Mein Weg zur inneren Mitte…

Mein Weg zur inneren Mitte...

Es war wenig los im außen im neuen Jahr aufgrund von Corona – gemütlich zuhause, aber in mir war mein inneres Kind gerade total überfordert von all den inneren „Baustellen“ die sich gerade zeigten.

Meine Erfahrung ist jedoch, das im Leben alles zur richtigen Zeit kommt genau dann wann es dran ist.

Denn dann ist Körper & Geist bereit sich damit auseinanderzusetzen- so schwer es auch manchmal auch ist. 

Wichtig ist dabei ggf. aber auch sich Hilfe oder Anregungen von außen zu holen wenn man am Ende mit der eigenen Kraft ist, was auch manchmal zum Lernprozess dazugehört.

Ich bin froh gelernt zu haben das es mir auch mal nicht gut gehen darf, auch wenn das Akzeptieren immer noch auf einem anderen Blatt steht – deshalb fällt es mir mittlerweile leichter um Unterstützung zu bitten- was echt viel Kraft sparen kann, die an anderer Stelle wieder gebraucht wird…also lieber früher als später nachfragen! 

Die Frage ist allerdings auch immer was kann mir gerade helfen? Wen frage ich?

Klassische Verhaltenstherapie ist immer meine erste Wahl gewesen, wenn es gar nicht mehr weiter ging am besten 24/7.

Nebenbei hab ich aber auch anderes alternatives, esoterisches und wissenschaftliche Methoden und Instrument ausprobiert, da ich mich persönlich für viel interessiere und begeistern kann.

Ich habe viel an mir herumgedoktert ohne zu merken, dass mich das mehr in den Informations- und Selbstoptimierungswahn und näher zum Perfektionismus brachte. Ich wollte die Methoden perfekt erlernen, alles wissen was es zu wissen gab und wenn ich das erstmal drauf hatte würde ich endlich die „beste Version“ von mir selbst sein!

Klingt einfach, oder? 
Kommt euch dieser Gedanke 💭 nicht auch bekannt vor?

Jedoch war immer mehr mein Verstand mit Ego aktiv an dem Prozess der vermeintlichen Veränderung geteilt, als mein 💖.

Mein Bauchgefühl war hingegen meist etwas unschlüssig, da der Innere Kritiker der vom Verstand kontrollierte wurde es immer wieder mit Selbstzweifeln in die Knie zwang.

Also tankte ich immer viele Infos und Ideen, tat mir auch das eine oder andere Gute aber nichts hatte festen Bestand in meine Leben. Das frustrierte mich und es machte mir Druck noch mehr zu lernen, noch bessere Tool zu finden noch mehr an mir zu arbeiten….immer mehr von allem. 

Die Welt die ich gerne ruhig und gelassen authentisch erleben wollte wurde stattdessen immer mehr zur atemlosen Hast- zur permanenten Suche nach Erfüllung durch verstandesmäßig Methoden.

Ich erkannte nicht das ich dadurch mein inneres Ungleichgewicht noch verstärkte – denn noch mehr Verstand braucht es bei mir echt nicht.

Die Sehnsucht nach Authentizität wurde noch größer, was mir noch mehr Druck machte endlich voran zu kommen.

Wenn das Leben ein Haus wäre, war es die Aufgabe meines „Bauarbeiters“ aka „Seele“ verschiedenste Materialien  (Tools & Konzepte) auszuprobieren um zu schauen, was mein Haus am stabilsten macht.

Kam mir echt oft vor wie die drei kleinen Schweinchen, deren Haus häufig neu gebaut werden durfte: frustriert, verängstigt und unsicher.

Was ist heute für mich anders?

Unsicherheit, Angst und Frust gibt es noch immer genug , aber es gibt durch die Integration von Zazen in mein Leben auch erstmals wahre „Erfolge“ auf meinem Weg:

  • bessere Bewusstsein/Wahrnehmung von Sinnen, Körper & Geist
  • Mehr Gelassenheit
  • Mehr Selbstsicherheit/Urvertrauen

Im Gegensatz zu den vorherigen „Methoden“ zur Selbstverwirklichung die ich probiert habe, weiß ich theoretisch wenig über diesen den Zen Ansatz.  Was mir gerade am liebsten ist, denn mein Verstand soll diesmal nicht die erste Geige spielen, sondern mein Herz 💖!

Denn vor allem im Zen gilt  es, Dinge nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen zu verstehen!

Es geht diesmal nicht darum in der Methode zu brillieren oder dem Perfektionismus zu frönen  indem ich schnell zur Erleuchtung zu komme. 

Es geht nicht darum Wissen zu tanken und damit zu glänzen oder andere damit zu dominieren – Nein es geht endlich mal nur ums wesentliche um „mich“.

Als ich gesundheitlich eine Auszeit von dem Alltag nehmen konnte, kam erstmals etwas Ruhe und Stille zurück in mein getriebenes Leben – vor allem auf geistiger Ebene.

Dadurch entstand erstmals wirklich mehr Raum für neues in mir. Ich hatte Zeit mir meiner Themen bewusst zu werden – einen Überblick zu bekommen. Somit entstand eine innere „Aufgeräumtheit“ die es mir, im Nachhinein gesehen, einfacher auf meinen Weg zu mir zurück zu kommen.

Ich habe schon immer viel geführte Meditationen gemacht, also war der Einstieg ins Zen über die „Zazen“ Meditation relativ „einfach“.

Ich stolperte da so rein über geführte Zazen-Meditation auf YouTube vom Zen-Meister Hinnerk Polenski.

Mich faszinierte die „Einfachheit“ und die „totale Anspruchslosigkeit“ beim Zazen – „einfach“ geschehen lassen- ohne irgendwas zu erreichen🧘‍♀️.

Mir nahm das sehr viel Druck, endlich konnte ich „einfach“ so sein und nicht noch mehr müssen aufgrund der Meditation (kein ich „muss mich danach besser zu fühlen“ oder gar „erleuchtet“). Ich muss aber auch sagen Hinnerk hat echt auch eine wirklich besondere Art das wesentliche auf den Punkt zu bringen – den das ist Zen das „wesentliche“.

So konnte ich lernen mich ins „Zazen“ fallen zu lassen und darin ein Zusammensein mit meinem 💖 zu finden.

Die Stille im Inneren zu finden, auch wenn es im innen und ggf. im außen gleichermaßen laut ist – das ist für mich die wesentlichste und wohltuendste Herausforderungen die mir dieser Weg des Zen gerade für mein Leben bietet.

Es ist zudem einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl den Körper, das Herz und sein wahres Selbst endlich spüren zu können. Es gibt mir viel Kraft, zu wissen das auch an schwierigen Tagen eine Rückkehr zu mir selbst möglich ist indem ich mich auf mich und mein innerstes zurück besinne.

Die Rückkehr in die Realität- Zazen, hilft mir dabei ungemein. Hier die wunderschöne Beschreibung der „Seins in der inneren Mitte“ von Hinnerk aus seinem Buch „Höre auf zu denken – sei einfach glücklich“:

Ein unbestimmtes Gefühl, ein Ton, der erklingt. Ein Lied, das gespielt wird, und ein Heru wird berührt. Die große Natur.Immer dann, wenn ein Moment des Innehaltens ein Gänsehautschauer ist.

Und ihr erkennt,

hallo Sehnsucht, das ist ja der Weg.

Und wenn ihr diesem Weg folgt,

dann wird es heller.

Und in dem Moment,

wo ihr im Zentrum eures eigenen Seins seid, leuchtet die Antwort auf.

„Wer bin ich?“

Ein gutes Jahr nachdem ich angefangen hatte „Zazen“  zu praktizieren, indem ich täglich fast ausschließlich die geführte Metta-Meditation von Hinnerk auf YouTube macht, hat mein 💖 wohl Erbarmen mit mir gehabt und sich langsam etwas mehr geöffnet. 

Vor kurzem kristallisierte sich dann die scheinbar so triviale Frage „wer bin ich“ erstmalig nicht auf Verstandes- sondern auf Herz-Ebene heraus.

Im Vergleich zu früher besitzt sie nun mehr Kraft um etwa in meinem Leben zu erkennen und zu ändern. Seither meditieren ich gerne auf die geführte Mantra-Meditation von Hinnerk „Wer bin ich“.

Nun da ich mehr im HerZen angekommen bin, möchte ich es auch meinem Verstand ermöglichen sich mit mir auf den Zen-Weg zu begeben – wohlwissend das Wissen unterstützen kann, aber nicht das wesentliche ist!

Vor kurzem bin ich mit einer lieben Bekannten spazieren gegangen und da ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin war es mir ein Bedürfnis zu fragen ob „Zen“ eigentlich eine Religion sein.

Denn ich habe mich gerade erst von vielem befreit und möchte mich nicht durch zusätzliche Verhaltensregeln oder verletzenden Praktiken wie Exklusion von „Andersartigkeit“, die leider die meisten  Religionsgemeinschaften mit sich bringen gequetscht werden.

Ihre Antwort deckte sich mit dem was der Zen-Meister selbst über Zen sagt:

Zen ist weder eine Lehre noch ein Konzept. Es ist auch keine Religion, kein Dogma und keine Lebensphilosophie. Zen ist lebendig. Zen ist der Weg – nicht mehr und nicht weniger!“ 

(Quelle:S. 18; Höre auf zu denken – sei einfach glücklich, Hinnerk Polenski)

Ich sag immer „whatever works“ – für mich ist es aktuell Zen und so wie es sich anfühlt wird es keine Eintagesfliege für mich sein!

