu suchen und so steht während der kurzen Ausruhpause mit Cafe und kuscheln wieder mal der Griff zum Telefon an um einer Klinik und einem Therapieplatz nachzutelefonieren um bald endlich die Hilfe zu bekommen die ich brauche um gesund zu werden.

Jeder Betroffene wünscht sich im Krankheitsfall lieber eine körperliche Krankheit als eine psychische denn diese ist grundlegend klarer von der Diagnose, der Verfügbarkeit und der Wirksamkeit und Dauer der Behandlung.

Vor allem aber steht bei der körperlichen Krankheit oft fest wann es wieder „besser“ werden sollte was bei der psychischen Krankheit eher weniger der Fall ist. Diese Ungewissheit ist für alle Beteiligten, besonders aber für die Betroffenen sehr belastend, bitte vergesst das nicht – gerade wenn es mal wieder haarig wird durch die Krankheit im Miteinander.

Es geht für mich und unsere Familie geht es gerade darum durchzuhalten, bis ich in hoffentlich 2-3 Wochen (leider immernoch unklar da die Klinik keine konkrete Auskunft erteilen kann) in die Klink kann. Energie und Ressourcen dürfen noch präziser eingesetzt und gemananged werden, selbst wenn das gerade per Se in der Krankheit das schwierigste überhaupt ist- wir kriegen das zusammen bestmöglichst hin, mit etwas Hilfe vom außen und vom „Himmel“ (bin ja ein spiritueller Mensch – was oft auch als gute Ressource hilft um Hoffnung & Antrieb zu bewahren).

Jeder Tag scheint allerdings gerade irgendwie für mich gleich immer wieder ein „Überlebenskampf“ am Morgen und sich herausarbeiten aus den Gedanken bis es Abend oft leichter wird und ich mich wieder lebendiger fühle und sogar oft wieder etwas Kraft, Freude und Hoffnung schöpfen kann.

Der Abend ist meist die beste Zeit für ausgewählte und machbare Unternehmungen und Aktivitäten gerade, die uns nachhaltig kräftigen und stärken können.

Das heute Freitag ist und Wochenende, tangiert mich deshalb nicht wirklich da ich auch am Wochenende unter der Krankheit leide, auch wenn da manchmal mehr kleine feine Räume für mehr Ruhe und mehr an Bedürfnisspflege für jeden von uns bedeuteten kann – wenn nichts dazwischenkommt ;).

Ich hoffe wir schaffen es bei dem Wetter vielleicht mal zum baden an den See, wenn es dann zuviel werden sollte von den Menschen, gehen wir einfach wieder aber die Natur und der Bergblick tanken mich immer maximal auf – auch wenn es ganz schön Kraft kostet den Seetag vorzubereiten. Aber vielleicht muss es auch nicht der große Ausflug zum Starnberger See mit Proviant und allem drum und dran sein, sondern kann eine Radtour zum See in der Nähe mit kleinem Gepäck werden :).

Whatever works for us…!

Lasst es euch gut gehen und denkt daran in ganz kleinen Schritten, Aktivitäten, Fürsorgemaßnahmen zu denken – denn die großen kosten oft viel Energieeinsatz den man gerade dann nicht hat und am Ende ist man „noch erschöpfter“.

Energiemanagement im Leben mit chronischen und psychischen Krankheiten eine „Rakentenwissenschaft“ für sich!.

Viel Kraft auch für dich da draussen, wenn du dich mit den Themen rumschlägst und vergiss nicht: wie sind viele – du bist nicht allein!!!

Der schmale Grat sensiblen erfüllten Lebens

Der schmale Grat sensiblen erfüllten Lebens
Der schmale Grat zwischen Empowerment & Selbstabwertung bei hoch- und traumasensiblen Menschen

Oft ist es, wenn es um Gefühle und ihre Wirkung auf uns geht, nur ein sehr schmaler Grat zwischen „Empowerment“ und „Selbstabwertung“.

Als hoch- und traumasensibler Mensch, der viel, tief und intensiv auf allen Ebenen empfindet, ist dieser „schmale“ Grad oftmals noch zarter und ähnelt eher einem Drahtseil.

Ich finde den Vergleich „Tanz auf dem Drahtseil“ für mein Leben als hochsensible sehr passend.

