Vom achtsamen Leben mit mentalem Schmerz

Vom achtsamen Leben mit mentalem Schmerz
Vom achtsamen Leben mit mentalem Schmerz

Ich liebe es mir die Instaprofile von Menschen anzusehen, die die Welt voller Leichtigkeit, Neugier und Freude entdecken – sei es im Rahmen von „Vanlife“ oder „einfach“ mal „loszuziehen“.

Natürlich ist nicht immer alles so wie es scheint, in der „Glitzer“ Welt von Instagram!

Aber viele scheinen diesen tiefen seelischen Schmerz, der an der eigenen „Existenzberechtigung“ nagt und einen oft „beschäftigt“ und einen von Dingen abhält, nicht zu kennen. 

Was mich für sie wirklich freut 🙌🏻! Nur war das noch nie meine Realität und Ratschläge wie: „lass einfach alles Alte hinter dir“, führen bei mir eher zu destruktivem Schamgefühl und Selbstablehnung! Nicht hilfreich❣️

Für mich gilt seither, um meinen „Vergleichs-Schmerz“ zu reduzieren: mich an Menschen die ähnlich „ticken“, indem sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, zu halten“!

Viele Menschen posten von den schönsten Orten zu denen sie mehr oder weniger „spontan“ aufgebrochen sind.

Vielleicht auch  nicht ganz einfach für sie, aber sie „zerfleischen“ sich gefühlt nicht dabei.

Klar, man findet Coping-Strategien, sucht Wege um Sicherheit & Halt im Leben zu finden um so mehr „Freiheit“ zu haben. Aber das ist mit enorm viel „Arbeit“ verbunden, was auch Lebensenergie kostet.

„Leider“ muss ich sagen, mach ich mir aktuell viel Druck mit meiner Entwicklung.
Für Business und mein Kind – um ihm ein „besseres“ Vorbild“ zu sein. Ihr merkt schon da kommt die Perfektionistin durch – Achtsamkeitsalarm 🚨❗️ 
Klassisches Mama-Thema, wir können es schlecht glauben das wir gut genug sind!

Also innehalten, durchatmen, sich zentrieren um so klar zu sehen: wie geben immer alle zu jeder Zeit unser bestes❣️

Alles andere ist nicht konstruktiv und führt genau in die entgegengesetzte Richtung❗️

Noch dazu glaube ich fest daran das wir alle hier sind um verschiedene Lernerfahrungen auch bewusst zu machen, auch wenn wir sie unseren Kindern gerne ersparen würden. Darauf zu vertrauen bringt mir viel Entlastung, die ich oft brauche.

Meine Energie die mir zur Zeit für „Wachtum“ zur Verfügung steht gilt es also immer wieder zu neu zu bewerten und mich darauf auszurichten um in Balance zu sein.

Es gibt oft auch den Fall, dass es achtsamer für mich ist, aufgrund meiner aktuellen energetische Kapazität & Ressourcen Dinge gerade nicht zu tun, die ich grundsätzlich aber wieder tun möchte wie:

  • bestimmte Verabredungen wahrzunehmen 
  • mal wieder wegfliegen und meine Flugangst zu „beherrschen“
  • Mich mit meiner Familie in Hawaii niederzulassen und jeden Tag die wohltuende Sonne zu genießen 😌.

Es nutzt mir nicht immer „Sachen“ sofort zu tun wenn ich aber gefühlt noch nicht bereit dafür bin: Wenn ich mein Nervensystem damit komplett überfordert ist, ich keine Freude dran habe, energetisch draufzahle und vor allem nicht mit vollem Herzen dabei bin.

Es gilt im Leben mit psychischen Themen viel mehr achtsam mit sich zu sein und zu lernen genau abzuwägen, was man sich zumutet! Dieser Prozess darf dauern, je nachdem wie viel man hier mitbekommen hat und was einem an mentalen Hürden im Weg steht.

Einige verstehen das gar nicht, dass für mich nicht immer „alles möglich“ ist. In der Coaching-Szene, in der ich mich beruflich umtue, kriegt man dann gelegentlich mal zu hören:

  • „dann hast du einfach noch nicht das richtige „Tool“ gefunden“ oder besser noch
  • „dann hast du mein Coaching noch nicht ausprobiert“ oder manchmal sogar das heftigste
  • „dann strengst du dich einfach nicht genug an“ – 🫡fragwürdig!!

Viele Fragen auch: „warum propagierst du eigentlich ein besseres #achtsameres Leben wenn du es selbst noch nicht geschafft hast dich „innerlich frei“ zu machen“?

Den Menschen möchte ich sagen, weil ich das kann!

Zudem weis ich um die sensiblen Besonderheiten und neurologische Vielfalt von Menschen, was wichtig ist um nicht alle über einen „Kamm zu Scheren“ und wirklich individuell von HerZen mit Menschen arbeiten zu können.

Außerdem möchte ich dazu beitragen, dass Tabuthema „psychische Krankheiten“ weiter zu entstiegmatisieren. Denn mal ehrlich, die Frage ist: Wer hat denn nicht zumindest mal episodenweise psychische Themen?