Was es für mich allerdings noch zu klären gilt ist welcher Zen-Tradition ich mich auf meinen Weg widmen möchte:

Dem japanisch geprägten „Daishin Zen“ von Meister Hinnerk oder dem sog. „Sati-Zen“ von Thich Nhat Hanh (Thay)?

Vom ersten Gefühl her mag ich die ruhige, warme und achtsamkeitsorientierte Praxis von Thay lieber als das harte japanische…was aber auch nur daran liegen mag das ich mich mit der Kultur nicht auskenne und eher Vorurteile im Kopf habe 😬.

Also mit innerer Weite & Offenheit weiter gehen…

Spannend sind auf jeden Fall beide Zen-Traditionen!

Ich muss sagen: ich mix mir auch gerne mal meinen eigenen „Cocktail“ des Wohlbefindens. Also vielleicht das beste aus beiden Zen-Richtungen für mich 🤩!

Hoffe ich konnte euch ein bisschen einen Einblick in die Gefühlswelt des Zen durch „Zazen“ geben. 

ZEN selbst geht natürlich weit über diese Meditationspraxis des „Zazen“ hinaus –  tief in die Sutren des Buddhismus. Dazu benötigt man dann wohl, wenn man offiziell „anerkannter Zen-Schüler“ sein will einen offiziell anerkannten Lehrer. Diese Frage stellt sich für mich zwar noch nicht wirklich, aber spontan würde ich sagen ich mach gerne meine eigenen Erfahrungen 🙂 !

In dem Sinn 🙏🏻

Namaste -> jap. „Gassho“, ( im Daishin-Zen )

Von HerZen,

Silke

Weg des Herzens….

Kennt ihr das, wenn euch ein Sachverhalt „glasklar“ erscheint , so sehr das ihr euch gar nicht mehr vorstellen könnt, das ihr jemals anders über die Sache habt denken können?

Weg des Herzens....

So geht es mir aktuell damit das die Heilung bzw. der Weg zu mir selbst in mein Herz führt! Es ist als sei diese Erkenntnis tief in jeder Zelle in mir, die unumstrittene innere Wahrheit meines „Seins“!

Noch vor Monaten wäre ich nie darauf gekommen, obwohl dieses innere Wissen gefühlt schon immer tief versteckt in mir ruhte.

Es ist Wahnsinn wie sehr sich das Denken, die Glaubensätze – ja die ganze Innere und somit auch die Äußere Welt verändern kann, wenn man jeden Tag bewusst und liebevoll (bedeutet für mich ohne Druck) daran arbeitet.

Der Weg dahin, die Bewusstheit für diese Veränderungen zu erlangen, war für mich gefühlt endlos lang. Es galt mich erst mal überhaupt irgendwie kennenzulernen, die hellen und dunklen Stellen meines Selbst. Zu wissen wie ich überhaupt ticke, was in mir alles schwingt und ansatzweise zu verstehen was mich berührt.

Ich wollte mich schon immer besser fühlen als ich es tat und war deshalb immer offen für Veränderung, deshalb beschäftigte ich mich stetig mit Lektüre, Seminaren und inspirierenden Sachen. Schon früh auf meinem Weg fiel mir ein Buch von Safi Nidiaye in die Hand mit dem schönen Titel “ Herz öffnen statt Kopf zerbrechen“ (kann ich nur empfehlen!) der zu mir passt wie die Faust aufs Auge ;). Hätte ich mir das mehr zu Herzen genommen, hätte ich vielleicht eine Abkürzung zu meinem Herzen nehmen können…aber so wollte es das Leben wohl nicht.

Der Wille jetzt „durchzustarten“ zu meinem „Sein“ entwickelte sich immer stärker nachdem mein Sohn in mein Leben trat. Zum einen wurde ich gefühlt durch Herausforderungen im außen dazu gezwungen, aber viel wichtiger: ich wollte für meinen Sohn aus ganzem Herzen eine Veränderung für mich – für uns – hin zur Liebe!

Ich wollte als erstes vor allem endlich auch das, dass Leiden meiner Vorfahren, welches an mich weitergegeben wurde, endlich ein Ende hatte. Keine Ahnung ob man das Drama der Ahnen jemals voll auflösen kann, aber ich denke man kann es entwickeln.

Im Jahr 2019 wollte ich endlich ein paar alte Blockaden lösen, im Rahmen eines Wingwave Coachings. Ich hatte das Gefühl das mich etwas aussergewöhnliches erwarten würde, aber das es einiges so beschleunigte und ans Licht brachte, fand ich schon wirklich bemerkenswert.

Es ergaben sich zwei zentrale Entwicklungen: ich verarbeitete Dinge aus der unmittelbaren Vergangenheit meiner männlichen Vorfahren, aus Kriegszeiten. Denke man muss dazu nicht mehr sagen, jeder kann sich denken das diese Thematik sehr tief bewegend sein kann.

Eines fand ich dabei aber sehr besonders, das ich nach der einen zwei stündigen Sitzung viel in Träumen statt im wachen Zustand (mit nachdenken/analysieren) zu verarbeiten schien – als ob sich die Dinge „von alleine“ im Schlaf klären würden. Bemerkenswert war dabei auch das mein Coach die selben Bilder wie ich aus meiner Vergangenheit zu empfangen schien. Was an der Sitzung zudem bemerkenswert war, war das ich zum Abschluss des Coaching eine Karte ziehen durfte (quasi als Geschenk für eine anstrengende Sitzung ;)) auf der folgende Worte standen: Folge deinem Herzen! Damals erkannte ich die tiefere Bedeutung für mich noch nicht.

Irgendetwas lösste das ganze Coaching jedoch in mir aus, einerseits fühlte ich mich danach freier als jemals zuvor andererseits begann für mich damit eine intensive Phase der Selbstreinigung in Form einer „Krise“…na ja eigentlich zeichnete sie sich schon vorher ab, aber für mich war das wohl ein blinder Fleck.

Jedoch war es für mich, nach einem Jahr der inneren Verarbeitung- der intensiven aber liebevollen Arbeit an mir – der Weg zur Bewusstwerdung. Es war der Start in ein völlig anderes Leben in dem ich lernte das ich nicht das außen kontrollieren/verändern muss – sondern mein inneres liebevoll gestalten lernen darf um zu mir selbst zu finden.

Als ich dann den Zen- Weg einschlug, der mir auch irgendwie (anhand von YouTube Videos) vor die Füße fiel, begann die Entwicklung meines Weges zum Herzen hin erst so richtig!

Die geführte Zazen Meditation des „geerdeten Herzens“ von Zen-Meister Hinnerk Polenski täglich über Monate mehrmals durchgeführt, brachte mich dann endgültig darauf das mein Herz die Quelle meines Selbst ist.

Ich hatte immer eine Art von Hellwissen/Intuition aber da ich mich nicht kannte und mir deshalb nicht vertraute wollte ich nie darauf hören.

Mir fiel die Karte aus dem Coaching wieder ein: Folge deinem Herzen! Mein Problem ist meist das ich zuviel denke und versuche mit dem Verstand zu erfassen, somit war mein erster Gedanke: „Ich denke nicht, dass ich ich wirklich begreife, was der Satz für mich bedeutet.“ Viele Fragen kamen im Kopf hoch :

  • Was genau sagt mein Herz denn eigentlich?
  • Wann und wie spricht es zu mir?
  • Was soll ich tun um diese Herzens-Bedürfnisse umzusetzen?

Doch jetzt da ich das schreibe , kann ich die Erkenntnis aus dem Satz (Folge deinem Herzen) plötzlich auf den Punkt bringen.

Eine Stimme in mir sagt: „du musst es nicht verstehen, was es bedeutet deinem Herz zu folgen, du fühlst es doch in dir – eine Art inneres Wissen das deiner Wahrheit entspricht und von jeder Zelle deines Körpers „be-ja-ht“ wird :)!

So ist es für mich: das meiste verstehe ich nicht mit dem Kopf sondern spüre es mit dem Herzen und in jeder Zelle!

Mir ist die Tage das Buch der buddhistischen Nonne Pema Chödrön (Titel: Das Unwillkommene Willkommen heißen) in die Hände gefallen, in der auch der Sanskrit Begriff des „Bodhichitta“ (bodhi = Erwachen; chitta= Herz/Geit) auftaucht, den ich sehr passend und berührend dafür finde, was wir alle und die Welt gerade gut gebrauchen können.

Das Ziel des Bodhichitta ist es, dass Herz vollkommen zu erwecken – nicht nur damit es uns besser geht , sondern vor allem im Bezug auf anderen Lebewesen und um ihnen aktiv Trost und Weisheit zu vermitteln.

Laut Pema beginnt es mit dem Wunsch frei zu sein, von allem was uns daran hindert anderen zu helfen.

Ehrlich, meist hindert uns doch das Gefühl des „Getrennt-seins“ bzw. das dadurch ausgelöste Gefühle wie z. B. Wut auf das Gegenüber daran, für andere da zu sein oder zu helfen.

Es gibt öfter aufgeheizte Situationen in meinem Leben wo ich mir denke „was für ein Depp“(im Bezug auf ein best. Gegenüber). Schon im Moment des Denkens fühle ich mich dann auch schon gleich mies – eine Schwere, Einsamkeit, Wut etc. zieht ein.

