Von den Schwierigkeiten des “Ankommens“ mit ADHS & Depression

Der Weg in die Ruhe, ins nicht tun – hier in dem Moment mir mir zu SEIN…wie gut das tut!

Allerdings ist er gerade in der Depression mit ADHS noch schwieriger einzuschlagen, da alle Wahrnehmungssensoren bei neuem (Umfeld/neue Menschen) enorm auf Empfang stehen.

In ein neues Umfeld kommen ist dann per Se erstmal bedrohlich und sehr reizüberladen für mich, es macht unsicher. Mit Unsicherheit die man einem anmerkt kann ich persönlich nicht sonderlich gut umgehen, das deklariert mein „innerer Kritiker“ gleich als mega Schwäche. Dabei ist es do menschlich und jeder hat die Unsicherheit wenn vielleicht auch auf einem anderen Level und Intensität. Mit einer tiefen Wahrnehmung ist es für mich jedoch oft schlecht auszuhalten.

Ab und an schaffe ich es aus dem Widerstand zu gehen sie hinzunehmen ein anderes Mal flüchte ich mich in die Ablenkung mit Sachen im außen.

Auch die Ungeduld spielt für mich mit ADHS eine große Rolle und ich möchte gerne schnell einsteigen in die Therapie und die Gruppendynamik….jetzt sofort🤪‼️

Drei Stunden freie Zeit wirken dann für mich fast schon bedrohlich und Langeweile frustet mich auch maximal.


Gefühle die es mir schwer machen einfach alles auf mich zukommen zu lassen und nicht in den destruktiven Widerstand zu gehen.

Ausserdem liebe ich es mich auszutauschen und in die Gruppe einzutauchen, leider brauch das aber Zeit zum entstehen – und das geht mir wie immer zulangsam 🙂…Klassiker ❣️

Gruppendynamische Prozesse zu beobachten und auszusitzen, darfür fehlt mir oft die Geduld – deshalb kann es sein das ich schnell als “pushy„ wahrgenommen werden – was ja beruflich oft eher begrüsst wird aber privat oft stresst…ein so oder so für mich und andere stressendes Verhalten das ich versuche bestmöglichst zu regulieren.

Doch auch der Blick auf die positive Seite der Eigenschaft darf ins Gewicht fallen – ich bin jemand der was und sich bewegt, der mitreißen und Anstösse geben kann und immer tausend Ideen & Impulse auf Lager hat.

Dennoch gerade darf es langsam und stressfreier gehen. Also ziehe ich mich zurück, leg mich in den Ruheraum und nehme die Beobachterrolle ein:

Meine Zeit beginnt jetzt – ankommen ❣️

Ich kann die Angst den Anschluss an die Gruppe zu verlieren loslassen und den Druck & meine „Mama“- und Organisator-Rolle zum Thema „ich organisiere und eine Gruppe mit Aktivitäten die mich und uns weniger unsicher oder einsam fühlen lässt 🙃.

Ich gebe Verantwortung ab und versuche zuzulassen das ich gerade sehr unsicher bin, keinen Plan und Kontrolle darüber habe was passieren wird – nur über meinen Part❣️

Ich liebe den Kontakt zu Menschen, die auf meiner Wellenlänge liegen und genieße es hier einige davon um mich zu haben – aber das darf Zeit brauchen.

Trotzdem kann es sein das ich einmal zu oft als es für mich oder andere gerade wohltuend ist die Frage nach gemeinsamen Aktivitäten stelle „hast du Lust xy mitzumachen?“.

Ich fühle mich dabei auch unsicher inwieweit mir das Zuviel werden könnte, das gegenüber teilt diese Sicht und signalisiert mir oft klar und manchmal durch „no comment“ das es nicht möchte.

Ich erinnere mich daran das es mir auch so geht und ich mich nicht von meiner Angst vor #langweile oder dem Alleinsein verpflichten lassen möchte.

Dennoch egal wie logisch und verständlich eine Ablehnung auch ist für uns Menschen mit ADHS ist es erstmal etwas das uns tief berührt und in einer sensiblen Phase erstmal schmerzt.

rejectionsensitivedysphoria is a thing für menschen mit #adhs❣️

Was bedeutet das wir eine Ablehnung um ein Vielfaches intensiver als Kränkung erfahren, gerade in emotionalen Phasen, aufgrund anderer neurologischer Strukturen, Informationsverarbeitung und Transmitterverfügbarkeit im Gehirn.

Das bedeutet aber nicht das ich von anderen erwarte das sie immer „ja“ zu mir sagen – nein, ich darf Eigenverantwortung übernehmen und meine #einsamkeit und/oder #traurigkeit liebevoll in den Blick nehmenund mit ihr ein Stück des Weges weitergehen.

Alles darf sein, ich darf hier im sicheren Rahmen der #klinik experimentieren und mich auch einfach mal fallen lassen – raus aus der #perfektion und dem funktionieren – hinein in das Gefühl des neuen voller #unsicherheit 🫣🙂!

Loslassen die Angst etwas zu verpassen!
Loslassen die Angst nicht zur Gruppe zu gehören!
Loslassen meine Coping Strategien von „ich kümmere mich um dich“ oder „ich schaffe das“!
Ich lieg hier einfach nur mal rum um höre Musik und lese ohne #reue für ein paar Stunden 🌸.

Das was ich „normalerweise“ aushalten kann, darf jetzt einfach mal wieder geübt werden🙌🏻.

Ich tue mein bestes mir und anderen Raum zu geben um in Ruhe anzukommen 🫣🤪🙂!