Es darf heutzutage kein Tabu mehr sein, zu sagen, wenn dass es einem mental nicht gut geht!

Zudem entwertet es einen Menschen schon gar nicht in Bezug auf sein Potenzial, sein Wissen, sein Können und seine Skills!

Es darf „Normalität“ werden, dass mentaler Schmerz & Krisen auf der „Reise“ dazugehören, ohne ihre Potenziale und den Wert des Menschen zu begrenzen❣️

Ich selbst habe mich lange Zeit geschämt, mir in der Apotheke Medikamente zu holen, die mir zum Glück immer geholfen haben.

Trotzdem bin ich immer mal wieder am hinterfragen ob die Medis langfristig wirklich nötig sind?

Aus Egogründen, denn  ich habe gelernt zu denken: „wer es nicht auch so hinkommt ist zu schwach“!

Falsch: es kann auch einfach an einen anderen Stoffwechsel, einem „gestörten“ Darm-Mikrobiom – also diversen biologischen & physiologischen Prozessen, die „anders“ laufen liegen, die auf jeden Fall keiner willentlich beeinflussen kann!

Ganz davon abgesehen das man eine Depression nicht mit „Willenstärke“ bekämpfen kann.

Spannend fand ich mal wieder zu erleben, wie sehr unsere Stimmung doch von den Bakterien im Darm real beeinflusst wird.

Ich hatte zu Ostern das erste Mal total extrem Mal Magen-Darm. Neben der körperlichen Belastung dauert es auch echt eine Zeit bis sich meine Stimmung wieder hin zu „normal“ reguliert.

Klar meine Medis sind draußen aus dem System und dürfen erst wieder wirken, aber der Darm und seine Wirkweise für unsere Psyche ist einfach Wahnsinn.

Manche Prozesse sind ohne intakte Darmflora einfach nicht funktionsfähig und schon gar nicht zu kontrollieren!

Das ist zwar nichts grundlegend Neues, aber es am eigen Leib zu erfahren, zeigte mir persönlich das meine gesunde Ernährung mich hier grundlegend mental unterstützt.

Bezüglich der Einnahme von Medikamenten habe ich immer eher die Einstellung, weniger ist mehr.
Aber zum „Glück“ nicht zwingend, wenn es um meine mentale Selbstfürsorge geht. Denn ich habe in der Familie erlebt, wie viel kostbare Lebenszeit und Freude man einbüßt, wenn man sich dieser Option verweigert.

Ich möchte mit diesem Stigma brechen und euch sagen: Es kann so hilfreich, achtsam und ein Akt der #selbstfürsorge sein diese Medikamente zu nehmen. Das sage ich in vollem Bewusstsein meiner oftmaligen Ambivalenz zum Thema Medikamente.

Auch ich darf das noch vollumfänglich einsinken lassen, denn jedes Mal wenn es mir gut geht oder sich was an der Medikation ändert, ist mein Ego erstmal in „brauch ich nicht mehr“-Stellung.

Mir haben die Medikamente aber ganz klar geholfen, zu überleben, mich besser kennenzulernen und zu wachsen – was ich nicht wirklich für möglich gehalten habe.

Gerade da das Leben unberechenbar ist und in letzter Zeit viele „Schicksalsschläge“ ums Eck kamen, halfen mir Medikamente erst wieder klar zu sehen und „weiterzumachen“. 

Gerade wenn man mit Trauma & Hochsensibilität, was sich m. E. nach gegenseitig bedingt, im Leben konfrontiert ist, sollte man offen und achtsam für sich ausprobieren, was dem eigenen System guttut und was nicht.

Für mich geht es selbst als Betroffene immer noch darum mich frei zu machen von der „Scham“ der psychischen Erkrankung, und auch euch dabei zu unterstützen❣️

Deshalb sind meine Beiträge vielleicht oft sehr tief und nicht immer „bunt“ – wobei ich mir grafisch Mühe gebe 🤭. 

Aber lebensnah zu berichten, ist zwischenmenschlich viel wertvoller, möglichst ohne den eigenen Müll abzuladen und dabei zu inspirieren!

Die mentale Gesundheit ist eine Reise🧳 zu sich selbst, auf der man vieles von allen Seiten zu hinterfragen & betrachten lernt❣️

Zudem macht einen das Thema offen für die wunderbare „Vielfalt“ der Menschenlichkeit – ob ich es nun „neurobiologische Störung“, „Krankheit“ oder einfach „Vielfalt“ nenne.

Wobei ich durch die begriffliche Differenzierung nicht die enormen Symptome und Schmerzen die psychische Krankheiten beinhalten, verharmlosen will.

Rein gesellschaftlich ist es wichtig eine „Diagnose“ zu haben um Hilfe zu bekommen. Rein menschlich hat es mich persönlich immer gestört, in „Krankheiten“zu denken, da ich mich davon auf eine „Sache“ reduziert fühle.

Denn aktuell ist unsere Gesellschaft noch weit weg von „Offenheit“ im Bezug auf psychische Krankheiten, vor allem im beruflichen Kontext! Was gerade hier ungemein wichtig ist, denn hier verbringen wir enorm viel Zeit und gerade hier entstehen „Krankheiten“ oft erst!