Wenn ich aber erstmal mich im liebevollen Licht meines Herzens sehe und bemerke was bei mir gerade für ein Film (der Vergangenheit) läuft und im nächsten Schritt dann noch mein Gegenüber mit seinem Film kämpfen sehe – merke ich doch schnell das wir viel gemeinsam haben.

Der Fokus auf das Gemeinsame, der aus dem Mitgefühls des Herzens entsteht, ist es was uns zusammenbringt und uns hilft über unsere Differenzen zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden!

Ja, das hört sich jetzt vielleicht leicht gesagt an, ich weiß allerdings sehr wohl wie schwer es sein kann aus dem eigenen Film auszusteigen, geschweige denn den anderen dann noch mit Verständnis zu begegnen. Was mich aber immer davon überzeugt das es den Aufwand wert ist es zu tun, ist das gut Gefühl das aus meinem Herzen in jeden Winkel meines Körpers ausstrahlt!

In dem Sinn: Übung macht hoffentlich den Meister :)!

Also, ihr lieben Herzensmenschen: lasst uns in Minischritten jeden Tag üben alte Denkweisen/Verhaltensmuster im stressigen Alltag diesbezüglich zu hinterfragen und dann zu verändern um irgendwann zum Bodichitta überzugehen – dem Herz des Erwachens!

Von Herzen,

Silke

Im Chaos den Sinn finden…

Im Chaos den Sinn finden...

Seit ich meinen beruflichen Wiedereinstieg gestartet hatte, lief der Alltag wieder gefühlt in einigermaßen „geordneten Bahnen“. Das „normale“ Leben hatte mich wieder! Die Phase meiner Depression lag hinter mir, was mich gedanklich weitaus weniger schuldig fühlen lies, da ich ja wieder meinen Beitrag zur Familienkasse & Gesellschaft leistete.

Der Morgen verlief für mich erstmals seit langem ruhig, da ich das Privileg hatte heute noch liegen bleiben zu dürfen während mein Mann unseren Sohn zurecht machte, um ihn in den Kindergarten zu bringen.

Yeah…das Leben war auf meiner Seite – was konnte da noch schiefgehen?

Endlich konnte ich meine morgentliche Routine wieder durchführen – ohne das Gefühl völlig getrieben zu sein und schnell zum Ende zu kommen. Für mich bedeutet das, dass ich..

  • mich genüsslich im Bett dehne – tut mir persönlich immer gut, besonders in den Beinen, ich habe mal gelesen das die Ängste der Vergangenheit sich gerne körperlich gerade dort festsetzen – für mich ist diese Aussage jedenfalls sehr stimmig :).
  • meine 10 Versprechen (meine Lieblingsmantren wie z. B. „Ich bin genug, ich tue genug, ich habe genug“) in Ruhe laut rezitieren und mich in sie reinfühlen kann.
  • dreimal tief ein- und ausatme nach Zen-Art von Thich Nhat Hahn: Ich atme ein und stelle mir vor das ich eine Blüte bin, die dabei aufgeht. Ich atme aus und stelle mir dabei vor das ich ein Berg bin der fest geerdet ist.

Wenn ich es schaffe mir diese ca. 10-15 Minuten am Morgen allein zu nehmen, und dabei nicht sofort zur nächsten Tagesaufgabe hetzen zu müssen, dann fühle ich mich mehr in meinem Herzen und viel motivierter. Die Freude auf den Tag und all seine Herausforderungen lässt ich dann immer regelrecht aus dem Bett springen – ganz im Gegensatz zu der Trägheit die mich an anderen Tagen gefühlt aus dem Bett kriechen lässt.

Leider kommt es allerdings viel zu häufig vor das mein Sohn mich weckt und Aktion angesagt ist und ich froh bin wenn ich die Augen dabei offen halten kann :).

In diesen Fällen fällt die gepriesene Morgenroutine dann so aus das ich zumindest die Atemübung in den Tagesstart einfliessen lasse. Für den Fall das dann zwischendurch noch ein paar Minuten „me-time“ anfallen lasse ich mich häufig auf mein Meditationskissen fallen und versuche kurz Zazen zu machen – sitzen & atmen ohne jeglichen Anspruch/Druck/Erwartung…einfach „nur“ hier Sein ohne irgendwohin zu müssen.

Ehrlich ihr lieben: an manchen Tagen klappt es mit der Meditation und an manchen war es zumindest einen Versuch wert, um liebevoll mit mir zu sein :).

Heute war Home Office angesagt, also hieß es den flexiblen Arbeitsplatz herrichten. Mich „herzurichten“ hatte ich aktuell noch keine Zeit – es musste erstmal ein Cafe zu starten in den Tag her.

Also stürzte ich mich voll rein in die Arbeit, ich bin jemand der ziemlich leidenschaftlich dabei ist und auch wenn die Themen manchmal in wenig Zeit erledigt werden sollen, einen gewissen Anspruch an seine Leistung hat. Denke mein Chef sieht das manchmal etwas anders, aber so sind die Menschen einfach alle anders gestrickt und das wichtigste ich immernoch zum selben oder noch besseren Ziel zu kommen ;).

Die Themen waren heute komplex und es standen viel Meetings in einer Reihe hintereinander an bei denen Rückfragen und Diskussionsbedarf bestand. An solchen Tagen wo ein Meeting das andere jagt, schwirrt mir nicht nur der Kopf – ich fühle mich auch als ob ich Bodenhaftung verliere und weniger geerdet bin.

Ich denke für sensible Menschen mit Natur aus vielen Gedankengängen ist es sowieso immer etwas herausfordernder Multi-Tasking und die heute Informationsfülle und Komplexität der Arbeitswelt zu verarbeiten, aber was es dann noch energieraubender macht ist diese hohe Taktung der Meetings.

Nicht zur eigentlichen Arbeit zukommen, geschweige denn alles korrekt dokumentiert zu bekommen was an To-Dos aus den Meetings zu erledigen ist wird echt zur Herausforderung. Gefühlt steigt man innerer Druck, da ich nichts effizient abgearbeitet bekomme – auch wenn man sonst viel tut.

Meist bin ich so tief drin das ich sogar vergesse aufs Klo zu gehen bzw. es bewusst verschiebe, ebenso Essen oder trinken. Diese Verhaltensweise erkenne ich zum Glück mittlerweile schnell und kann wieder gegensteuern, denn diese dauerhafte Vernachlässigung von Grundbedürfnissen führte mich doch erst in die Depression.

Ja- für mich ist einer der wesentlichen Faktoren warum ich depressiv war/bin nicht das ich weniger belastbar bin/war sondern das ich nicht genug positive Anreize in meinen Alltag eingebaut habe und Grenzsetzung zugunsten von Verantwortungsbewusstsein vernachlässigt habe. Das musste jetzt an der Stelle mal raus, denn ich kann es überhaupt nicht leiden das in unserer modernen Gesellschaft Menschen mit die unter ihren Non-Stop Gedanken leiden und depressiv werden als weniger belastbar oder sogar „krank“ hingestellt werden.

Ja es ist eine Form der Krankheit, rein objektiv gesehen, aber man ist deshalb genau wie bei einer „normalen“ Krankheit weder „Gaga“ oder „nicht zurechnungsfähig“ noch „weniger belastbar“. Vielleicht funktioniert manches langsamer oder man fühlt einfach leider gerade viel zu viel negative Emotionen als positive – aber das tun „gesunde“ Menschen ja ehrlicherweise auch.

Ich habe mal gelesen, das es total normal ist das die Gedankengänge eines Menschen täglich zu ca. 70% negativ sind, das scheint wohl aufgrund unserer Konditionierung einfacher zu sein als wohlwollendes zu denken ;). Depression ist für mich also lediglich eine eine längerfristig bestehende Überlastung der Nerven getriggerter durch zuviel Gedanken/Glaubenssätze die negativ sind und meist in der Vergangenheit ihren Ursprung haben.

So jetzt bin ich leider etwas vom eigentlichen Thema abgeschweift ;)…aber es ist mir echt wichtig mit diesen Klischees und Stigmatisierung von (temporär) psychisch angeschlagenen Menschen aufzuräumen!
Es geht dabei nicht nur um mich, denn ehrlich ich hab mich durch meinen Blog schon geoutet, vielmehr hoffe ich dazu beizutragen das sich die Sichtweise der Menschen auf psychische „Krankheiten“ dadurch korrigieren lässt.

Also zurück zu meinem Chaos Tag: die Arbeit lief wie gewohnt im Informations- und Meetingüberfluss dahin, was mich dazu veranlasst mich wieder der bewussten Atemübung für drei Atemzüge zuzuwenden…hab da echt lange üben müssen – aber jetzt spüre ich da schon mehr Entspannung und Erdung als am Anfang.

Erschrocken bemerkte ich irgendwann, das es schon wieder Zeit war den PC zuzuklappen und mich startklar für den Weg zum Kindergarten zu machen. Wo geht die Zeit nur hin, wenn man konzentriert ist?

Also trotz spät-dran-seins bewusst normal bzw. entspannt gehen und tief atmen um den Weg zum Kindergarten für eine bewusste Denkpause zu nutzen um wieder bei mir anzukommen. Ich persönlich nenne es ja auch – meinen Versuch zur Gehmeditation.

