Von Gruppen und sozialen Ängsten…

Es tut sich gerade viel in meinem Umgang mit Gruppen, ich darf mental enorm umlernen, dank Neurofeedback, NARM und Nahrungsergänzungsmitteln hat sich in den letzten Monaten vom Gefühl in mir einiges verändert.

So das ich heute beim Start der Tagklinik überrascht war neben der Nervosität, Unsicherheit und Ängstlichkeit auch noch Neugier, Interesse und eine kindliche Freude mitgeschwungen hat, wenn es darum ging endlich „Gleichgesinnte“ zu treffen.

Gerade wenn man die “Ursprungs-Gruppe“ namens Familie über Generationen hinweg dysfunktional, natürlicherweise mit Wunden der Weltkriege, erfahren hat, man hochsensibel und empathisch ist und somit viel Zwischenmenschliches spürt, ist es oft nicht angenehm in Gruppen zu sein.

Ich persönlich komme mit der Lautstärke, all den Vibrations – dem ausgesprochenen und allem das „mitschwingt“ – nicht sehr lange klar. Wenn die Vibes dann auch noch negativ werden und zu weit von meiner eigenen Wellenlänge entfernt liegen, möchte ich einfach nur noch weglaufen.

Auch wenn ich es oft aushalte und sitzen bleibe, aus Angst den anderen vor den Kopf zu stoßen – gilt es für mich immer mehr in dem Fall meine Bedürfnisse zu befriedigen und einen straight-en Abgang zu machen. Wenn auch nicht unbedingt im klinischen Setting ;).

Nach meiner langen Mobbing Erfahrung im Grundschulalter, verstärkte sich die Angst in Gruppen anzuecken, ausgeschlossen und isoliert zu werden enorm, so dass ich es zeitweise total vermied überhaupt mit mehreren Menschen zusammenzukommen.

Nach der Schulzeit nicht das besser, aber im Job war es nie einfach – denn damit bringt man sich leider auch wieder in die Außenseiterrolle, die man ja gerade nicht haben möchte.

Aber egal…geht ja nicht um andere, ich konnte einfach meine eigenen Minderwertigkeitsgefühle, die im Zusammensein und Vergleichen mit anderen hochkamen sehr schlecht ertragen.

Erst mit viel „Arbeit mit mir“ und an meinem Selbstmitgefühl wurde ich langsam etwas gnädiger mit mir und meiner „Performance“ – obwohl ich immernoch gerne perfektionistisch bin allein um ADHS erst gar nicht aufkommen zu lassen. Was ein Kraftakt manchmal…

Ich bin froh, dass ich mit der Geburt meines Kindes mehr gefordert war mich in Gruppen zu begeben, um es mir endlich zu ermöglichen neue oft positive Erfahrungen zu machen und somit neuronale Muster zu verändern. Nicht von heute auf morgen aber über einige Jahre.

Erstmalig als ich stationär in einer psychosomatischen Klinik gezwungen war, eine Gruppentherapie zu machen, merkte ich wie wohltuend, aber auch aufreibend diese Beziehungsarbeit sein kann. Denn nur im Miteinander co-reguliert sich unser Nervensystem – anstrengend aber so bereichernd!

Dadurch bekommt unser Nervensystem die Chance endlich die nötigen neuen Erfahrungen zu machen, allerdings darf dafür erst die Bildung von Gewohnheit, bis sich überhaupt was „festsetzt“, was schon eine Zeit lang dauern kann.

Studien meinen um die 66 Tage (wobei jeder Mensch anders ist!) dauert es bis sich neue Gewohnheiten im Gedächtnis unseres System einspielen und alte Muster angegangen werden – was sich erstmal alles andere als gut anfühlen kann…aber nicht muss.

Mittlerweile bin ich froh mich dem immer wieder ausgesetzt zu haben, um einfach „still“ ohne Fluchtinstinkte mal nur zu beobachten, und vor allem mich dabei nicht in meinen eigenen Gedankenspiralen im Bezug auf alte Glaubenssätze zu verwickeln!

Denn ich brauch ja noch Kapazitäten um neues wahrzunehmen, filtern zu können und um neue neurologische Tatsachen zu verarbeiten, die meine erwachsene Realität abbilden, nicht die kindliche!

Geh jetzt gleich zur ersten Gruppentherapie und lerne alle kennen, spannend, ängstlich, nervös und freudig zitternd 🫣❣️ Ich wette den anderen geht es genauso – das verbindet uns und macht es mir leichter offen und mutig zu sein!

Vor allem hoffe ich das ich ruhig wahrnehmen kann ohne zuviel ins reden oder meine „innere Verstrickungen“ abzutauchen!

Wish me luck…