Wenn die Wirtschaft bereit ist hinzuschauen, und offen, ehrlich und menschlich damit umzugehen, könnte ihnen das sicher auch viel Geld das für krankheitsbedingte Abwesenheit „anfällt“ einsparen.

Wenn Geld denn immer im Fokus steht: warum es nicht aus diesem Blickwinkel betrachten?
Ist es zu heikel, sind Zahlen zu schwer zu beschaffen?

Ich glaube nicht. Auf jeden Fall würde es zu besseren Arbeits- und Gesundheitsbedingungen von Menschen führen!

Wenn so zurückblicke, hat mich meine „Krankheit“ jedoch einiges wichtiges gelehrt:

  • Über den Tellerrand hinauszublicken 
  • Nicht aufzugeben!
  • Mich endlich kennenzulernen, meine Bedürfnisse & Grenzen
  • meinen Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Selbstakzeptanz zu verbessern … auch wenn da noch was geht 🙃.
  • Nach passenden, individuellen Lösungen für mich zu suchen!
  • Meine Gesundheit zur obersten Priorität in meinem Leben zu machen!
  • mein Leben zu verändern, zu einem erfüllteren „Sein“. Und ja: manchmal geht es auch schlichtweg nur ums „überleben“, das darf ich mir dann auch zugestehen! Denn es wird einen viel zu häufig, gerade in meiner „Bubble“, suggeriert das „überleben“ ein zu kleines Ziel ist!

Ich sage das kommt immer auf den Mensch, seine Ressourcen, seine Geschichte an – es gibt ganz klar immer wieder Tage da sagt man sich „bin froh das der Tag vorbei ist“ und das darf dann auch gut so sein!

👉🏻Überleben wir denn nicht alle oft „nur“? Ist dass verwerflich, hey wir leben? Schon mal die wenig beleuchtete Seite betrachtet?

Mir reicht es oft auch „nur“ zuhause zu sein, zu meditieren oder die Natur zu genießen das geht dann, selbst an Tagen des „Überlebens“ noch.

Gerade wenn man mit psychischen Themen seinen Weg finden möchte, darf ich euch zur Entlastung sagen: es darf Zeit dauern und achtsam in eurem Tempo gehen❗️

Klar kann es machmal der Fall sein, wenn ein Thema gerade „reif“ ist das es „entscheidungsfähig“ ist, aber oft ist das ganze doch eher ein Prozess dahin.

Wir dürfen mehr und mehr den Druck rausnehmen und uns so entwickeln wie es uns gut tut!

In dem Vertrauen das alles zur richtigen Zeit passiert! 

Für mich heißt das auch mal wieder weniger „wachsen“ wollen und einfach „Sein“❣️

Wichtig ist in Zusammenhang mit psychischen Themen auch die Definition des Begriffs „Erfüllung“ oder „Erfolg“: wo will ich genau hin und wie kann ich das realistisch mit den Ressourcen die mir zur Verfügung stehen schaffen?

Das hilft ungemein um den Druck rauszunehmen aus dem Spiel des gesellschaftlichen „Mithaltens“ oder „Verpassens“.

👉🏻Ich bin trotzdem noch ein absoluter Fan von „Dream big“ aber es muss vor allem achtsam zu meiner verfügbaren Energie passen❣️

Wichtig auf eurer Reise zu mehr psychischer Gesundheit ist auch zu wissen das „Diagnosen“, die nicht immer leicht sind zu stellen sind, auch mal daneben liegen können.

Ich persönlich folge da immer meiner Intuition, die ich mittlerweile besser vom Verstand getrennt betrachten kann.

Wenn sich eine „Diagnose“ also nicht passend für dich anfühlt und verordnete Medikamente nicht anschlagen, wünsche ich dir das du die Stärke entwickelst deine Meinung darüber in deinem Tempo zum Ausdruck zu bringen – auch das ist ein Weg!

Ich persönlich wurde immer „nur“ auf Depression behandelt wobei meiner Erachtens das Trauma und ggf. ADHS, klar durch mein Leben ziehen.

Also zieh ich jetzt mal los und besorg mir einen Termin zur ADHS „Diagnostik“ möglichst mit EEG ist aussagekräftiger als tausend Fragebögen.

Ich möchte genau hinschauen und ausprobieren wie es sich anfühlt mit eine weiteren Pille zu nehmen um meine meine Lebensqualität zu verbessern.
Denn es darf auch mal nicht „auf die harte Tour“ gehen❣️

Wer weiß wie selbstzerstörerisch und quälend mentaler Schmerz  ist, wird mir zustimmen wenn ich sage: „lets try & see if it works“!

Denn sich selbst weiter zu „quälen“ ist alles andere als „sexy“ 🤭 und beraubt mich der einen oder anderen Erfahrung die ich mit Pille vielleicht ja machen kann 🤔

In dem Sinn hoffe ich euch das ich euch bisserl Hoffnung & Inspiration zum achtsamen Umgang mit eurem mentalen Schmerz hab geben können!

Von HerZen💖,

Silke