Ja ihr lieben: Bewusstheit und Erdung/Mitte finden lässt sich in allen Lebenslagen trainieren….auch wenn es für mich gefühlt ewig gedauert hat bis ich es hinbekommen habe.

Also lief ich so, einigermaßen geerdet, zum Kindergarten…alles ist gut :). Die Erzieherin kam freudestrahlend auf mich zu und erklärte mir das mein Kind heute so brav war und immer der erste der fertig war – ob persönlich habe da ja eine etwas andere Sichtweise: das ein Kind zwar Grenzen kennen & lernen soll aber immer noch gerne ein Kind sein darf. Na ja…ich lächelte – ist ja lieb gemeint von ihr und ich schätze sie sehr.

Der kleine kam gleich auf mich zugestürzt und war auf einmal gar nicht mehr so „brav“ – er bombardiert mich mit Fragen die ich leider verneinen musst und somit nahm das „Drama“ seinen Lauf ;).

Mein Sohn ist hat viele Talente, aber eines seiner größten ist es so laut zu schreien wenn ihm was nicht passt das Gläser springen und die ganze Stadt alarmiert ist. Es ist immer wieder „nett“ in diesem Zustand mit ihm durch die Münchner Innenstadt laufen zu „dürfen“. Ja seit ich eine Mutter bin weis ich wie es sich anfühlt der Negativ Magnet von Aufmerksamkeit im Umkreis von Kilometern zu sein. Trotz Verständnis für mein Kind, dass gerade einfach sichtlich überfordert von allen seinen Gefühlen ist und sich entwicklungstechnisch gar nicht anders verhalten kann, möchte ich dennoch im Boden versinken nachdem ich mir eine Packung Oropax ins Ohr gestopft habe.

Der Stresslevel, von mir als geräuschsensiblen Menschen, schnellt also gefühlt auf 380% hoch und tanzt Tango bis wir zuhause ankommen und der kleine sich langsam beruhigt.

Erschöpft sinken wir beide auf das Sofa und gönnen uns erstmal ein kleines Eis und auch eine kurze ruhige Auszeit.

Es dauert schon einige Zeit und einen Cafe bis ich mich davon erhole und mich entscheide es heute mal langsam mit dem Kinder-Mittagsprogramm angehen zu lassen.

„Pausen für mich nicht vergessen und vor allem tief Atmen“ – ist mein Mantra dabei.

Das Kind will allerdings doch öfter mal bespaßt werden und dabei konstant im Hier & Jetzt zu sein ist gerade bei meinem Energieverlust nicht mehr möglich…also einfach annehmen wie es ist auch wenn ich gestresst und schlecht gelaunt bin.

„Mitgefühl ist mich und diese herausfordernde Situation“ ist der „Zaubersatz“!

Natürlich wird es nicht ruhiger bei uns zuhause, nein es kommt ein Spieldate vorbei – soweit so gut – man kennt sich, man mag sich…wenn ich es nur einfach annehmen könnte das ich gerade einfach durch bin und denn Kids weniger bieten kann.

Na ja..irgendwann ist es dann Essens-, Kuschel- und Bettgeh-Zeit und es wird langsam aber sicher ruhiger und entspannter im außen und meinem inneren.

Nach dem Zubettbringen widme ich mich erstmal wieder der Atmung und nach einiger Zeit tritt der Effekt ein – mein Herz tritt wieder in den Vordergrund und lässt mein Gehirn zur Ruhe kommen. Durch weniger Denken sinkt auch der Stress und ich fühle mich wieder etwas mehr wie ich selbst – in meiner Mitte.

Der innere Druck lässt nach, es wird still und leerer in mir. Es entsteht Raum für Liebe und mehr Mitgefühl, Akzeptanz der Situationen und die Möglichkeit alles ins rechte Licht zu rücken. Aus dem kreativen Nichts in mir entstehen folgende Fragen:

  • Was wenn es nicht einfach „nur“ ein chaotischer, stressiger Tag war – einer derer die es immer wieder mal gibt?
  • Was wenn mein Kind nicht nur einen schlechten Tag hatte oder selbst gestresst war ?
  • Was wenn dieser Tag in Wahrheit vom Leben so gestaltet wurde um mich „liebevoll“ weiterzuentwickeln – damit es nicht langweilig wird ?

Mein Herz gab die eindeutige Antwort:

Ja, diese Tage sind Wachstumstage für dich. Dein Sohn ist dabei dein bester Lehrer!

Ich muss sagen diese Herzens-Wahrheit macht es mir leichter in meine Mitte zu kommen, zu lächeln und mich auf Morgen zu freuen ;).

Ich wünsche euch das auch ihr in euren Herausforderungen die befreiende Herzens-Wahrheit finden könnt.

Lasst uns das gemeinsam üben – vielleicht klappt es ja irgendwann von allein 🙂

Von Herzen,

Silke

Vom Umgang mit Zeit…

Vom Umgang mit Zeit...
Sei dir wichtig: nutze deine Zeit bewusst, für dich!

Seit Jahren hatte ich als Mama wenig bis keine Zeit für mich, und wenn doch 2 Std am Abend noch zur Verfügung standen war ich immer total überfordert was ich jetzt damit anfangen sollte ;).

Es fühlt sich für mich so an als hätten wir Menschen bei dem andauernden rennen von einem Termin/Erledigung zum anderen vergessen wie es ist zeitliche Lücken im Plan zu haben – meist ist ja alles durchgetaktet. Wenn sich dann doch freie Räume im Zeitplan ergeben erschlägt mich dieser Raum im ersten Moment förmlich, sprich ich stehe total unter Druck was ich alles damit anfängen „müsste“ um endlich mal wieder „was für mich zu tun“ bzw. mich wirklich wohl statt gehetzt zu fühlen.

Ich als sensibler Mensch fühle die gesellschaftlichen Schwingungen sehr stark, all diese Pflichten die man hat und alles was man darstellen will um ein akzeptierter Teil der Gesellschaft zu sein. Was also „müsste“ ich an einem solchen freien Tag tun, was wird von mir erwartet: gechillt den Tag zu genießen, in Harmonie mit mir selbst zu sein und gleichzeitig alles für die Familie zu tun, Haushalt, Einkäufe, Putzen etc.? Für mich ist der Fokus auf das Umfeld und deren Bedürfnisse stark anerzogen, da es war meinen Eltern sehr sehr wichtig das andere dachten.

Ich persönlich möchte mich mehr und mehr davon lösen, wie man leben sollte damit keiner mit dem Finger zeigt. Ich möchte meine eigenen Bedürfnisse, Launen, Lebensart nachkommen und einfach „Sein“.

Ich möchte mein Leben leben, so dass ich am Ende meiner Tage sagen kann: ja das war mein Leben, ich habe es genossen mit allen ups & downs!

Heute morgen als ich erwachte, merkte ich das ich gerade nicht wirklich auf meinem Weg bin. Nach all den Jahren funktionieren und ackern, habe ich für mich die bewusste Entscheidung treffen können, das leisten hintenanzustellen und mehr Freizeit für mich zu haben, was zum Glück gerade finanziell funktioniert.

Ich habe mich aufgerafft und eine 4-Tage Woche in mein Leben gerufen. Heute war nun der erste freie Montag und ich wachte auf – nicht mit dem Gedanken von Freiheit & Freude darüber, sondern mit Druck und Angst.

Ich wollte heute erstmals nach Ewigkeiten ein paar Stunden länger schlafen, was auch super funktionierte nachdem mein Mann den kleinen heute früh in den Kindergarten brachte. Statt darüber glücklich und zufrieden zu sein, fühlte ich mich schuldig und getrieben.

Schuldig da ich länger als andere arbeitende Mitglieder – besonders meine Mann – der Gesellschaft ruhen durfte und mich früh nicht um meinen Sohn gekümmert hatte. Das „Rabenmutter“ als Stimme der Gesellschaft klang mir schon im Ohr. Ich wollte aufspringen und schnell all die Aufgaben erledigen die ich in den letzten Stunden nicht habe schaffen können, das Geschirr musste in die Maschiene geräumt werden, die Wäsche gewaschen, der Boden gesaugt etc.. Der Druck stieg merklich je wacher ich wurde und die Angst vom Leben abgehängt zu werden kam auf.

Als ich nach ein paar Minuten bewusst wahrnahm was da gerade in mir los war, musste ich erstmal schmunzeln ;). Da mache ich jetzt seit Monaten Atemübungen, Zazen und höre bei der Hausarbeit meine liebsten Achtsamkeitstalks von Zen Mönch Thich Nhat Hahn und dennoch sitze ich hier und fühle mich als wäre ich wieder das kleine Zahnrad im Uhrwerk der Gesellschaft das getrieben ist und nur funktioniert.

Die Bewusstheit, ist der wichtigste und auch der herausfordernste Schritt für mich – denn sobald ich wahrnehme was hier gerade läuft greift eines meiner Versprechen nach denen ich versuche mein Leben auszurichten: ich übernehme Verantwortung für meine Gefühle, Gedanken und Glaubenssätze!

Also kam ich aus der Nummer nicht raus, mein erster freier Tag ist mir viel zu wertvoll um ihn an die negativen Glaubenssätze und Gefühle der Vergangenheit zu verschwenden.