Es gibt so viel an Information, Gefühlen, Körperempfindungen im innen und außen, die oft auf mich hereinströmen.

Zudem nimmt man als hochsensibler bewusst jeden Sachverhalt in seiner Dualität wahr. Als Empath erkennt man schnell, alles im Leben seine zwei Seiten hat. Es liegen so unglaublich viel farbliche Nuancen zwischen Schwarz und Weiß!

Oft ist die Wahrnehmung beider Seiten so intensiv, dass ich meine eigene „Stimme“ gar nicht mehr so richtig höre und mich erst mal wieder zentrieren muss, um meine Bedürfnisse und Grenzen klar zu erkennen.

Viele Menschen „schützen“ sich vor dieser Reizwahrnehmung, indem sie vermeiden genau hinzuschauen, denn den „anderen“ mit seiner Seite zu sehen, birgt definitiv viel schattige Gefühle, die man nicht unbedingt haben möchte.

Meine Form des sensiblen „Schutzes“ ist definitiv die Achtsamkeit: bewusst der Realität ins Auge schauen, im Moment ankommen, atmen oder auch erst mal der Rückzug – je nachdem, was gerade für mich achtsam ist.

Die Herausforderungen des Alltags sind gerade enorm und dann kommt auch noch das transgenerationale bzw. eigene Traumagepäck hinzu, das jeder von uns zu tragen hat.

Was aktuell mein Sofort-Nothilfeprogramm ist, wenn mal wieder alles zuviel wird und kein „Schutz“ hilft ist die Natur!

Zu sehen, wie wunderschön die Natur ist, die liebevoll alles in Einheit existiert, macht mich, als empathischer Mensch immer sehr ehrfürchtig und wärmt mir das Herz.

Jede Sekunde davon achtsam zu nutzen zu lernen, bevor wieder das „leiden“ über einem hereinbricht ist wichtiger denn je für uns geworden.

Ich denke egal ob hochsensibel, traumasensibel oder einfach „Mensch“ Sein – wir alle kennen den täglichen Tanz auf dem Drahtseil genau, empfinden ihn nur unterschiedlich „bedrohlich“.

Je mehr ich als sensibler Mensch es schaffe bewusst, mitfühlend und achtsam für mich zu denken, desto mehr bin ich in der Lage die „empowernde“ Seite einer Situation zu erkennen und mich nicht von meinem „inneren Kritiker“ heruntermachen zu lassen.

Das wunderbare sensible Potenzial, das man in sich entdeckt, wenn man sich mit sich selbst beschäftigt, birgt so viel kreatives Potenzial zur Heilung unserer inneren kindlichen Wunden.

Mit Wissen um sich selbst und um Achtsamkeit, wird es mit der Zeit leichter sich auszurichten auf ein wohltuendes SELBSTbewusstes Leben.

Wir lernen unsere Lebensenergie besser für uns zu nutzen, gerade dann, wenn wir mal wieder mitten im Wachstumsprozess sind uns mit den „Schmerzen“ herumschlagen dürfen.

Wir dürfen lernen, die Natur des Lebens zu akzeptieren und unser Kontrollbedürfnis aufzugeben – es wird uns statt der gewünschten Sicherheit nur mehr Frust bringen!

Mir persönlich helfen dabei die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus am meisten:

1. Das Leben ist Leiden

2. Das Verlangen ist der Ursache des Leidens

3. Das Leiden kann beendet werden

4. Es gibt einen Weg der zum Ende des Leidens führt ( der achtfache Pfad)

Mag sich erst mal niederschmetternd anhören, aber das Ganze ist ein „sicherer“ Rahmen für ein Leben in dem „Ent-Täuschung“ nicht auf der Tagesordnung stehen.

Als Grundlage für den Weg, der das „Leid“ beendet, wird im Buddhismus der achtfache Pfad gelehrt, ein Blick auf die Stichpunkte lohnt sich bereits:
1. Rechte Ansicht
2. Rechtes Denken
3. Rechte Rede
4. Rechtes Handeln
5. Rechter Lebenserwerb
6. Rechtes Streben
7. Rechte Wachsamkeit
8. Rechte Sammlung

Wer mehr über diesen achtfachen Pfad erfahren möchte, findet auf der liebevoll gemachten Seite von „religionen-entdecken.de“ gute Informationen.

Von HerZen,

Silke