Klar ausgedrückt: ich möchte lernen diesen Tag der mich monatlich immerhin 500€ kostet für mich zu nutzen.

Immer noch keine einfache Frage: was würdet ihr mit freier Zeit tun was auch mehr zu euch selbst bringt?

Wie sagt Thich Nhat Hahn immer so schön „erstmal atmen“, also konzentrierte ich mich auf drei bewusste Ein-/Ausatmungen und schon lichtete sich der Nebel der Vergangenheit aus Druck/Stress & Angst.

Es entstand ein offener heller Raum in mir voller Möglichkeiten.

Fakt ist ,die Zeit für mich sollte:

  • sich gut anfühlen und
  • mich in meine Mitte bringen,
  • voller Schönheit der Natur,
  • voller Genussmomente und
  • Stille sein.
Was dabei für mich „Leistungstier“ ungemein wichtig ist: den inneren Antreiber im Blick zu haben und ihn zu besänftigen mit dem Mantra „in der Ruhe liegt die Kraftund „ich tue genug, ich habe genug, ich bin genug“!

Die Atmung fing an mich langsam zu mir zurück zu bringen – in meinen Körper. Ich streckte mich und begann mit meiner Morgenroutine zu der ich leider sonst nie komme, da mein süsser kleiner Sohn zu unterschiedlichen Zeiten aufwacht und mich jedesmal mit seiner Präsenz überrascht ;).

Also zuerst:

  • Dehnen & Strecken im Bett
  • Bewusstes Atmen
  • Meine 10 Versprechen für den Tag rezitieren und fühlen

Los gehts: das Leben ist für mich auf in den Tag!

Nachdem ich mich angezogen hatte zog es mich magisch in die Natur, den Park ums Eck. Endlich mal wieder meditieren am Morgen in Ruhe, dank meiner geliebten Noise-Cancelling Kopfhörer. Ehrlich – sie versüssen mir so manchen Tag…vor allem wenn ich mal wieder ätzende Tätigkeiten wie Wäsche aufhängen mache und mein Sohn nebenher noch einen Trotzanfall hat. Es tut gut vor allem in der Großstadt mal eine etwas reduzierte Geräuschkulisse zu haben.

Zielstrebig ging ich zu einem sehr alten und wunderschönen Baum im Park, der sicher schon viel gesehen und erlebt hatte und der mir einen komfortablen Platz auf seiner Wurzel im Schutz seiner Blätter anbot. Dankbar für diesen wunderschönen Anblick machte ich es mir für ca. 40 Minuten Zazen mit der „geerdeten Herz“ Meditation von Hinnerk Polenski gemütlich. Echt unglaublich wie gut Zazen dem Körper gut und selbst das Sitzen auf einer harten Baumwurzel zum Genuss wird – von dem glaube ich, nicht nur ich, sondern auch der Baum profitiert hat :).

Danach fühlte ich mich endlich wieder in meiner Haut angekommen, und merkte wie wichtig es doch ist täglich Zazen und meine Routinen zu praktizieren. Denn der Alltag der gerade in den letzten drei Wochen sehr schnelllebig und anstrengend war, hatte dafür gesorgt das ich mich von mir entfernte und der Nebel der Vergangenheit sich zuzog. Dadurch wurde ich zunehmend unbewusster und auch träge – was mich dazu veranlasste alles was mir gut tut zu vernachlässigen.

Es ist doch immer wieder spannend wie sehr man gerade die Dinge die einem eigentlich gut tun in hektischen Zeiten vernachlässigt, weil sie einem zu energieaufwendig erscheinen.

In dem Sinn, mache ich mal ein Brainstorming was ich mir heute noch alles gute tun kann um mich in liebevolle Schwingung zu versetzen:

  • Mitgefühl für mich & andere z. B. durch liebevolle Gedanken und Metta-Meditation
  • bewusste Spielzeit im Hier & Jetzt mit meinem Sohn verbringen
  • Ein Gespräch nach Feierabend mit meinem Mann in Ruhe bei einem Tee führen (es kam leider anders;)
  • Übungen für den Vagus Nerv machen: Zungenkreisen, Augenkreisen etc.; Interessantes Übungsvideo dazu: https://youtu.be/R0ZTh2R-o-8 -> Basis die Lehren von Stanley Rosenberg Ostheopath: https://youtu.be/jBRsDCPjOnU .
  • Zazen Abendprogramm des virtuellen Kloster des Zen Klosters Buchenberg teilnehmen
  • Frühzeit schlafen gehen, auch wenn ich dadurch wenig Zeit zum lesen hab

Vielleicht ist da ja auch das eine oder andere für dich dabei, um deinen Tag etwas liebevoller und angenehmer zu gestalten, egal ob du heute wie ich frei hast oder arbeitest. Andererseits ist es an manchen Tagen auch wichtig zu akzeptieren, dass alles irgendwie nichts bringt um sich wohl oder in Balance zu fühlen – dann ist das einfach so. Damit hadere ich dann am meisten :).

Dennoch wirkt bewusstes Atmen, mit Übung, immer auf die eine oder andere Weise für mich, manchmal kurzer manchmal länger und das beste ist: es ist immer und überall möglich!

Auch hier noch eine kleine Empfehlung von meinen Lieblings-Zen-Meistern zum Atemtraining:

Also bleibt daran, mit etwas Übung spürt ihr, wie wertvoll dieses Übungen sind um solche negativ Spiralen und Gedankengänge abzuwenden und den Tag zu geniessen.

Von Herzen,

Silke

P.S: Komischerweise ist meine Familie aus dem Gleichgewicht sobald ich es bin, nachdem ich also wieder in meiner Kraft gekommen bin, durfte ich den anderen dabei helfen wieder in ihre zu kommen – was mal besser und mal gar nicht klappt :). Auch das gilt es dann einfach zu akzeptieren. Ach ja…vielleicht ist heute auch einfach nur einer dieser Tage an denen was in der Luft liegt und irgendwie alle genervt sind – Monday-Feeling halt :).

Von Gedankenspiralen

Von Gedankenspiralen

Lange Zeit dachte ich das der Mangel an Energie den ich oft am Ende eines Tages spürte, einzig und allein daran lag, dass ich einfach viel wahrnehme durch meine Sensibiltät & Empathie – zum Teil sicher auch richtig.

Ich spürte schon beim Aufwachen viel belastendes, negatives, jedoch keinen konkret zuordenbaren Gedanken oder ein Gefühl – als sei ein dunkler Schleier über mich gekommen. Es zerrte an meinen Nerven, raubt viel Kraft und lies mich keine Freunde mehr im Leben finden sondern nur noch Druck, Verantwortung und Verpflichtungen.

Viele Jahre glaubte ich deshalb um aus dieser negativ Spirale herauszukommen muss ich lediglich mein Denken ändern – also „Think positiv“. Sich zu etwas zu verdonnern führt per se schon mal zu innerer Spannung, aber das hochgesteckte Ziel vom negativen ins positive Denken zu kommen versetzte mich total in Stress.

Als ausufernder Perfektionist (working on it ;)), stecke ich mir meine Ziele meist viel zu hoch. Ich möchte dann gerne sofort von einem Extrem ins andere überspringen, was die Latte noch höher legt.

Also versuchte ich die eine Art zu denken durch eine andere zu ersetzen, immer mit Fokus auf „denken“. Ich verbrachte Jahre damit über das Denken nachzudenken und daran herumzudoktern.

Durch all das Denken fühlte ich mich gar nicht mehr geerdet, sondern regelrecht schwebend und dadurch immer irgendwie instabil. Meinen Körper und alle Gefühle die dort zu spüren sind nahm ich gar nicht mehr wahr.

Wenn die Menge der Gedanken aufgrund verschiedener Ereignisse sich ausschliesslich ins negative verlagerte, investierte ich umso mehr Zeit ins positive zu denken. Die Gedankenbeobachtung wurde zu meinem Extremsport und vermehrte irgendwie nur die Last auf mich.

Irgendwann, meist alle Schaltjahre wieder, kam der Zeitpunkt zu dem meine Nervenbahnen durch all das Denken extrem überbeansprucht waren. Für mich fühlte es sich wie ein Kurzschluss im Hirn an, eine elektrische Überladung die mich in das diagnostische Krankheitsbild der Depression rücken lies.

Lange Zeit fühlte ich mich deshalb als Mensch zweiter Klasse, da ich wohl nicht belastbar genug sein und immer mal wieder zusammen klappte. Die gesellschaftliche Stigmatisierung lastete auch auf mir wodurch ich lange brauchte um zu erkennen, das eine Depression ein vom Körper eingebauter Notschalter ist um neue Wege zu finden sich neuronal zu regulieren. Nicht mehr und nicht weniger – es ging darum sich in eine andere Richtung zu entwickeln, wenn auch gezwungenermaßen. Ehrlich gesagt finde ich es trotz der Tatsache das, das Thema Depression gesellschaftlich mehr Beachtung findet, immer noch sehr ärgerlich das noch so viele Menschen denken man wäre entweder verrückt, geistig minderbemittelt oder nicht belastbar. Am meisten nervt mich das einem so oft die Belastbarkeit abgesprochen wird – wobei ich genau weis wieviel ich mich selbst belaste und der Meinung bin das viele dieser vermeindlich „gesunden“ nicht so viel gedankliche Belastung aushalten würden.

Das exessive Denken war einfach sehr belastent und nicht gesund.

Es dauerte allerdings einige Jahre um herauszufinden das, dass Denken nicht durch noch mehr Denken gefixt werden kann. Durch die Meditation fand ich einen Einstieg in die Welt des Körpers und versuchte wieder regelmässig mehr ins spüren zu kommen. Allerdings war das auch mehr eine „Pflicht“ als eine Kür, die mit viel nachdenken darüber einherging ob es nicht besser funktionieren müsste etc..

Wie dem auch sei, mein Bewusstsein veränderte sich schleichend immer mehr. Ich lernte mich wieder zu spüren, auch wenn es immer noch mehr Anstrengung in Anspruch nahm.

Nach Jahrzehnten der Selbstoptimierungsversuche in Richtung positiv Denken und „anders sein“ um jeden Preis fand ich mich in einem warmen, weiten, herzöffnenden Gefühl im Unterbauch wieder. Durch Zazen, das Sitzen in Ruhe ohne jeden Anspruch mit Fokus auf den Körper und den Atmen lernte ich, ganz langsam über Monate, wie gut es sich anfühlen kann einfach „zu Sein“.

Manchesmal klappte es besser in die Mitte zu kommen, manchmal schlechter bis gar nicht – aber ich wusst nun wie es sich generell anfühlt in der Mitte zu sein.

Dieses Gefühl veränderte mein Leben, ich fühlte mich in meinem inneren – fühlte wer ich bin! Ehrlich, ich kann es jetzt noch nicht glauben wie gut ich mich anfühle, es hilft mir auch mehr Mitgefühl und Akzeptanz für mich zu entwickeln – denn wer sich so gut anfühlt ist ok so wie er ist! Es brachte mehr Erdung und mehr Resilenz in mein Leben.

Hinweis: Bewusst spreche ich von „mehr Resilienz“ zu haben, um nicht das gesellschaftliche Klischee zu bedienen „belastbarer“ zu sein. Belastbar war ich schon immer, nun kann ich allerdings auch meine Energie besser managen.

Damit dachte ich Zum ersten Mal nicht „nur“ wer ich bin – nein, ich „war“ einfach!

Ich sehe jetzt wie sich alles langsam Sinn ergibt in meinem Leben, ich musste alle Erfahrungen machen – gute & weniger gute um dieses Gefühl wirklich spüren zu können und von anderen zu unterscheiden.

Ich erkenne mein großes Herz für mich, alle Menschen und die Welt und wünsche mir jedem davon etwas abzugeben.

Mein bloggen mit liebendem Herzen ist ein Versuch, Liebe auch in eure Herzen zu bringen und wie weit zu machen!

Von Herzen,

Silke

Hochsensibilität in meinem Alltag

Hochsensibilität in meinem Alltag

Wir sind von Natur aus am glücklichsten, wenn wir unserer angeborenen Neigung folgen

Aristoteles

Es gibt Tage da schwirrt mir Abends einfach nur der Kopf. Gedanken strömen in konstantem Fluss durch meine Nervenbahnen und fangen an, an mir zu nagen. Es fühlt sich an als ob gerade alles Zuviel ist- Zuviel erlebtes, Zuviel unverarbeitetes. Die Gedanken werden zunehmend schwerer und dunkler und ich fange an mich damit zu identifizieren, was mir Energie raubt.

Warum nur fühle ich mich so? Warum ist alles Zuviel?

Lasst uns an der Stelle einen kurzen Abstecher in die Neurowissenschaften machen, um euch ein Gefühl zu geben was das Gehirn wirklich alles an Informationen in einer Sekunde im Bewusstsein & Unterbewusstsein verarbeitet:

  • Der bewusste Verstand nimmt pro Sekunde ca. 8 Infos wahr; um Gedanken zu formulieren braucht er im Durchschnitt 3 Sekunden
  • Das Unterbewusstsein  eines Menschen bricht alle Rekorde: es verarbeitet 80.000 Infos pro Sekunde -> 10.000 mal schneller  als Bewusstsein  (Quelle:  Buch „Panikattacken loswerden“, Klaus Bernhardt, S. 38)


All die zu verarbeiten Informationen des Gehirns resultierten aus der Wahrnehmung unserer sechs Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen und der Gleichgewichtssinn) und der Rückmeldung von Organen.

Hochsensible Menschen hingegen haben eine weitaus intensivere sinnliche Wahrnehmung.  Dieses äußert sich für manche in einer extrem feinen sinnlichen Wahrnehmung z.B. scharfes Essen. Für andere kann es aber in einer weniger ausgeprägten sinnlicher Wahrnehmung resultieren, einfach dadurch, dass man komplett in der Innenwelt lebt und dadurch damit voll und ganz damit beschäftigt ist.

Das Phänomen der Hochsensibilität wurde erst Anfang der 90er Jahre von Elain N. Aron wirklich erforscht und somit erstmals in seiner Existenz bestätigt- wenn auch noch nicht wissenschaftlich ergründet. Seither gibt es vermehrt Literatur zu dem Thema, das gerade im Trend zu liegen scheint und immer wieder neue Erkenntnisse. Vielfältige Online Tests sind im Internet zu finden um herauszufinden ob man zu den 15-20% aller Menschen gehört die von dieser veränderten Wahrnehmung betroffen sind.

Buchtips zu dem Thema, die mir selbst sehr hilfreich waren, sind:

  • Sind sie Hochsensibel, Elain Aron
  • Hochsensibel? Was tun?, Sylvia Harke
  • Wenn Frauen zu viel spüren, Sylvia
  • Die Berufung für Hochsensible- Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch, Luca Rohleder
  • Das Hochsensible Kind, Elain Aron (wenn man hochsensible Kinder hat)
  • Hochsensible Mütter, Brigitte Schorr

Ich persönlich kam erst vor ca. 5 Jahren darauf,  das ich hochsensibel bin. Seit längerem suchte ich jedoch nach Infos zur der Existenz meiner Wahrnehmung, da sie mir häufig abgesprochen worden war. Es musste doch einen Grund geben warum meine Wahrnehmung der Welt und Herangehensweise an Dinge immer anders war als die anderer. Das führte ganze führte meist dazu, dass ich mich meist nie zugehörig zu anderen „normalen“ fühlte.

Im Gegensatz zu den meisten, dachte ich schon immer viel nach, war deshalb vorsichtiger, ruhiger, vertiefter und nahm generell enorm viel wahr. Zudem hatte ich ein anderes Glaubens- und Wertesystem als die meisten. Ich glaubte schon immer unerschütterlich an das Gute in jedem Menschen, egal wie er drauf ist. Verbundenheit mit Natur & Menschen war für mich immer das essenziellste und unglaublich heilsam und wohltuend. Die Lehre der Quantenphysik bestätigt heutzutage glücklicherweise das mein Empfinden das alles Energie ist und in Verbindung zueinander steht. Wenn ich das in meiner Jugend jemand erzählt hätte, hätte man mich wohl für extrem „anders“ gehalten. Generell ist meine Erfahrung, dass hochsensible Kinder die ihre Natur auslebe, als „schwierig“ von der Gesellschaft eingestuft werden.

Denn je nach Fähigkeiten können die sensiblen Kinder enorm durchsetzungsfähiger, gerechtigkeitsliebender, zuwendungsbedürftiger und willensstärker sein in den Dingen die ihnen wichtig sind. Diese positiven Eigenschaften wirken jedoch auf die Gesellschaft, als auch auf Eltern, manchmal etwas überfordernd. Ich persönlich habe aufgrund der Überforderung meiner Eltern in manchen Dingen selbst früh gelernt lieber gar nicht ich selbst zu sein. Wodurch ich erst in meinen späten 30er Jahren gelernt habe wer ich bin und was mich wirklich im Herzen berührt.

Was mir schon immer auffiel, war mein enorm ausgeprägten Hörsinn. Es fühlt sich manchmal an, als ob ich von einer Geräuschlawine überrollt werde, wenn ich vor die Tür trete.
Leider werden wohltuende Geräusche meist von nervenaufreibenden Geräuschen überlagert. Deshalb gibt es für mich nichts schlimmeres als in einem lauten Großraumbüro zu sitzen oder in einem geräuschreichen Umfeld zu leben. 
Es kostet mich dann echt enorm Energie meinen Fokus, Konzentration, Inspiration, Kreativität und vor allem meine innere Balance aufrecht zu erhalten.


Was mir enorm hilft um wieder in meine Mitte zu kommen ist meist Zazen, geführte Meditation, in der Natur sein und seit neuestem auch Noise-canceling Kopfhörer. Dank der Kopfhörer gelingt es mir, manchmal kurz der lauten Welt zu entfliehen und mich etwas in Ruhe zu sammeln. Es gibt echt nichts schöneres als in der Natur mit solchen Kopfhörern zu meditieren – fühlte mich sofort total befreit.

Was seither auch immer wieder meine innere Balance als „zensible“ herausfordert ist mein siebter Sinn: Meine Intuition/Empathie/Bauchgefühl ist nämlich sehr stark ausgeprägt.

Das äußert sich meist so, dass ich die Atmosphäre eines jeden Raumes und Menschen wahrnehmen kann. Jedes kleinste Detail wird von mir visuell wahrgenommen wie z. B. feinste Mimik und Gestik, Körperhaltung und Positionierung im Bezug zu anderen und natürlich vor allem was energetisch emotional in jedem Menschen und zwischen den Menschen abgeht. In Gruppen von Menschen zu sein, bedeutet für mich deshalb einen enormen Energieverbrauch. Wenn es sich vermeiden lässt umgehe ich Gruppensituationen auch gerne, denn mein Ego hat sich hier in der Vergangenheit beträchtliche Wunden eingefangen die arg schmerzen.


Es fällt mir noch heute schwer diese ausgeprägte Empathie (mein siebter Sinn) zu kontrollieren und gezielt zu nutzen. Auch wenn es für mich enorm kräftezehrend ist damit zu leben, lerne ich das Geschenk das darin liegt immer mehr zu sehen und zu akzeptieren.

Um besser mit dem Sinn umgehen zu können sind für mich folgende Schritte wichtig:

  1. Fokus auf das Hier & Jetzt; um sich von Vergangenheitsbezug und alten „Problemen“ zu distanzieren -> Ankommen in der Realität (raus aus der Vergangenheit); primär geht das über Wahrnehmungsübungen und Atmung.
  2. Fokus auf mich; um zu unterscheiden welche Emotion zu mir gehört und welche zum anderen
  3. Wahrnehmen der momentanen Emotionen -> zur späteren Integration (meine Gefühle) oder zur Nutzung um mit anderen bezüglich ihrer Emotionen ins Gespräch zu kommen
  4. Loslassen der Emotionen bzw. emotionale Distanzierung (wenn es sich nicht um eigene Gefühle handelt).
  5. Erdung; durch Zazen/Meditation/Atmung mit Fokus auf den Körper!
Das wichtigste dabei ist für mich raus aus dem Kopf und rein in den Körper! Mich fühlen, spüren und umsorgen. Mitgefühl ist hierbei die halbe Miete. Denn es belastet und klappt nicht immer diesen siebten Sinn zu „kontrollieren“ so das manchmal noch die „Flucht“ aus der Situation hilft.
Meines Erachtens nach brauchen hochsensible dadurch mehr Zeit für sich um in Ruhe aufzutanken, ihre Gedanken loslassen und sich erden zu können. Auch mehr Schlaf ist wichtig damit das Gehirn in der Nacht im Unterbewusstsein aufräumen und die Wogen des Meeres an Information im Gehirn eines hochsensiblen glätten kann.

Was mir dabei tagsüber auch gut tut, ist bewusstes atmen und verschiedene körperliche Übungen die den Abgleich der rechten mit der linken Gehirnhälfte unterstützen, als auch die Verarbeitung der Informationen die von den Organen an das Hirn gesendet werden. Stichwort ist hier die Arbeit mit dem Vagusnerv der die Informationsübertragung und Verarbeitung zwischen Körper und Gehirn ausgleicht (Buchtipp: Neuronale Heilung, Lars Lienhard).

Ich bin froh das ich heute schon besser gelernt habe mit meiner „Andersartigkeit“ zu leben und mich eher als das einzigartige Wunder zu empfinden das ich bin – das wir alle sind!

Von Herzen alles liebe,

Silke

Vom „Sein“ mit Wut

Vom "Sein" mit Wut

Wut ist geballte Energie – Ausdruck purer Lebenskraft

Silke Kiris

Ich bin kein Freund von Emotionen die sich so explosiv und schnell aufbauen und nahezu unkontrollierbar sind.

Eine Bemerkung eines Menschen die einen plötzlich und unverhofft mitten da trifft wo es prekär wird – in meinem Fall: die „gutgemeinte“ Kritik an der Erziehung der Kinder am besten von Leuten die gar keine Kinder haben, es aber selbstverständlich besser wissen.

Also erstmal tief durchatmen um wieder zurück in die Realität zu kommen und es mal sachlich betrachten: Gefühle sind lediglich starke Energien die, die geballte Lebenskraft und Lebendigkeit in einem selbst spürbar machen!

Wahnsinn – endlich habe ich die positive Seite der Medallie Wut entdeckt. Denn alles hat zwei Seiten, alles entspringt der Dualität. Diese Erkenntnis hilft mir enorm um mich nicht voll und ganz darin zu vertiefen. Ich erkenne: ich bin nicht diese Emotion – sie ist nur ein Ausdruck einer Verletzung.

Ich nahm mir heute die Zeit mich mit der Emotion am Abend auseinander zu setzen. Wobei es dabei ja die verschiedensten Ansätze gibt: ablenken, fühlen, wegdrücken, vorbeiziehen lassen….

Ich entschied mich für folgendes Vorgehen:

  • Augen schliessen, tief ein- und aus atmen und Gefühle im Körper versuchen wahrzunehmen (falls man sich zu sehr mit dem Gefühl identifiziert und deshalb nicht richtig wahrnehmen kann hilft mir oft das Mantra “ Ich bin nicht meine Gedanken“):
    • Wo genau sitzt dieses Gefühl in meinem Körper?
    • Wie fühlt es sich an?
    • Was löst es in mir aus?
    • Ist es wahr bzw. entspricht es der Realität oder meiner vergangenheitsgefärbten Wahrnehmung der Dinge?
    • Gibt es vielleicht noch andere zugrundeliegende/damit verbundene Gefühle?

Es ist wirklich spannend was man dabei alles erleben kann. Man lernt die Emotion auf jeden Fall besser kennen, speichert ab wie sie sich anfühlt und ist vielleicht beim nächsten Mal schneller im Bilde um welche Emotion es sich handelt.

Ich liebe es ja manchmal mir die Emotion von ihrer Form, Farbe, Position im Körper, Aussehen richtig zu visualisieren und eine gepflegte Unterhaltung mit ihr zu fühlen. Dabei kommen einem echt manchmal die interessantesten Erkenntnisse die helfen können sich wieder zu sammeln.

Wenn das Vorgehen bei mir nicht fruchtet, tut mir immer Mitgefühl für mich gut und eine Handvoll Schlaf um mein Gehirn zu rebooten und wieder klar zu denken.

Eine gute Sache die mal besser und mal schlechter für mich funktioniert ist Metta-Meditation, hierbei handelte es sich um eine geführte Mitgefühlsmeditation. Hierbei geht es um Mitgefühl für sich selbst, geliebte Menschen und explizit auch die Menschen die einen gerade verletzt haben. Hier eine meiner Lieblings-Metta Meditationen in englisch (gibt aber auf YouTube auch einige auf deutsch):

Diese Meditation hilft zurückzukommen ins Herz – zu uns – zur Liebe!

Zugegeben es ist nicht leicht dem Mensch der einen gekränkt hat Liebe und Vergebung entgegenzubringen, aber mit etwas Übung ist es das befreienste Gefühl überhaupt!

Den Ärger loslassen um unseres Selbst-Willen – um wieder in unsere Mitte anzukommen.

Für mich war es allerdings ein weiter Weg bis ich gewissen Leuten aus der Vergangenheit vergeben konnte oder mich langsam annäherte ihnen Mitgefühl zukommen zu lassen, aber es ist ein großes Geschenk das man vor allem sich selbst damit macht.

Wenn es jedoch zu schwer ist aus der Emotion auszusteigen, sind in meinem Notfallkoffer liebevolle Gedanken, Dankbarkeit oder Mitgefühl die mich ruhiger werden lassen.

Zazen – das Sitzen in Stille ist für mich anschliessend der wirksamste Weg die Vergangenheit abzuschütteln und in der Realität und meiner Mitte anzukommen.

Wie sagte Zen-Meister Hinnerk Polenski vor kurzem so schön: „Zen ist Wirklichkeitsergründung!“

Fühlt euch von Herzen gedrückt,

Silke

Von einer neuen Art der Freiheit und ihren Learnings

Ende dieser Woche wären es acht Wochen geworden in denen wir uns grösstenteils Indoor, ohne Familie und Freunde beschäftigen durften – Ausgangssperre mit mal selbstgewählter mal verordneter Quarantäne in Corona-Zeiten.

Ehrlich anfangs hätte ich es nicht für möglich gehalten, sowas lange durchzustehen – noch dazu mit Kleinkind zuhause. Mit der Zeit wich die anfängliche Überforderung von 24 Stunden Kleinkind Betreuung, Haushalt und all den neuen Gefühlen und Unsicherheiten jedoch.

Aufgrund meiner Hochsensiblität habe ich im Punkto Gefühlslage und Veränderungen echt immer viel im Kopf. Mein Hirn wird ein regelrechtes „Monkey-Mind“, dass ohne Unterlass versucht alle Gefahren der neuen Situation zu erkennen, durchzudenken und wenn möglich gleich noch 1-3 Notfallpläne aufzustellen. Ich hoffe spätestens jetzt ist für euch klar was meine Überforderung begünstigt :).

Ich bin in den letzten Jahren regelrecht zu einem Analyse-Tool geworden. Was irgendwie komisch ist, denn mein letzter anvisierter Traumjob war „Business Analyst“. Ich glaube ich wäre perfekt in dem Job gewesen, wenn das Leben für mich nicht einen anderen Weg gewählt hätte :).

Zurück aber zur Freiheit die uns aktuell in Bayern wieder teilweise gegeben wurde, endlich können wir Familien wieder mit unseren Kindern auf Spielplätzen rumtollen und auch mal mit einer „haushaltsfremden“ Person aka „Freunden“ spazierengehen.

Ich bin zwar seit ich Familie habe sowieso ganz gerne ein Sofa-sitzender-Leser oder Netflix-Schauer, aber ich muss sagen jetzt kommt für mich die unfassbarste Erkenntnis der gegenwärtigen Lage – ich zitiere mein Learning hier wörtlich:

„Diese Zeit der Einschränkung meiner persönlichen Freiheit hat mir mehr emotionale Freiheit oder auch mehr inneren Frieden gebracht!“

Für mich, die ich gerade gesundheitsbedingt zuhause ist, kam diese „von Oben verordnete Auszeit“ zur richtigen Zeit. Es brachte mich dazu mir die Zeit zur inneren Reflektion nehmen zu können und vor allem die notwendige Entschleunigung zu haben – die unsere Welt echt dringend nötig hat. Zum ersten Mal in meinem Leben nichts tun „zu müssen“ war sehr entlastend für mich. Mir fiel erstmal auf, was für mich alles stressig ist als Mama, die normalerweise in Teilweit 28 Std die Woche arbeitet und danach noch bis durch die Nacht Kleinkind-Betreuung und Haushalt macht. Habt ihr Ladies eigentlich schon mal eure wöchentlichen Arbeitsstunden hochgerechnet – Arbeit, Haushalt, Familienorga, Einkauf und Kind? Ich kam da gut und gerne – sanft überschlagen- bei 120 Std pro Woche raus.

Das soll jetzt keine Anklage in Richtung männliches Geschlecht werden, vielmehr ist es eine Feststellung das eine Frau i. d. R. einfach viel mehr Baustellen und Stunden pro Woche hat als die meisten Männer in ihrem Vollzeit Job. Teilweise ist das meiner Meinung nach noch immer ein gesellschaftliches Versäumnis, aber auch Arbeitgeber und Staat tragen nicht gerade zur Entlastung der Mütter und Frauen bei.

Aber zurück zu all den Dingen die ich merkte zu „müssen“:

  • früh aufstehen – im Hinblick auf fehlenden Schlaf und unausgewogenen Schlaf/Wachrhytmus
  • Zweikämpfe mit Kleinkind beim morgentlichen aufstehen und anziehen
  • Kindergarten-Gang-Drama („Nein ich will nicht, ich leg mich jetzt hin und steh nicht mehr auf“)
  • das Rennen zum Kindergarten und der Arbeit um halbwegs „on Time“ zu sein
  • Konstrukt „Teilzeit“: schnellstmöglich alle Aufgaben (meist 100% auch wenn man „nur“ 70% arbeitet) abzuarbeiten und dabei zu versuchen noch ein bisschen mit den Kollegen zu reden um wenigstens halbwegs informiert zu sein und tragfähige Arbeitsbeziehungen zu etablieren. Ich hoffe das, dass aktuell erlebte Home Office Experience zukünftig auch mehr den Teilzeit-Arbeitern zugute kommt. Arbeiten sollte für Mütter zeitliche flexibler sein.
  • das Rennen zum Kindergarten um pünktlich das Kind einzusammeln und sich dabei hoffentlich keine Rüge über erzieherisches Fehlverhalten oder Verfehlungen des Kindes einzufangen 😉 -> teilweise fühlt es sich für mich gestresste Mama einfach oft so an, aber andererseits verstehe ich die Erzieherinnen natürlich – sie machen auch nur ihren Job und noch dazu gut.
  • Der „HEIMWEG“ -> an manchen Tagen sehr entspannt und sogar von Kommunikation mit dem vierjährigen durchwoben an anderen eher voll Trotz, Tränen und Wut gekennzeichnet. Denn an vielen Tagen ist das Kind auch einfach gestresst von der Lautstärke im Kindergarten, all dem was er tun „muss“ und müde von der Aktivität. Unser beider Energiereserven gehen an so manchen Tagen einfach gegen Null. Auftanken ist dann dringend nötig bevor…
  • das Rennen zum Spielplatz, zu Kursen oder Playdates – wobei ich mir zum Glück bereits vor der Ausgangssperre immer mehr dachte: wir machen es uns zusammen zuhause gemütlich. Erstmal ein Cafe für mich & ein Kakao für den kleinen – das ist unsere Routine für einen (halbwegs)guten Start in den späten Nachmittag.
  • Alle weiteren organisatorischen Dinge über die Kinderbetreuung hinaus, wie: Haushalt erledigen, Schneider/Schuster/Wäscherei …Erledigungen, Arzttermine für Kleinkind & mich, neue Klamotten für Kids organisieren, Einkäufe, Kochen, Orga Treffen Familie, Orga Treffen Playdates, Orga Treffen Freunde (in Absprache mit Partner) Orga Geburtstage & Geschenke, Orga Ausflüge & Urlaube, Steuer, Finanzen, Versicherungen etc..

Ich denke das deckt sich ungefähr mich den Dingen die man gefühlt als Mutter/Frau größtenteils tun „muss“, wenn man mit einem gewissen Anspruch lebt. Nach all den erledigten Punkten fühlte sich mein Privatleben – sogar jedes Treffen mit Freunden, jeder Event oder Kinobesuch oftmals auch wie ein „muss“ an. Es war einfach viel zu wenig Energie am Ende des Tages übrig. Vor allem wenn zusätzlich der Schlaf fehlt, was mit Kleinkind, das auch eine zeitlich oft schwer krank war, echt kraftzehrend ist.

Dieses Learning über die Energiefresser ist für mich revolutionär und überaus befreiend. Obwohl es mir natürlich immer klar war, dass mich das alles Energie kostet, ist es doch etwas anderes es schwarz auf weiß zu sehen. Ich spiele all das was ich tue nämlich ganz gerne herunter und kritisiere mich ständig dafür das ich dies und jenes nicht noch besser hinkriege. Dieser lästige Perfektionismus…

Ich fände es echt interessant zu wissen, ob ihr jetzt durch die verordnete Entschleunigung auch besser seht was euch Kraft kostet?

Das größte persönliche Learning aus der Ausgangssperre ist meine Persönlichkeitsentwicklung, mit folgenden Facetten:

  • Entwicklung von mehr Bewusstheit, Verantwortungsbewusstsein mir gegenüber und Achtsamkeit: Ich hatte durch mehr Entschleunigung im Leben die Kraft meine Gedanken, Emotionen, Glaubenssätze und Verhalten zu entdecken- sie aufzuspüren und mit ihnen zu arbeiten. Es gibt so viel was schon beim Aufstehen an negativen Glaubensätzen in mir aufkam, doch das dies so automatisiert abläuft nahm ich vorher gar nicht mehr bewusst wahr. Jetzt jedoch merkte ich das mich vor allem diese vor Jahrzehnten erworbenen Glaubenssätze beeinflussten: „das Leben ist hart“ und „du musst leisten damit wer aus dir wird bzw. du überhaupt gemocht wirst“. Zudem hilft mir mehr Bewusstsein dabei eingefahrerene Muster die aufgrund von Bewertungen bzw. Vergleichen zu entstehen zu entlarven: „ich müsste meinem Kind mehr bieten“ oder „die Art von xy finde ich total doof“. All diese Vergleiche oder Bewertung rauben mir als hochsensibler sehr viel Energie aber erst jetzt kann aktiv werden und diese Gedanken distanziert wahrnehmen, spüren und ziehen lassen. Ich spüre jetzt in meinem Herzen wie wichtig es mir ist verantwortungsbewusst mit meinen Gedanken und Emotionen umzugehen. Ich habe erkannt das ich die Wahl habe wie ich mich heute fühlen will. Ich bin der „Schöpfer meiner Wirklichkeit“ (by Joe Dispenza – Neurowissenschaftler & Coach).
  • Entdeckung wie gut es sich anfühlt „zu sein“: irgendwie bin ich über den Zen-Buddismus und die darin praktizierte Meditation Zazen gestolpert. Diese verkörpert für mich die Freitheit endlich bei mir zu sein – mein vollkommenes Selbst in mir zu spüren. Zu entdecken wer ich wirklich hinter all den gemachten Erfahrungen und falschen Glaubenssätzen bin. Geholfen bei mir „zu sein“ hat mir auch das wunderschöne Lied von India Irie „I am Light“ . Es gibt da eine Songzeile die lautet „ich bin nicht meine Gedanken“, das hat mich tief berührt so das ich diese Worte zum erstmal nicht nur mit meinem Kopf sondern mit meinem Herzen verstanden habe.
  • Ressourcenausbau: Dahinter steht für mich die Frage: was tut mir wirklich gut und warum? Ich entdeckte meine Spiritualität neu, fand meine Verbindung zur Natur wieder, erlebte die Meditation neu und fand neue interessante Speaker die mich im Herz berührten. Ich entwickelte durch die Ressourcen mehr Nähe zu mir, lernte mich überhaupt erst kennen – vor allem im Bezug auf meine Schatten. All diese Ressourcen fördern spürbar meine Ausgeglichenheit und mein positives Naturell.

All diese Learnings bedeuten für mich mehr persönliche Freiheit oder inneren Frieden den ich mir hoffentlich bewahren bzw. ausbauen kann.

Denn mein Ziel ist es letztendlich „mich endlich als vollkommenes Geschöpf, das bewusst und aus gutem Grund so designed wurde“ anzunehmen.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und hoffe ich habe euch etwas inspiriert über eure „Learnings“ der aktuellen Situation nachzudenken- vor allem über die, die euch näher zu euch selbst bringen.

Drück euch,

Silke